Sportler des Jahres 2012

  • Bei den Einzelsportlern gab es wohl keine Überraschungen, letztmals Magdalena Neuner und erstmals Robert Harting wurden von den 1.500 Sportjournalisten mehrheitlich gewählt.


    Zu den Mannschaften:
    Natürlich kann man Sportarten nicht vergleichen, aber wenn der THW Kiel mit dem 68:0-Punkte-Wahnsinn, dem Triple und einer bis jetzt auch nicht schlechten Saison es nicht unter die ersten 3 schafft, wann denn dann bitteschön?


    Der Stellenwert des Handballs in der Sport-Öffentlichkeit wurde jedenfalls durch diese Wahl nicht gefördert.


    Die drei erstplazierten (Männer-) Teams wurden allesamt in London Olympiasieger, und zwar der Deutschland-Achter von den Beach-Boys und der Hockey-Nationalmannschaft.

  • Ganz ehrlich: Die "Sportler des Jahres"-Wahl ist und war eine Farce. Irgendwelche gesichtslosen "Sportjournalisten" wählen irgendwelche Leute aus, die anscheinend was "Tolles" geleistet haben. Wenn der ganze Zirkus in einem Olympia-Jahr statt findet, haben die anderen Sportler eben Pech gehabt, da müssen diese wahnsinnigen Olympioniken die Preise bekommen.


    Diesmal hats 'nen arroganten Metallfrisbee-Schmeißer erwischt, der denkt er wäre Hulk Hogan. Applaus.


    Die Mannschaftswertung geht ans Rudern. Super Sport. 8 Männer sitzen in ner Bananenschale aus Plastik und ziehen für knapp 6 Minuten so doll sie können an nem Stock, während sie von nem Schmächtling angebrüllt werden. Das ist schon ne Leistung.


    Den beiden Affentennis-Spielern Brink/Reckermann, hätte ich es noch so halb gegönnt. Immerhin können die nen Ball ordentlich auf den Sandboden wemmsen. Aber eine Sportart, wo zwischen den Gegnern ein Netz hängt? Lächerlich.


    Eine absolute Jahrhundertleistung, wie die des THW Kiel würdigt man mit Platz 5. Sehr kompetente Sportjournalisten sind das. Vermutlich ist Handball einfach ein zu komplexer Sport für diese. Vermutlich wirds im nächsten Jahr die deutsche Nationalmannschaft im Tauziehen.



    *Hinweis*: Dieser Beitrag kann Spuren von überzogenen und nicht ernst gemeinten Formulierungen enthalten.

  • Ganz ehrlich: Die "Sportler des Jahres"-Wahl ist und war eine Farce. Irgendwelche gesichtslosen "Sportjournalisten" wählen irgendwelche Leute aus, die anscheinend was "Tolles" geleistet haben. Wenn der ganze Zirkus in einem Olympia-Jahr statt findet, haben die anderen Sportler eben Pech gehabt, da müssen diese wahnsinnigen Olympioniken die Preise bekommen.


    Sieh es mal andersrum: Sportler in olympischen Sportarten (abseits des Wintersports) haben in der Regel nur alle vier Jahre überhaupt die Möglichkeit, bei einer solchen Veranstaltung preisgekrönt nach hause zu gehen. Da finde ich es schon gerechtfertigt, dass dann alle vier jahre mal ein paar Sportler dieser Sportarten auch die Preise abgeräumt haben.


    Und sei froh, dass nicht die Military-Reiter - pardon, Vielseitigkeits-Reiter - topplatziert sind. Oder mal wieder Vettel. Oder gar Schumi. So kommt mal ein wenig Abwechslung dahin. Oder irgendwelche Balltreter. Dass Platz 3 bei der EM in Polen bzw der Ukraine nicht einmal gereicht hat, dass die unvermeidliche Fußball-Nationalmannschaft überhaupt in die Top 10 gekommen ist, halte ich schon fast für sensationell. 2010, als man in Südafrika auf Platz drei kam, wurde das Team tatsächlich Mannschaft des Jahres. Eigentlich ist das der echte Fortschritt, dass Fußball diesmal bei der Sportlerwahl 2012 nur eine Randerscheiunung war.



