• Die Übertragung des Spiels an sich halte ich auch für wenig verbesserungsbedürftig. Man hat die Kameras, die es braucht, einen oder zwei fähige Reporter und dann hält man eben druff und überträgt das Geschehen auf der Platte. All das soeben im Ally Pally erlebte Spektakel mit Einlaufen, wenig bis unbekleideten Girls oder allerlei Bombast samt Konfetti wäre beim Handball künstlich draufgesetzt und lenkt nur von der eigentlichen Attraktion - dem Spiel an sich - ab. Was natürlich geht, ist eine viel intensivere Beschäftigung mit dem Sport außerhalb der Übertragungen. Eine regelmäßige Handball-Sendung, von mir aus auch in Verbindung mit einer Gesprächsrunde, ist schon viele Jahre überfällig. Kandidaten für diese Runde gäbe es doch zuhauf. Jeder Trainer und jeder Spieler würde sich doch freuen, seinen geliebten Sport mal im Fernsehen vertreten zu können und auch mal was zu Taktik oder Spielsystemen sagen zu können, was sonst in Gesprächen sonst so gut wie nie zur Sprache kommt. Und ich bin sicher, dass man auch so gut wie alle unfallfrei vors Mikrofon lassen könnte.

    Hierzu noch: Richtig, wir brauchen keine Cheerleader, Konfetti oder sonstwas. Es geht um Kleinigkeiten. Ein Analystool wie es Servus TV bei der DEL hat, das wäre wirklich mal was. So kann man im Spiel die Taktik erklären, warum manche Spielzüge funktioniert haben, andere wiederum nicht. Dass eine Art Doppelpass im Handball schwer ist, das ist eine Sache. Machbar wäre es aber durchaus. Fürs TV? Wahrscheinlich nicht, aber andere Plattformen gibt es genügend, die das übertragen könnten. Im Endeffekt mache ich genau das im Podcast ja auch, nur ohne Bild. Was verhindert das? Die Kosten, sonst eigentlich nichts.

  • Ein Analystool wie es Servus TV bei der DEL hat, das wäre wirklich mal was. So kann man im Spiel die Taktik erklären, warum manche Spielzüge funktioniert haben, andere wiederum nicht.


    Ich wäre ja schon zufrieden, wenn es bei Sport1 sowas wie die Tactic Corner bei laola1.tv geben würde. Darf gerne etwas ausführlicher sein (hier sind es jeweils nur etwas mehr als 60 Sekunden pro Clip), aber sowas in der Richtung wäre schon gut. Muss wegen mir auch gar nicht direkt zum jeweiligen Spiel sein (wäre natürlich sehr gut, wenn doch), aber in der Halbzeit, oder vor dem Spiel immer mal wieder sowas zu bringen würde dem Nicht-Handball-Experten vor dem TV das Spiel und manche Feinheiten näher bringen.

    San Francisco 49ers - Rhein-Neckar Löwen - Adler Mannheim -BVB

  • Capitano schreibt:

    Zitat

    Übrigens: Den angeblichen Handballschub nach der WM 2007 muss ich wohl verpasst haben.

    Während der WM war der ja da (übrigens -Übertragungen ohne jeden Schnick-Schnak - meiner Erinnerungen nach waren das 'Elementarübertragungen', aber halt in ARD und ZDF) - und konnte nach der WM nicht verstetigt werden, obwohl es ja Initiativen der ÖR gegeben hat...(die Gründe dafür liegen sicherlich nicht an der mangelhaften technischen Qualität der folgenden Übertragungen oder zuwenig TV- 'Brimborium' rund ums Spiel)

    @Auszeiten: Ich hab ja nicht gesagt, dass ich nicht interessiert zuhöre bei den Übertragungen der Auszeit :D

    Klar, mehr Fachlichkeit in der Berichterstattung wäre sehr wünschenswert - aber....mir fällt schon ein wenig auf, das handballfachlich selbst in diesem Forum wenig diskutiert wird (am besten laufen wirtschaftliche Themen, am besten Pleiten von irgendwelchen Vereinen - und halt Fernsehen; Wechseldiskussionen sind ja auch nicht unbedingt fachlich geprägt hier)

  • Während der WM war der ja da (übrigens -Übertragungen ohne jeden Schnick-Schnak - meiner Erinnerungen nach waren das 'Elementarübertragungen', aber halt in ARD und ZDF) - und konnte nach der WM nicht verstetigt werden, obwohl es ja Initiativen der ÖR gegeben hat...(die Gründe dafür liegen sicherlich nicht an der mangelhaften technischen Qualität der folgenden Übertragungen oder zuwenig TV- 'Brimborium' rund ums Spiel)


    Leider finden die kommenden Weltmeisterschaften allesamt nicht in Deutschland statt und die Chance dass Deutschland den Sieg holt sind auch eher so mittel.
    Also muss da ja wohl ne Alternative her.

