Handball in den USA

  • Hi! Wollte mal fragen, was ihr über den Handball in den USA wisst. Ist wohl das größte ungenutze Potential in unserer Sportart. Wie schreitet die Entwicklung voran bzw wie könnte man sie verbessern?

  • Oh nein, nicht noch einer.
    Größte Potential liegt doch eindeutig in Indien und China. ;)


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    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Handball ist in den USA in etwa so populär wie Cricket in Deutschland.... eher weniger! Besserung ist nicht in Sicht.


    Eine 1. Liga in eigentlichen Sinn gibt es nicht. Die Meisterschaft wird meines Wissens in einem Turnier ausgespielt. Korrigiert mich wenn ich falsch liege.


    Mir ist nicht bekannt wie viele aktive Handballer es in den USA gibt, vermute aber, dass es sich im unteren bis mittleren 4-stelligen Bereich bewegt.


    Etwas Aufmerksamkeit erhielt der Handball in den USA in den letzen Jahren, als der DHB immer zum Jahreswechsel ein paar Freundschaftsspiele dort bestritt. In erster Linie interessieren sich dafür allerdings deutsche bzw. europäische Einwanderer. Gleiches trifft wohl auch auf die Aktiven zu.

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  • Es ist etwas verlorene Liebesmüh. Die Amis von einem anderen Sport als American Football zu überzeugen ist Knochenarbeit. War vor ein paar Jahren da im Urlaub und habe mich mit einigen über Handball unterhalten wollen aber selten einer hatte jemals davon gehört. Bildung Übersee ist ja auch in anderen Bereichen nicht ihre Stärke ohne da jemandem zu nahe treten zu wollen aber auch geogrphisch hatte selten jemand einen Plan von Europa zerteilt in Einzelländer. Das kennen die glaub nur als ein "grosses" Ganzes :D
    Klar wäre da super viel Potenzial, rein von der Bevölkerungszahl und fehlenden sportlichen Vielfalt aber freuen wir uns doch über die steigende Anerkennung und Popularität in Europa vielleicht kommen die ja selber noch drauf was ihnen spannendes entgeht.


    Auf handballerisch glorreiche Zeiten! :D

  • aber auch geogrphisch hatte selten jemand einen Plan von Europa zerteilt in Einzelländer. Das kennen die glaub nur als ein "grosses" Ganzes :D

    Ganz ehrlich? Wie viele Deutsche kennen alle Staaten der USA?

  • Es gab Zeiten da schwärmte eine Stefan Kretzschmar von den ungeahnten Möglichkeiten unseres tollen Sports in den USA. Es scheitert doch aber schon an den Hallen und der kompletten Struktur. Sport in den USA heisst vor allem Schul- oder Collegesport und dann Profisport. Ein Ligenbetrieb in Vereinen gibt es meines Wissens auch in anderen Sportarten nicht besonders. Muss allerdings gestehen, dass ich noch nie da war. Also müsste man in den Schulen anfangen. Doch wer soll Handball lehren. Es fängt doch schon mit dem Markierungen an. Welche Schule lässt sich ihre Basketballmarkierungen durch Handballlinien kaputt machen. Handball hat in den USA weniger Potenzial als Lacrosse in Deutschland. Wieviele Leute in Deutschland können Lacrosse zuordnen und die Regeln beschreiben?

  • Ganz ehrlich? Wie viele Deutsche kennen alle Staaten der USA?


    Das kann man in meinen Augen so nicht vergleichen. Die USA ist ein Land aufgeteilt in Staaten, eher vergleichbar mit Deutschland und seinen Bundesländern. Europa ist aber ein Kontinent aus vielen souveränen Ländern. Es betrachtet ja auch keiner Afrika oder Asien als Ganzes.

  • Als ich ein High School Jahr drüben verbracht habe, war ich leicht verwundert, dass auf dem Sportplatz außen neben Tennis auch Handballlinien zu finden waren. Und zu meiner Überraschung haben wir auch im Schulsport einmal "team-handball" gespielt. Natürlich mit mäßigem Spaß und sehr geringer Einsatzfreude bei den Mitschülern.


