Olympische Spiele 2020 (Männer)

  • Der Verband ist aber zu 100% verantwortlich für die Sichtung und Zusammenstellung der Nachwuchs-Auswahlmannschaften. Und da stinkt es einfach vom Kopf her. Es wird halt lieber nach Physis ausgewählt und nicht nach handballerischem Vermögen. In der Jugend sind die Unterschiede so groß in der Entwicklung und die Vorteile für die früh Geborenen und sich früh Entwickelnden können halt über das handballerische Vermögen hinwegtäuschen. Aber hier werden die Weichen für die Talente gestellt. Wer daran nicht teilnimmt hat es doch sehr sehr schwer in der Bundesliga überhaupt in den Fokus zu kommen. Dafür bräuchte es überragende Leistungen, für die aber eine Förderung in den Auswahlmannschaften sehr wichtig wäre.
    Es klang ja bereits mehrfach an das etwas nicht stimmen kann, wenn Island und skandinavische Länder reihenweise Spitzenspieler hervor bringen. In Deutschland werden sie einfach nicht erkannt und gefördert weil sie zu klein und zu schmächtig in ihrem Jahrgang sind - egal wie gut sie Handball spielen können.
    Ich kann mir nicht vorstellen wie gut ein deutscher Miha Zahabec sein müsste um in deutschen Jugend-Auswahlmannschaften spielen zu dürfen.

  • Andere Nationen haben die WM zum Einspielen für die Olympischen Spiele genutzt - für die deutsche Mannschaft war das nur eingeschränkt möglich. Vor dem Hintergrund find ich das hier angeführte Pekelerzitat von ihm ziemlich unpassend...
    )


    Aber es sind doch seit Jahren die gleichen Spieler. Pekeler muss doch kein Teambuilding mit Bambam, Drux oder Lemke betreiben. Die spielen seit Jahr und Tag zusammen in dieser Mannschaft. Wenn sie nicht in der Lage sind Neulinge wie Knorr oder Golla in dieses Teamgefüge aufzunehmen, spräche das nicht für die etablierten Spieler.

  • Der Verband ist aber zu 100% verantwortlich für die Sichtung und Zusammenstellung der Nachwuchs-Auswahlmannschaften. Und da stinkt es einfach vom Kopf her. Es wird halt lieber nach Physis ausgewählt und nicht nach handballerischem Vermögen. In der Jugend sind die Unterschiede so groß in der Entwicklung und die Vorteile für die früh Geborenen und sich früh Entwickelnden können halt über das handballerische Vermögen hinwegtäuschen. Aber hier werden die Weichen für die Talente gestellt. Wer daran nicht teilnimmt hat es doch sehr sehr schwer in der Bundesliga überhaupt in den Fokus zu kommen. Dafür bräuchte es überragende Leistungen, für die aber eine Förderung in den Auswahlmannschaften sehr wichtig wäre.
    Es klang ja bereits mehrfach an das etwas nicht stimmen kann, wenn Island und skandinavische Länder reihenweise Spitzenspieler hervor bringen. In Deutschland werden sie einfach nicht erkannt und gefördert weil sie zu klein und zu schmächtig in ihrem Jahrgang sind - egal wie gut sie Handball spielen können.
    Ich kann mir nicht vorstellen wie gut ein deutscher Miha Zahabec sein müsste um in deutschen Jugend-Auswahlmannschaften spielen zu dürfen.


    100% Zustimmung und selbstverständlich wird sich nichts ändern, da es ja so wie es ist sehr gemütlich ist „und schon immer so gemacht wurde“, was natürlich kein Qualitätsmerkmal darstellen soll!

    Das Erste, was ein Kind lernt, ist gegen den Ball zu treten! Wenn es intelligent ist, nimmt es ihn später in die Hand !!!