    Und mal ehrlich, wenn der THW Kiel eine Saison mit einer einzigen Pflichtspiel-Niederlage abschließt, die Punktrunde in der heimischen Bundesliga sogar ohne Gegenpunkt beendet, in was für einer Kirmesliga muss der Verein dann spielen? Die hatten offenbar keine wirkliche Konkurrenz. Wie will man da eine sportliche Leistung fair beurteilen können?! ;)

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Und mal ehrlich, wenn der THW Kiel eine Saison mit einer einzigen Pflichtspiel-Niederlage abschließt, die Punktrunde in der heimischen Bundesliga sogar ohne Gegenpunkt beendet, in was für einer Kirmesliga muss der Verein dann spielen? Die hatten offenbar keine wirkliche Konkurrenz. Wie will man da eine sportliche Leistung fair beurteilen können?! ;)


    Der THW dürfte an so einer Wahl gar nicht teilnehmen! ;) Was hat eine Weltauswahl bei einer nationalen Wahl zur Mannschaft des Jahres verloren? Deutschland ist einfach zu klein für diese Truppe (und das meine ich anerkennend). Bei einer Wahl zu Europas Mannschaft des Jahres dürfte es keinen anderen Sieger geben.

  • der d-achter hat seine sämtlichen rennen seit peking 2008 gewonnen - der olympiasieg war da die goldene krone und der 35 (?) erfolg in serie - da die rudernationalmannschaft im gegensatz zum thw auch nur auf "begrenztes" sportlermaterial zurückgreifen kann und nicht mal eben noch den ein oder anderen weltklassemann dazukaufen kann, würde ich die ruderer schon höherwertig ansiedeln


    die hockeyherren haben ihren olympiatitel aus peking verteidigt - etwas was in den mannschaftssportarten auch nicht gang und gebe ist


    beide teams dürfen daher zurecht vor dem thw stehen - über die beiden beacher (sind 2 mann wirklich schon ne mannschaft) und den bvb (trotz double, megarückrunde udn aktuelle CL-erfolge) kann man dann sicherlich philosophieren

    woo woo woo - you know it, bro

  • @ ALI : Wenn Du beim Deutschlandachter die Siegesserie seit 2008 dazuzählst, kann man bei THW auch dazuzählen, dass er von 2005 bis 2012 7 von 8 mögliche Meistertiteln und von 2007 bis 2012 5 von 6 möglichen DHB-Pokalsiegen und von 2010 bis 2012 2 von 3 möglichen CL-Siegen geholt hat. Ist auch beeindruckend. Olympische Erfolge sind halt immer etwas besonderes, so dass man da sicher schwer gegenan kommt. Aber eine perfekte Saison mit sämtlichen Titeln finde ich schon deutlich beeindruckender als das Double von Dortmund und mindestens so außergewönlich wie eine Titelverteidigung bei der Olympiade (was zwar selten, aber immerhin gelegentlich vorkommt). Insofern hatte ich auf ein besseres Abschneiden bei der Abstimmung gehofft und nicht mit weniger als der Hälfte an Punkten wie für den Sieger. Da fragt man sich schon, was eine Handballmannschaft leisten muss, um unter die Top-3 zu kommen, oder zumindest den Fußballmeister hinter sich zu lassen.

  • Okay, Herr Elwardt spricht wohl gerne in Mikrofone ohne vorher nachzudenken, aber seit wann gibt sich Alfred Gislason so kleingeistig? Dass die Beiden von der Leistung ihres THW Kiel beeindruckt sind, liegt in der Natur der Sache. Aber ich vage zu bezweifeln, dass sie sich intensiv mit den anderen nominierten Mannschaften auseinandergesetzt haben um deren Leistungen bzw. deren Berechtigung für diese Auszeichnung bewerten zu können.