    Sport wird in den Staaten leider nicht als Breitensport verstanden, wie wir das hier tun. Entweder man verdient richtig Schotter damit, oder man konsumiert. Handball ist einfach mal in der Mitte. Als Konkurrenz würde ich nicht Football sehen. Hier müsste man gegen
    Basketball anstinken und hier ist die Historie ein zu starkes Pfund.
    Afaik gibts bei den Great Lakes ein paar Unis die es anbieten. Neben der fehlenden Begeisterung ist teamhandball auch nicht mit der vorherrschenden Vermarktung kompatibel. Handball ist nicht für den exzessiven Werbepauseneinsatz geeignet. Die paar Auszeiten bringens nicht. Deshalb kommt selbst König Fussball nicht weiter.


    Ich würde mal sagen, USA können wir da locker abschenken. Allenfalls in Kanada mag man noch etwas bewegen können. Da ist Basketball nicht ganz so dominant und witterungsbedingt gibt es da zumindest ähnlich wie in Skandinavien die nötige Infrastruktur.

    Einmal editiert, zuletzt von BigRick ()


  • Das kann man in meinen Augen so nicht vergleichen. Die USA ist ein Land aufgeteilt in Staaten, eher vergleichbar mit Deutschland und seinen Bundesländern. Europa ist aber ein Kontinent aus vielen souveränen Ländern. Es betrachtet ja auch keiner Afrika oder Asien als Ganzes.


    Das kann man schon sehr wohl vergleichen. Die USA sind so groß wie Europa und eine Bundesstaat ist oft größer als eine normales europäisches Land. Der Anteil der Amerikaner die ins Ausland zum Urlaub fahren ist verschwindend gering. Warum sollte man erwarten, dass die sich für Europa interessieren>? Zumal die Medienlandschaft auf sehr selbstbezogen ist.
    Kanada wäre sicher eine Überlegung wert. Aufgrund der langen Winter bietet sich Handball an. Sind aber nur 20 Mio Menschen.

  • In der Witterung liegt meiner Meinung nach auch das Hauptproblem. So lange der Sport nicht staatlich gelenkt wird bzw. wurde (Russland) wird sich eine Hallensportart nur in einem klimahomogenen Land zu einer Nationalsportart entwickeln. Während in kalten Ländern (Skandinavien) aufgrund der langen Winter Hallensportarten einen Vorteil haben, sind sie in gemäßigteren Zonen schon zunehmend der Konkurrenz von Außensportarten ausgesetzt (Mitteleuropa). Wirds dann richtig warm, zieht es die Leute über einen Großteil des Jahres eher selten bis gar nicht in die Hallen. Das merkt man dann an den Zuschauerzahlen. Spanien, Italien, Griechenland mögen vielleicht mal internationale Erfolge in Basketball und Handball gehabt haben, dass aber nur, weil man die 7-10 Topspieler oftmals auch in anderen Ligen findet. Abgesehen von der Liga Asobal hat keines der Länder eine konkurrenzfähige Liga.


    Wird es richtig heiß, dann schlägt es wieder um. Da sind Sportplätze außen plötzlich logistisch und wetterbedingt eine Last. Versucht mal in Tunesien landesweit Rasenplätze zu unterhalten. Da mag jedes Land auch seine Schwerpunkte setzen und Achtungserfolge feiern, aber nur dann, und da schließt sich mein Kreis, wenn das Land witterungsbedingt homogen ist. Und das sind die Staaten nicht. Kein Land (außer Russland s.o.) hat solche riesigen Temperaturdifferenzen. Während man in Florida noch genüßlich im Meer planscht, kann man in Alaska schon über Flüsse latschen oder on Wisconsin Ski fahren. Hier einen einheitlichen Spielplan aufzustellen, der alle Bewohner gleichermaßen als Zuschauer anspricht, ist verdammt schwer. Baseball und Football werden teilweis in überdachten Arenen gespielt, die klimatisiert sind. Insofern kann man mit dem entsprechenden Aufwand die zu warmen Regionen erreichen.
    Basketball, Eishockey und Handball kann man aber nicht im Freien spielen. Um hier geringere Livezuschauerzahlen zu kompensieren (statt 80.000 in den Arenen vs. 20.000 in den Hallen), muss man in den Staaten andere Vermarktungsmöglichkeiten offerieren. Und da hat unser Handball einfach mal einen entscheidenden Nachteil. Handball soll nicht so kleingehackt sein und wurde sogar noch künstlich durch die schnelle Mitte beschleunigt.