    Die Wissenschaftler haben herausgefunden..... und sind auch wieder reingekommen :)


    Politiker sind wie Windeln, man sollte sie oft wechseln, und aus den gleichen Gründen! (Mark Twain)

  • heiner brand hat sich auch ausführlich geäussert-


    eigentlich sind wir auf einem guten weg- man darf eben nicht auf die vorgaben der funktionäre hören-
    der trainer macht vieles richtig- es gibt nur kleinigkeiten auszusetzen, auch in der hbl sind viele junge spieler auf einem guten weg-
    trainer und mannschaft wussten vorher, dass halbfinale nur mit viel glück dringewesen wäre- wir gehören dennoch zur weltspitze,
    dass sagen acuh die anderen natitrainer.
    sorgen musss man sich wenig machen, nur muss man jetzt trotzdem auf manche sachen eben achten.


    jo-
    es hatte den anschein, als ob er nur sein ewig- duell mit bobh befriedigen wollte.

  • gummiball:
    Haha :P Ich finde ja das es in allen Bereichen so ist in Team D - äh Deutschland. Das Dilemma ist ja, dass sie im Nachwuchsbereich doch sehr erfolgreich so sind. Nur niemand erkennt, dass es ein Trugschluss für die Zukunft ist. Irgendwann holen die anderen Nationen die Physis auf, wenn sie erwachsen sind, und haben dann einfach die besseren Handballer. Dafür nimmt man dann auch gerne weniger Titel im Nachwuchsbereich in Kauf.


    Wie viele gute Handballer hat Frankreich die letzten 20 Jahre geschaffen - um mal eine Nation mit fast so viel Einwohnern wie in Team D - äh Deutschland - zu nennen. Und wieviele Deutschland?

    Einmal editiert, zuletzt von HansMeiser ()

  • Da nützen auch die Handball-Akademien nichts mehr


    Die sind nicht die Lösung, sondern das Problem. Trainerkompetenz wird aus der Breite heraus gesaugt, es entsteht ein Brain Drain. Talente werden viel zu früh verheizt, sind höchstens früher effektiv als in anderen Nationen, sicherlich aber nicht besser. In Deutschland geht leider alles nur um Prestige.


  • Die sind nicht die Lösung, sondern das Problem. Trainerkompetenz wird aus der Breite heraus gesaugt, es entsteht ein Brain Drain. Talente werden viel zu früh verheizt, sind höchstens früher effektiv als in anderen Nationen, sicherlich aber nicht besser. In Deutschland geht leider alles nur um Prestige.


    Das mit dem verheizt habe ich mich auch schon oft gefragt, wenn man wieder liest, dass sich einer der Füchse-Identifikations-Figuren verletzt hat. Drölfzehn mal Training die Woche in A-Jugend, 2. Mannschaft und 1. Mannschaft. Dazu dann 2-3 Fahrten zu Spielen die Woche für die jugentlichen Leistungsträger. Ich glaube es war die WM in DK/D 2019 wo ich mich bei Wiede häufiger an Kim Andersson erinnert fühlte. Und das soll was heißen ;) Ein Wiede in der Form wäre natürlich "Gold" wert gewesen in diesem Turnier. Aber leider sehr oft verletzt. Drux fällt auch oft und viel aus - nach meinem Gefühl. Ich finde bei denen auch oft, dass sie leider zu früh verheizt wurden.

  • Hans Meiser schreibt:

    Zitat

    Der Verband ist aber zu 100% verantwortlich für die Sichtung und Zusammenstellung der Nachwuchs-Auswahlmannschaften. Und da stinkt es einfach vom Kopf her. Es wird halt lieber nach Physis ausgewählt und nicht nach handballerischem Vermögen.


    Nuja, die Bedeutung der Verbandsauswahlen hat sicherlich angesichts der Vielzahl von Handball-Akademien oder so stark nachgelassen.....Das sehr talentierte Jugendspieler mit vielleicht nicht ganz optimalen körperlichen Voraussetzungen vollends übersehen zu werden - nuja, bei eigenem Engagement erscheint mir das eher unwahrscheinlich...


    Vielleicht gibt es auch viel zu viele Handballakademien bzw. Orte professioneller Jugendarbeit, die schnüren der Basis die Luft weg - und aufgrund der Konkurrenz zwischen den Akademien gibt es dann auch keine wirklich echte Spitzenförderung. Allein in den 60km rund um Minden gibt es Dankersen; Nordhemmern/Nettelstedt; Lemgo und Burgdorf....(viele engagierte mittelgroße Vereine haben kaum mehr eine Chance was aufzubauen, auch Mannschafts- und Vereinssterben hängt mit sowas natürlich auch zusammen...und wenn man erst gar nicht anfängt Handball zu spielen, weil halt keine Mannschaft vor Ort ist...)