    P.S.: Vielleicht ist der fünfte Platz des THW Kiel nicht nur dem Olympiajahr geschuldet, sondern auch der Tatsache, dass die stimmberechtigten Journalisten im Jahr 2012 beim Thema THW Kiel nicht nur über Leistungen auf dem Platz zu berichten hatten.



    Da fragt man sich schon, was eine Handballmannschaft leisten muss, um unter die Top-3 zu kommen, oder zumindest den Fußballmeister hinter sich zu lassen.


    Zum Beispiel Weltmeister werden (2007 & 1978) oder das Quadrupel (VfL Gummersbach, 1983) bzw. internationale Double (TV Großwallstadt, 1979) in einem Nicht-Olympiajahr erreichen. :D

    Einmal editiert, zuletzt von Arcosh ()

  • @ Arcosh : Die Reaktion von Elwardt und Gislasson fand ich nicht wirklich souverän, wenn ich auch die Enttäuschung verstehe. Hinter dem TVG von 1979 muss man den THW von 2012 sicher nicht einordnen. Das Quadrupel von Gummersbach kann man höher einschätzen, auch wenn es beim THW incl. Supercup auch ein Quadrupel war. Großwallstadt und Gummersbach sind damit aber 1. geworden. Meine Frage ging auch um die Platzierung im Vergleich zum BVB. Es bleibt der Eindruck: erst kommt Olympia (in diesem Fall dumm gelaufen für den THW ), dann kommt Fußball, und wenn da nichts ist, darf auch mal eine Randsportart gewinnen.
    Was mann aber an den Ergebnissen, auch der vergangenen Jahre, sieht, ist, dass die Nationalmannschaften einfach doch einen höheren Stellenwert haben.

  • Freundschaft!


    Und schon wieder wurde der THW betrogen. Das ist doch gemein.


    Der Unterschied vom Achter zum THW, ist zum Beispiel der, daß beim Achter auch wirklich acht gegen acht rudern. Beim THW treten 14 Nationalspieler zumeist gegen sieben Nationalspieler und sieben Nachwuchsleute an (als Beispiel). Der THW lag in Zagreb mit acht hinten und als deren erste Reihe dann platt war, da hat beim THW dann eben die zweite Reihe Nationalspieler noch das Remis geholt.


    Der Unterschied von Dortmund zum THW, ist zum Beispiel der, daß das Double mit einem Drittel des Etats gegen München geholt wurde. Das wäre, als wenn Großwallstadt Meister geworden wäre.


    Der Unterschiede von allen platzierten Mannschaften zum THW ist der, daß man nicht nach der Wahl die Leistungen der Konkurrenten madig macht. So hat der THW doch bewiesen, daß er nicht würdig gewesen wäre.

  • Der Unterschiede von allen platzierten Mannschaften zum THW ist der, daß man nicht nach der Wahl die Leistungen der Konkurrenten madig macht. So hat der THW doch bewiesen, daß er nicht würdig gewesen wäre.


    Sorry, aber das ist auch quatsch. Niemand hat beim THW Kiel die Leistungen anderer Mannschaften madig gemacht. Es wurden doch die Sportjournalisten kritisiert, nicht andere Teams (deren Platzierungen durchaus berechtigt sind, auch wenn man über die Reihenfolge streiten kann).
    Es ging den Herren vom THW Kiel wohl eher darum, dass sie sich fragten, was sie bzw. ihr Verein noch hätten besser machen können und als Antwort "Nichts" fanden: Deutsche Meisterschaft "zu Null" gewonnen, Champions League souverän gewonnen, Deutschen Pokal gewonnen, Supercup gewonnen (ok, dessen Stellenwert lasse ich mal dahingestellt). Mehr geht einfach nicht. Und dann nur Platz fünf ist schon ein wenig dürftig.