    Also, selbst wenn wir es schaffen sollten, die Amis von der Notwendigkeit eines Spiels namens Teamhandball zu überzeugen, so wird der Durchbruch immer an der mangelnden Geeignetheit für den Aufbau einer landesweiten Liga scheitern. Für eine notwendige Präsenz in den Medien, die die Vorortzuschauermengen ersetzt, haben wir selbst in Deutschland Jahre gebraucht und sind da noch nicht so weit, wie wir es sein wollen. Für das Amifernsehen ist der Sport noch uninteressanter.


    Und nur, wenn man auch vor Ort eine Basis für eine Sportart schafft, kann man eine Sportart dauerhaft voranbringen. Keine Liga -> langfristig kein Interesse. Jeder Euro, der in Marketing gesteckt wird, ist verlorenes Geld.

    2 Mal editiert, zuletzt von BigRick ()

  • Das Thema ist fast zu vielschichtig für ein Forum. Aber genau wegen der Vielschichtigkeit kommt unter dem Strich auch ein einfaches Fazit rum: Lasst das. Vollkommen unsinnig. Warum denke ich das?


    Die USA sind mit Baseball, Football, Hockey und Basketball gesegnet. Da ist es nicht nur EINE Sportart, wie bei uns der Fussball, die dominiert, also die Konkurrenz ungleich grösser. Man kann sich eben auch nicht einfach "auf die stürzen, die die Hauptsportart eben nicht interessiert" - die haben sich da als Nicht-Footballer eben schon längst eine der anderen Sportarten ausgesucht. Die im Prinzip durchaus noch vorhandenen Restnischen dieser Diktion sind ebenfalls bereits abgesteckt: Lacrosse, Hallenfootball. Da ist kaum noch Nische offen. Die anderen bereits genannten Schwierigkeiten der Fernsehabhängigkeit des US-Sports und Wetterbedingungen wurden bereits genannt.


    Das "der richtige Fussball" sich trotzdem mehr und mehr durchsetzt und Eishockey und Basketball in den Zuschauerzahlen überholt hat, hat eine ganz andere Ursache: Die Einwanderer aus Lateinamerika. Würden plötzlich haufenweise Deutsche, Skandinavier und Franzosen in die USA auswandern, dann wäre eventuell auch dieser Weg für Handball offen. Dem ist aber nicht so.


    Für Amerikaner ist unser Handball eine komplett unbekannte Sportart. Haben Football und Rugby es hierzulande schon schwer, obwohl man sie kennt, wäre die Situation für Handball "drüben" nochmal eine andere - das kennt keiner.


    Diese USA-Idee kam von den üblichen, gerade der Uni entschwundenen BWLern. in der Theorie ein unerschlossener Markt mit Millionen potentieller Kunden. Geht nur leider an der Wirklichkeit komplett vorbei. Zumal es die selben Handelnden ja nichtmal im eigenen Land schaffen, obwohl da bereits ein Markt existiert.


    Aber selbst wenn-was soll eine Einführung in den USA denn bringen? Nun nehmen wir mal an, wir haben da plötzlich eine Profiliga. Entweder, die ist klein und sportlich unbedeutend und trotzdem würden haufenweise Leute hingehen (wenn sie das eh nicht tun, bringts auch marketing und umsatztechnisch eh nichts, die Option lassen wir also aussen vor....), was sollte das für uns hier bringen? Wie viele Fanartikel der deutschen Clubs sollen die denn kaufen, das sich das lohnt? Oder wie viel TV-Geld soll dann für Übertragungen unserer liga (die da dann mitten in der Nacht läuft?!?!) fließen, das es signifikant wäre? Völlig utopisch. Oder die Liga ist gross und bedeutend und generiert Zuschauer - dann interessiert den Ami der Club und die Liga irgendwo im nahen Osten (und das ist Europa für viele) mal rein gar nicht.