    Paul Jonas: nuja, Kastening ist z.B. auch noch nicht so lange dabei...Das mit der WM als fehlende Vorbereitungsmöglichkeit aufgrund der Verzichte sehe ich schon als Faktor (zudem ist die Frage, was so die WM-Fahrer von den Verzichten von Spielern hielten, die sich ihrer Fahrkarte zur Olympiade ziemlich sicher wähnen konnten...).

    Einmal editiert, zuletzt von Karl ()

  • Nuja, die Bedeutung der Verbandsauswahlen hat sicherlich angesichts der Vielzahl von Handball-Akademien oder so stark nachgelassen.....Da als sehr talentierter Jugendspieler mit vielleicht nicht ganz optimalen körperlichen Voraussetzungen vollends übersehen zu werden - nuja, bei eigenem Engagement erscheint mir das eher unwahrscheinlich...


    Ich denke das es normal ist das Spieler mit "nicht ganz optimalen körperlichen Voraussetzungen" trotz sehr viel handballerischen Vermögen in Deutschland in der Sichtung nicht berücksichtigt werden. Es sind halt einfach zwei konträre Meinungen.


    Mein Standpunkt wird dadurch untermauert, dass in Deutschland einfach in den letzten drölfzehn Jahren kein Weltklasse-Talent gefunden wurde. Basiert natürlich auf der Ansicht, dass es sie gibt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen das es sie nicht gibt, weil in Deutschland das Handball-Gen ausgstorben ist. Wenn andere, viel kleinere, Nationen das schaffen, sollten wir das auch können. Irgendwas muss in der Ausbildung - und Findung der Auszubildenen - fehlschlagen in Deutschland.


    Aber Beuger schlug ja auch in die selbe Kerbe bzgl. Nachwuchszentren. Mich würde mal interessieren, wieviele der ganzen Spieler aus diesen Zentren es zumindest zu soliden HBL-Spielern gebracht haben.


  • Ist der Aufschrei wirklich groß? Ich habe hier ehrlich gesagt keinen gesehen, der sich besonders überrascht gezeigt hat. Vielleicht überrascht wie schlecht es war, aber die aufgrund Tatsache an sich doch nicht wirklich.


    Sehe ich auch so. ich wusste von Anfang an, dass ich, wenn ich schönen Handball sehen will eher nicht von meinem Heimatland bedient werde. Allerdings hätte ich auch nicht gedacht so bedient aus dem Turnier zu gehen. Es war aber das Prinzip Hoffnung, dass wir mit starker Abwehr + TW und vorne mit solidem Spiel vielleicht das HF schaffen.
    Und das wäre auch drin gewesen, wenn man sich nun nicht ausgerechnet im K.O.-Spiel die wahrscheinlich schwächste Turnierleistung erlaubt hätte.
    Ich verstehe ehrlich gesagt die Leute jetzt nicht, die hier gleich Strategiepapiere verfassen von der Umstellung der Nachwuchsarbeit bis zum Personalkarussell.
    Das A und O ist für mich unsere Nationalmannschaft realistisch einzuschätzen und das geht auch ohne Schuldzuweisung und Präsentation von Sündenböcken.
    VF ist normaler Leistungsstand und der Gegner Ägypten konnte auch ohne Überheblichkeit etwas Hoffnung auf mehr machen, aber wenn der Gegner so spielt wie er es tat und wir unsererseits eben auch, dann ist die Reise halt zu Ende.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Eine durchschnittliche Leistung hätte gereicht, um eine knappere Niederlage zu erzielen. Da waren heute viele Totalausfälle.


    Die, die jetzt irgendwelche Rechthaberpositionen einnehmen, sollten nur beachten: Das war Mist. Nicht mehr und nicht weniger. Kommt vor. Sollte aber nicht!