    Natürlich gibt es die Fokussierung auf die olympischen Spiele. Natürlich hat Fußball deutlich mehr Resonanz in den Medien. Aber solch eine Saison wie die des THW Kiel von Teilen der Sportjournalisten quasi zu ignorieren, ist aus meiner Sicht fragwürdig.
    Mich würde mal interessieren, wie sich der Kreis der Sportjournalisten zusammensetzt, die dorr die Punkte vergeben. Sind das (zum Teil) "Fachidioten", die - als Beispiel - halt meistens vom Biathlon (im Winter) und Tennis (im Sommer) berichten? Haben diese Leute dann überhaupt die fachliche Befähigung, objektiv andere Sportarten zu bewerten? Oder sind alle Sportjournalisten per se so allgemeininteressiert, dass sie einen kompletten Überblick über alle deutschen Sportler und Mannschaften in allen Sportarten haben? Da könnte man vielleicht ansetzen und quasi das Publikum miteintscheiden lassen. Wie es bei einigen Preisen der Film- und Glitzerwelt ja bereits der Fall ist.



    Was die Leistungen der anderen Teams keineswegs schmälern soll: Die Serie des Deutschland-Achter in den letzten Jahren war unglaublich und gab es meines Wissens vorher noch nie in dieser Art. Die Beach-Volleyballer waren zwar mit Chancen aufs Halbfinale gestartet, aber dass sie die internationale Konkurrenz teilweise dominieren würden, damit war nicht zu rechnen. Und wie die Hockey-Herren ihren Titel wiederholt haben, war höchst beeindruckend.
    Die Tatsache, dass Dortmund vor dem THW landete, trotz internationalen Versagens (anders kann man das kaum bezeichnen), ist wohl allein der Tatsache geschuldet, dass der Fußball einen höheren Stellenwert hat als Handball.

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Die Tatsache, dass Dortmund vor dem THW landete, trotz internationalen Versagens (anders kann man das kaum bezeichnen), ist wohl allein der Tatsache geschuldet, dass der Fußball einen höheren Stellenwert hat als Handball.


    Hmm, 2012 (wir sprechen doch über dieses JAHR, oder?) hat der BVB die Gruppe mit Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam gewonnen. International versagt würde ich das nicht nennen. Das war schon 2011. ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Hmm, 2012 (wir sprechen doch über dieses JAHR, oder?) hat der BVB die Gruppe mit Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam gewonnen. International versagt würde ich das nicht nennen. Das war schon 2011. ;)


    Okay, zugegeben. Dann darf aber auch nicht die perfekte Saison des THW Kiel gewertet werden, was wiederum die Platzierung als Fünfter realistisch macht. ;)


    Vielleicht müsste man die Mannschaftswahl danach differenzieren, wann die jeweilige Saison stattfindet, ob innerhalb eines Jahres oder jahresübergreifend.

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  • @ Brummsel: Du meinst also, dass die Niederlage gegen Melsungen so kurz vor dem Wahltermin zu dem schlechten Ergebnis geführt hat? ;)

  • Hat der THW (und damit meine ich nicht einzelne Spieler auf Grund ihrer Erfolge mit der Nationalmannschaft) überhaupt schon einmal das Silberne Lorbeerblatt erhalten? Das wäre ja dann noch ein Grund für Elwardt rumzumaulen. :lol:

  • @ ALF : Wenn Du schon auf die finanziellen Unterschiede abhebst, darf z.B. ein Sebastian Vettel auch nicht vorne landen, denn der hatte auch ein überlegenes Auto und wird fürstlich bezahlt. Da ist doch die Leistung eines Amateursportlers, der in seiner Sportart Meister wird viel bemerkenswerter.