    Wie viel Übertragungsgeld und Marketingeinnahmen generieren denn die Fussball Bundesligisten in den USA, obwohl ihr Sport da inzwischen recht gross ist? Gar keinen. Die schielen -und das zu recht- eher nach Asien, wo beispielsweise Bayer Leverkusen der fünftbeliebteste Club (insgesamt, nicht von den deutschen Vereinen!!) ist. Für die macht das allen Sinn der Welt, dort Übertragungsrechte an den Mann zu bringen, denn da interessiert das jemand. Die kaufen auch die Trikots wie irre.


    Unterm Strich: Idee von Leuten, die Ideen liefern müßen, um ihr Theoriewissen und sich selbst interessant zu machen. Mehr nicht. Sorry.


    In diesem zusammenhang auch nicht vergessen: Expansion in Auslandsmärkte ist bei emotional und regional verwurzelten Dingen wie Sport eh kritisch. man erinnere sich an des witzlos Turnier in Katar: Ein Bundesligaspiel wird wegen HSV Teilnahme auf in die Woche verschoben, die Fans am Heimatmarkt sind zu Recht stinkig - und das Turnier findet quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, weil es vor Ort niemadn interessiert hat und auch nicht im TV übertragen wurde. Typischer Fall von Fail. Ähnlich wird es mit der WM in Katar sein. Bringt EINMALIG Geld für das Event und die Teilnehmer ansich, mehr aber auch nicht. Und verärgert dafür den Heimatmarkt, der zwar weniger, aber den viel wichtigeren KONTINUIERLICHEN Ertrag bringt.


    So ein auf einen Monat befristeter Job mit einem Monatslohn von € 500.000 (und von sowas reden wir ja bei Ideen wie Turnieren in Katar oder Bundesligapartien in New York..) mag ja nett sein und mir viel Geld und viel Freizeit bringen und mich ne Weile über Wasser halten - aber irgendwann ist auch alle und ich bin froh über meinen unbefristeten Job mit € 2500 monatlich - der ernährt mich nämlich auch in 10 Jahren noch und finanziert mir nicht nur einmal den Sportwagen. Aber eben nur, wenn ich den nicht ob meines tollen dicken Jobs vernachlässigt habe und da raus geflogen bin.... . Da liegt aber der Hase im Pfeffer. Handball verliert gerade den soliden Heimatmarkt. Da sollte man sich erstmal um Attraktivität, Fernsehpräsenz, Internetauftritt, Aussendarstellung, Nachwuchsarbeit, Liveticker und Co. kümmern, bevor man nach Katar, USA oder Madagaskar schielt und die Leute zu hause mit Auftritten dort nervt und vom Job in die Halle hetzen lässt, weil das Wochenende lieber in der Wüste rumgeworfen wird.


    Hätten wir hier eine solide, funktionierende Basis und nur zufriedene Gesichter - naja gut, von mir aus, spielt halt mal nen Turnier in Kapstadt und ne Partie Füchse gegen Kiel in Boston. Viel schaden kanns ja nicht, solange es einmalige Dinge sind und nicht Dauerhaft den Heimatfans ihre Teams ständig entzogen werden. Aber auch da: Die Idee ist von NHL und NFL geklaut und die Manager und Strategen vergessen dabei nur: Die haben 33 Heimspiele. Wenn da 32 draus werden - so what? Wir hier haben nur 17 - da reagiere ich als Fan angepinkelt, wenn man eins davon nach extern verschachert. Und: Eben jene solide Basis haben wir eh nicht. Gilt im Übrigen auch für so Dinge wie handball im Stadion - Löwen-Kiel im Stadion, kann man drüber diskutieren und Pros und Cons finden. Aber warum in Dreiteufelsnamen in Frankfurt !?!?!?!? Fangt doch mit sowas mal kleiner an und lasst den Heimfans Ihr Heimspiel - spielt das Ding doch um Himmels Willen wenigstens in Sinzheim oder zur Not Kaiserslautern!

  • Das Thema ist fast zu vielschichtig für ein Forum. Aber genau wegen der Vielschichtigkeit kommt unter dem Strich auch ein einfaches Fazit rum: Lasst das. Vollkommen unsinnig. Warum denke ich das?