  • Sehe ich auch so. ich wusste von Anfang an, dass ich, wenn ich schönen Handball sehen will eher nicht von meinem Heimatland bedient werde. Allerdings hätte ich auch nicht gedacht so bedient aus dem Turnier zu gehen. Es war aber das Prinzip Hoffnung, dass wir mit starker Abwehr + TW und vorne mit solidem Spiel vielleicht das HF schaffen.
    Und das wäre auch drin gewesen, wenn man sich nun nicht ausgerechnet im K.O.-Spiel die wahrscheinlich schwächste Turnierleistung erlaubt hätte.
    Ich verstehe ehrlich gesagt die Leute jetzt nicht, die hier gleich Strategiepapiere verfassen von der Umstellung der Nachwuchsarbeit bis zum Personalkarussell.
    Das A und O ist für mich unsere Nationalmannschaft realistisch einzuschätzen und das geht auch ohne Schuldzuweisung und Präsentation von Sündenböcken.
    VF ist normaler Leistungsstand und der Gegner Ägypten konnte auch ohne Überheblichkeit etwas Hoffnung auf mehr machen, aber wenn der Gegner so spielt wie er es tat und wir unsererseits eben auch, dann ist die Reise halt zu Ende.


    Du analysierst und beschreibst den Ist-Zustand. Schön und gut. Die von Anderen geäußerte Kritik bezieht sich aber auf das, was im Handballland Nummer 1 möglich sein müsste. Soll statt Ist.
    Ich sehe auch jeden Tag, wie bereits in der E-Jugend die besten Spieler und Spielerinnen zu Leuchtturm-Vereinen gelotst werden, um dann dort in einer konkurrenzlosen Mannschaft zu spielen, die nur sich selbst als Gegner hat und wo es die komplette Saison nur um die Höhe der Siege geht. Ich sehe dann aber auch, dass genau diese Mannschaften abkacken, wenn sie echte Gegner bekommen. Bevor das passiert, haben sie aber schon mehrere Jahre Höhenflüge hinter sich und kennen keine Niederlage. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie man mit dieser Strategie gute Spieler entwickeln will.

    "Wenn man in ein Testspiel soviel hereininterpretiert hat man von Sport keine Ahnung." (Oldie50)

  • Sehe ich auch so. ich wusste von Anfang an, dass ich, wenn ich schönen Handball sehen will eher nicht von meinem Heimatland bedient werde. Allerdings hätte ich auch nicht gedacht so bedient aus dem Turnier zu gehen. Es war aber das Prinzip Hoffnung, dass wir mit starker Abwehr + TW und vorne mit solidem Spiel vielleicht das HF schaffen.
    Und das wäre auch drin gewesen, wenn man sich nun nicht ausgerechnet im K.O.-Spiel die wahrscheinlich schwächste Turnierleistung erlaubt hätte.
    Ich verstehe ehrlich gesagt die Leute jetzt nicht, die hier gleich Strategiepapiere verfassen von der Umstellung der Nachwuchsarbeit bis zum Personalkarussell.
    Das A und O ist für mich unsere Nationalmannschaft realistisch einzuschätzen und das geht auch ohne Schuldzuweisung und Präsentation von Sündenböcken.
    VF ist normaler Leistungsstand und der Gegner Ägypten konnte auch ohne Überheblichkeit etwas Hoffnung auf mehr machen, aber wenn der Gegner so spielt wie er es tat und wir unsererseits eben auch, dann ist die Reise halt zu Ende.

    Wahre Worte. Besonders der Teil mit den Sündenböcken gefällt mir. Dieses permanente Suchen nach selbigen ist, glaube ich, eine besondere Eigenart der Deutschen.

  • Ich sehe auch jeden Tag, wie bereits in der E-Jugend die besten Spieler und Spielerinnen zu Leuchtturm-Vereinen gelotst werden, um dann dort in einer konkurrenzlosen Mannschaft zu spielen, die nur sich selbst als Gegner hat und wo es die komplette Saison nur um die Höhe der Siege geht.


    Das ist ja nun mal ne recht eindimensionale Sicht der Dinge. Es gibt in den meisten Bezirken halte nur 1 (wenn überhaupt) bis 3 Vereine, die in der Lage sind bzw. den Anspruch haben leistungsorientiert Handball anzubieten und dann ab der C Jugend auf dreimal Training zu gehen evt. auch mehr. Was ist die Alternative? Sollen die Talente bis zum Alter von 12 Jahren mit bei 2 mal Training sich an ihren zweistelligen Torerfolgen ergötzen? Zumal i.d.R auch nur die Leistungsvereine überhaupt Trainer haben die einen Plan haben. Welcher Wald- und Wiesenverein hat denn überhaupt Trainer mit nem C-Schein?


