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Wildes Moldawien: Schiedsrichter von Auto gejagt
Schiedsrichter müssen beim Fußball einiges ertragen. Beschimpfungen durch die Zuschauer oder Spieler, die sich über vermeintliche Fehlentscheidungen aufregen. Was sich in Moldawien zutrug, war jedoch eine neue Dimension. Ein Vereinspräsident verfolgte den Referee auf dem Platz mit einem Jeep.
Wie so oft fing alles ganz harmlos an. Der moldawische Zweitligist Roso Floreni spielte gegen Politehnica Chisinau. Es war ein ganz gewöhnliches Spiel, bis zu dem Augenblick, als der Schiedsrichter für die Gäste einen Elfmeter gab.
Diese Entscheidung brachte den Präsidenten von Roso Floreni so sehr in Rage, dass Michail Makajew zu seinem Auto rannte, den Motor startete und seinen Jeep Richtung Spielfeld lenkte. Dort angekommen, machte er Jagd auf den seiner Meinung nach parteiischen Unparteiischen. Er habe den Schiedsrichter "kreuz und quer" über den Platz gejagt, schrieb die ukrainische Tageszeitung "Fakty".
Da es sich bei dem Referee um einen durchtrainierten Offizier der moldawischen Armee handelte, blieb die Pkw-Attacke ohne Folgen. Der Verfolgte brachte sich mit einem Sprung auf die Tribüne in Sicherheit. Das in der ersten Hälfte abgebrochene Spiel wurde mit 3:0 zu Gunsten Politehnica Chisinaus gewertet. Der rasende Vereinsboss wurde wegen "Verkehrsrowdytums" mit einer Strafe von umgerechnet 1550 Euro belegt.
In Deutschland könnte ich mir das vielleicht bei Uli Hoeneß vorstellen.