  • Hmm, 2012 (wir sprechen doch über dieses JAHR, oder?) hat der BVB die Gruppe mit Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam gewonnen. International versagt würde ich das nicht nennen. Das war schon 2011. ;)

    Man muss auch mal berücksichtigen, mit welcher Mannschaft der BVB diese Erfolge gefeiert hat. Die meisten Spieler waren international (und teilweise auch national) eher kleine Nummern, bevor sie zum BVB kamen. Mit einer Ansammlung von Weltklassespielern, wie der THW sie hat, ist es sicherlich leicht, zu glänzen. Auch wenn es ohne Zweifel eine mehr als beachtliche Leistung ist, in der stärksten Liga der Welt ohne Verlustpunkt durchzumaschieren und nebenbei noch DHB-Pokal und CL zu gewinnen.


    Wäre dem THW dieses Kunststück ein Jahr eher gelungen, wäre er vielleicht ganz vorne gelandet. Dieses Jahr hatte er aber Pech, dass es ausgerechnet ein Olympia-Jahr war.


    Übrigens, was den Stellenwert des Fussball angeht: Es hat auch schon - gerade in der jüngeren Vergangenheit - Sportlerwahlen gegeben, bei denen die Fußballer überhaupt nichts zu melden hatten. Höchstens vielleicht die Fußballerinnen. Immerhin ist ja auch der BVB trotz einer - zumindest national - überragenden Saison nur Vierter geworden.

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    Einmal editiert, zuletzt von Dortmundsson ()

  • Unter den nominierten Mannschaften ist die Reihenfolge für Sport-Journalisten natürlich peinlich und nicht objektiv. Aber wer weiß denn, in welcher Sportart, die hier im Forum vielleicht niemand kennt, nicht noch herausragenderes als die Leistung des THW gab?


    Und zu bewerten, was nun wertvoller ist, eine komplette Saison wie die des THW oder die des Deutschland-Achters, wie soll das gehen?
    Da müßte man vielleicht an die Einzigartigkeit rangehen, die ist beim THW gegeben, beim Achter aber im Prinzip auch. Bei den anderen Mannschaften jedoch nicht.


    Die Hockey-Herren haben ein halbes Kreuzfahrtschiff auseinander genommen, was sie garantiert nicht zur Mannschaft des Jahres macht, egal was und wie viel sie gewonnen haben.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut


  • Die Hockey-Herren haben ein halbes Kreuzfahrtschiff auseinander genommen, was sie garantiert nicht zur Mannschaft des Jahres macht, egal was und wie viel sie gewonnen haben.

    Wenn sie das im Kollektiv und systematisch gemacht haben doch wohl schon..... :lol:


    Kiel ist halt einmalig, in jeder Hinsicht..... ;)

  • Sport hat etwas mit Emotionen zu tun, nicht mit Fakten. Zumindest in der Wahrnehmung (am Ende entscheiden ja über sportlichen Erfolg durchaus Fakten). Und diese Sportler-Wahl beschreibt auch eher die emotionale Wahrnehmung der Sportjournalisten. Da gehören die Beachvolleyballer zum Beispiel ganz weit nach vorne. Wären die Nationalfußballer Europameister geworden, hätte man sich über den 1. Platz bei dieser Wahl auch keine weiteren Gedanken machen müssen. Die tollen Erfolge des THW fanden aber - das darf man durchaus beklagen - weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Damit fehlen schon mal die emotionalen Momente bei der Mehrzahl der Mitbürger. Die THW-Fans hatten diese Momente allerdings zuhauf.


    Für mich ist der THW die Mannschaft des Jahres, ich habe aber auch einen ziemlich eingeschränkten Blick auf die Sportwelt. Hockey beispielsweise ist mir völlig Rille. Ich schaue gerne Götze und Reus beim Fußball zu, aber größere Emotionen kommen da nicht auf. Und Rudern? Tolle Leistung des "Deutschland-Achters", sicher. Aber nicht mein Sport. Und nicht mein Sport-Moment des Jahres.


    Sich über diese Wahl zu beklagen, ist hingegen - nunja - grenzwertig. Wurde der THW mal nicht so wahrgenommen, wie man es sich wünscht? Dann sollte man nach den Ursachen forschen, dafür gibt es nämlich durchaus nachvollziehbare Gründe.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

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