    Es gab bei Kreisab mal nen interessanten Beitrag von einem, der sich die Ausbildung in Skandinavien angeschaut hat. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe spielen da die Talente parallel in mehreren Teams. Beim Thema Nachwuchs ist doch eines in Vergleich zu fast allen Nationen auffällig: Der Schritt von Juniorenalter zu den Herren, verbunden mit der dazu gehörigen Robustheit, erfolgt sehr spät, d.h. mit 18-19. A-Jugendbundesliga schön und gut aber vielen Talenten wäre mit einem Verzicht auf A-Jugend-BL und dafür Start mit 17 in Liga 3 wohl mehr geholfen. Doch spielen hier halt auch viele andere Faktoren eine Rolle.
    Ich richte persönlich die Augen auf den Oktober. Wenn ich das richtig verstanden habe, stehen dann DHB Wahlen an. Wäre Zeit für einen Nachfolger des DHB Präsidenten. Auch BHs Nachfolge ist ja vakant.


    Wenn man sich die genannten Vergleiche zu Skandinavien oder auch Portugal (wie kriegen die aus ihrer Mini-Playerbase auf einmal so eine Talentepipeline her?) anschaut, stellt sich auch die Frage ob man nicht mal einen spanischen oder skandinavischen Fachmann auf die Stelle des Sportdirektoren setzt. Eines ist ja nun mal auch auffällig: Die deutsche Trainergilde kann sich international gesehen auch nicht gerade viele Erfolge ans Revers kleben. Der letzte Trainer im Ausland war meines Wissens Lommel bei den Damen Chinas.
    Wobei man hier auch im Detail kleine Entwicklungen sieht. Stuttgart hat einen noch recht unbekannten Spanier geholt. Gummersbach lässt einen jungen Portugiesen an seine 2 Mannschaft.

  • Das ist ja nun mal ne recht eindimensionale Sicht der Dinge. Es gibt in den meisten Bezirken halte nur 1 (wenn überhaupt) bis 3 Vereine, die in der Lage sind bzw. den Anspruch haben leistungsorientiert Handball anzubieten und dann ab der C Jugend auf dreimal Training zu gehen evt. auch mehr. Was ist die Alternative? Sollen die Talente bis zum Alter von 12 Jahren mit bei 2 mal Training sich an ihren zweistelligen Torerfolgen ergötzen? Zumal i.d.R auch nur die Leistungsvereine überhaupt Trainer haben die einen Plan haben. Welcher Wald- und Wiesenverein hat denn überhaupt Trainer mit nem C-Schein?


    Das ist die Folge, nicht die Ursache. Eben WEIL alles auf Leistungszentren ausgerichtet ist, fehlen in der Breite die Trainer. Ohne Breite keine Spitze, insbesondere Mittelfristig. Und daran scheitert es beim DHB. Man sollte die Gelder viel mehr da hinein investieren, wo wirklich neue Kinder zum Handball gewonnen werden können. Und da gibt es genug Vereine mit richtig guter Arbeit und auch viel Tradition. Aber das einzige was zählt, ist ja nur noch die Metropolisierung und die Nationalmannschaft. Das ist alles unglaublich kurzfristig gedacht. Wie so ein Affe, der die Wahl hat zwischen einer Banane jetzt und zwei Bananen später. Er wird die eine Banane jetzt nehmen. Die Konsequenz aus diesem "affigen" Verhalten sieht man so langsam in der Nationalmannschaft. Leistungszentren bringen keine Führungsspieler hervor, nur mental schwache Mitläufer. Wer sind denn die deutschen Weltklasse Spieler? Weinhold und Pekeler. Wer kann einer werden? Knorr. Keiner von denen war im Leistungszentrum, geschweige denn im Internat. Komisch...
    Meine Lösung wäre, den Vereinen das Unterhalten von Wohnmöglichkeiten jeglicher Art für die Spieler bis zum 17. Lebensjahr zu verbieten. Ab da bis 18, nur ein paar wenige Vereine mit dieser Lizenz und klar strukturierten Quoten und Vorgaben. Die Fördergelder werden vollständig in die Breite gesteckt mit dem einzigen Ziel, möglichst viele Handballer zu generieren. Dann hat man automatisch mehr Trainer in der Breite, und auch mehr gute Trainer, und es finden sich sicherlich immer leistungssportlich ausgerichtete Kinder und Jugendliche, die dann eben nicht in Mitläufer Teams spielen.