    Die USA sind mit Baseball, Football, Hockey und Basketball gesegnet. Da ist es nicht nur EINE Sportart, wie bei uns der Fussball, die dominiert, also die Konkurrenz ungleich grösser. Man kann sich eben auch nicht einfach "auf die stürzen, die die Hauptsportart eben nicht interessiert" - die haben sich da als Nicht-Footballer eben schon längst eine der anderen Sportarten ausgesucht. Die im Prinzip durchaus noch vorhandenen Restnischen dieser Diktion sind ebenfalls bereits abgesteckt: Lacrosse, Hallenfootball. Da ist kaum noch Nische offen. Die anderen bereits genannten Schwierigkeiten der Fernsehabhängigkeit des US-Sports und Wetterbedingungen wurden bereits genannt.


    Das "der richtige Fussball" sich trotzdem mehr und mehr durchsetzt und Eishockey und Basketball in den Zuschauerzahlen überholt hat, hat eine ganz andere Ursache: Die Einwanderer aus Lateinamerika. Würden plötzlich haufenweise Deutsche, Skandinavier und Franzosen in die USA auswandern, dann wäre eventuell auch dieser Weg für Handball offen. Dem ist aber nicht so.

    Also in den USA ist Football mittlerweile schon die klare Nr.1, gefolgt von Baseball, was aber gerade von Basketball auf Platz 3 verdrängt wird. Eishockey ist in den USA auch eher eine Randsportart, die nur in Kanada und in den USA nur in einigen traditionellen Wintersport-Gebieten großen Stellenwert genießt. Dass in den USA so viel Sportarten so populär sind, leigt nicht zuletzt auch daran, dass sie traditionell verschiedene Zielgruppen haben: Baseball gilt als Sport der weißen Arbeiterschicht, Football als Sport der Mittelschicht, Basketball wird v.a. von den Schwarzen in den Ghettos gespielt, und Fußball etabliert sich immer mehr als Sport der Latinos. Da hat Handball es natürlich schwer, seine Nische zu finden, denn so viele dänische, norwegische und isländische Einwanderer, die diesen Sport "mitbringen", gibt es eben nicht.


    Fußball hat in den USA Basketball und Eishockey nach Zuschauerzahlen überholt? Das halte ich aber für ein Gerücht, Basketball liegt bei Stellenwert und Medienpräsenz meilenweit vor "Soccer", das nach wie vor nur schwer aus seiner Nische rauskommt - da konnten bislang auch noch so viele Beckhams und Red Bulls nichts ändern. Tasächlich hat Fußball in den USA aber ganz woanders an Bedeutung gewonnen: Als Freizeit- und vor allem Kindersport. So ist Fußball mitllerweile noch vor Basket- und Baseball der meistgespielte kindersport, nur entscheiden sich nur wenige davon später für eine Profi-Karriere und landen dann doch beim Football, weil dort die Karrierechacen größer sind.


    Was die Chancen der Eroberung des amerikanischen Marktes angeht, bin ich auch sehr skeptisch. Es reicht eben nicht, einfach mal irgendein Turnier oder Spiel dorthin zu verlagern und damit dem Markt zu erobern, zumal etwa die Franzosen das ja schon vor ein paar Jahren versucht haben und grandios gescheitert sind. Umgekehrt sind auch die Versuche der US-Ligen, sich in Europa durchzusetzen, bislang kläglich gescheitert: Von der NFL Europe redet keiner mehr, und Versuche der NBA und NHL, europäische Ligen aufzubauen, stecken seit Jahrzehnten im Planungsstadium fest. Wenn eimem Sport die Tradition und Kultur fehlt, wird es eben ganz schwer, da braucht es Wachstumsimpulse. Basketball z.B. war vor ein paar Jahrzehnten auch noch bei weitem nicht so groß wie heute - erst als in den 90ern Jordan und das Deam Team, später dann Lebron und in Deutschland Nowitzki kamen, nahm die Welt von diesem Sport so richtig Notiz. Sowas bräuchte es eben auch im Handball, aber das wird nicht leicht, denn gerade im Vergleich zum Basketball fehlt diesem Sport eben einfach der Glamour- und Coolness-Faktor, den gerade die Amis am Sport so lieben.

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