  • Besonders der Teil mit den Sündenböcken gefällt mir. Dieses permanente Suchen nach selbigen ist, glaube ich, eine besondere Eigenart der Deutschen.

    Selbst Spieler sind vor dieser Eigenart nicht gefeit. ;)


    Hier geht es jedoch um zwei verschiedene Dinge:
    1. Die Nachwuchsarbeit wird seit Jahren gegen die Wand gefahren, was hier dazu geschrieben steht leuchtet wohl ein. Ich hab das noch nie betrachtet. Das aber nichts oder zu wenig nachkommt, ist wohl nicht zu bestreiten


    2. Die Verbandsspitze tut nichts für eine Verbesserung und scheint seit 2016 zu denken, die deutsche Mannschaft kann es mit den nachhaltig erfolgreichen Mannschaften jederzeit aufnehmen. Zu glauben, etwas zu können, bedeutet jedoch nicht, dass man es kann.


    Blamiert hat sich nicht die Mannschaft, blamiert hat sich seit Jahren der Verband. Hier fehlt es offenbar an Sachverstand und somit an einer kundigen Lagebeurteilung, der Basis für jedes konstruktive Handeln. Dafür wurde Prokop von der Klippe geschubst, sein Ansehen schwerst beschädigt, von diesen Nichtskönnern? Na vielen Dank.


    Pekeler würde ich mal nen Maulkorb verpassen oder ihn daheim lassen. Der Typ nervt.

  • Beuger schreibt:

    Zitat

    Meine Lösung wäre, den Vereinen das Unterhalten von Wohnmöglichkeiten jeglicher Art für die Spieler bis zum 17. Lebensjahr zu verbieten


    Nuja, dann würden die Spieler halt jeder Tag 3 Stunden mit dem Zug fahren - sowas gibts übrigens auch schon....


    Von Verbandsseite sind solche grundsätzlichen Modifikationen/Regulierungen in deutschen Strukturen nur schwer zu steuern....(halt auch aufgrund der Strukturen DHB und HBL - viele Vereine der HBL haben auch ein hohes Eigeninteresse an erfolgreichen Jugendmannschaften, z.B. auch aus Imagegründen)


    Aber so schlecht ist ja nun auch alles gegenwärtig auch nicht...., Zufall spielt sicherlich auch eine große Rolle, wenn es darum geht, wirklich überragende Spieler zu generieren.


  • Natürlich gibt es das, aber dann wohnen die Jungs IMMERHIN zuhause (und nicht beinahe unbetreut in irgendeinem "Internat"). Außerdem gäbe es mit besseren Trainern in der Breite weniger Anreize dafür, zu wechseln.


    Solche Systeme sind nicht schwer zu steuern, es wird eben momentan alles in Richtung Internate gesteuert.


    Und ja, ich finde es in gewisser Weise traurig, dass der Handballverband mit den meisten Mitgliedern kein ordentliches Fördersystem auf die Reihe bekommt.

  • Golla ist auch ein Spieler, der durch alle Sichtungssysteme gerauscht ist. War in Hessen nicht mal in der Landesauswahl.


    Ein Blick zum Fussball ist auch ganz interessant. Beim DFB gibt es Überlegungen die A-Jugendbundesliga aufzulösen bzw. zu modifizieren. Bei Spielen auf regionaler Ebene sollen bewusst ohne Ergebnis - und Fehlerdruck die technischen und individuellen Fähigkeiten geschult werden. Erst später kommt es zum KO-System.


    Auch Ausbildungskonzepte sollten überdacht werden. Z. B. wird in Hessen zwingend die 3:2:1 bis zur C-Jugend gespielt. Aus meiner Sicht führt das dazu, dass der wichtige Schlagwurf ganz wenig beherrscht wird.

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    Grüße aus der Barbarossastadt