  • Interessant ... da prallen meistens Meinungen von Älteren oder Alten auf die der Jüngeren oder Jungen. Da aber noch und speziell im Handball die Älteren in der Mehrheit sind, wird die HBL klugerweise diese auch priorisieren. Wenn nicht, macht sie einen Fehler.
    Die Älteren sprechen meistens auch für sich. Denen hat man das egomanische Wir oder Uns nicht beigebracht, dass ich hier von einigen so oft lese.

    Ich sehe weder ein Stagnieren "unserer" Sportart, noch ein unbedingtes Muss die Übertragungen attraktiver zu "gestalten". Gemeint sind vermutlich in erster Linie Käptn's selbsternannte Experten. Aber ob dieses Gelaber unbedingt mehr Zuschauer anzieht, oder eher das Gegenteil bewirk, muss noch bewiesen werden. Vielleicht 2-3 Kameras mehr, Torlinientechnik auf jedem Fall, einige Regelanpassungen etc. wären okay, aber mehr nicht. Ein Handballspiel mit 20+ Kameras, in dem der Regisseur um alles auszureizen im 4-Sekundentakt hin- und her switcht, muss auch nicht jeder haben. Nicht ein Zuschauer guckt doch wegen dieser "Extras" ein Handballspiel zum ersten Mal und bleibt dann deshalb dabei. Das ist lächerlich.

    Ein Qualitätsschub wären für mich fachlich, die Regeln beherrschende und sachlich nüchterne Kommentatoren und nicht reißerische Marktschreier a la DSF und Sky.
    Leute wie Götz, Petrzika, Höthker oder gar Kahmke, der Schlimmste von allen, sind doch eher Kontraindikatoren, als Zuwachsbringer.

    Zum Dart noch: Ich kenne mittlerweile leider :D auch 2-3 Leute, die das schauen. Niemand von denen hat je Handball geguckt, vermutlich, weil es bei diesen Sportarten wenig Übereinstimmungen gibt. Dafür ist Handball viel zu speziell. Eine Zuschauer-Wegnahme-Konkurrenz kann ich nicht so recht erkennen, ebenso nicht, was die Sendezeiten und den Sendeplatz angeht. Vielleicht sind es aber ein paar Tausend, aber ob die unbedingt dem Handball schaden?

    Das hier abqualifizierte Skispringen bspw. sahen gestern in der ARD 6,36 Mill. plus die Europort-Zuseher, deren Zahl ich nicht kenne. Das interessante HBL-Spiel RNL-SCM sahen zu einer guten Sendezeit am 2. Weihnachtsfeiertag ~ 250.000 bei Sport1. Oder noch aussagekräftiger: Wenn ein CL-Endspiel vom Schlage Kiel - Flensburg im Free-TV, empfangbar über Satellit und in großen Teilen des Kabels, nur 660.000 Zuschauer an die Flimmerkisten lockt, ist im Vereinshandball das Ende der Fahnenstange erreicht. Zumindest bei den Privatsender.

    Da kann ich mir auch gut vorstellen, wie viele Leute sich eine wöchentliche Handballsendung zu Gemüte führen würden. Ich kann zwar nachvollziehen, dass der Käpt'n & meteo dort gerne Dauergäste wären oder besser noch, diese sogenannte Show selbst moderieren dürften, aber der Glaube an solch eine Ausstrahlung fehlt mir vollkommen. Ein bisschen mehr Realismus ist meistens nicht schlecht.

  • Verkabelte Trainer/Spieler (Spieler im Handball sind nicht möglich, ist mir klar) sind selbst in der DEL mittlerweile Standard.

    Nee-. also verkabelte Trainer, das ist zuviel :verbot: ;) Fühle mich auch immer noch peinlich berührt, wenn ich 'zwangsweise' Zeuge einer Timeout-Besprechung werde :D Hat für mich etwas privates zwischen Trainern und Spielern..


    Neulich bei einem Spiel in der dänischen Frauenliga gab es nach "wichtigen" (2Min, 7m) Pfiffen der Schiedsrichter deren Gespräche über Mikro im TV zu hören; mal ab, dass ich die nicht recht verstand, wirkte das noch privater. 8o Üblich ist dort auch, schon in der Halbzeit Spieler, nicht die Verletzten oder Banksitzer, sondern die vom Feld, beim Gang in die Kabine zu interviewen - wirkt auf mich sehr um Kurzweiligkeit bemüht, aber ob das Zuschauer bindet, weiß ich nicht.
    Aber diese Art Kurzweil kann man sowohl im Free- als auch im Pay-TV bieten, allerdings bei beiden Formaten nur, wenn die Quote stimmt. Wie sieht denn bei Sky der Unterschied zwischen Fußball und Handball aus in Bezug auf das Rahmenprogramm, Talkrunden, Taktikecken, Interviews etc.? So eklatant anders als bei Sport1?

    Ich bin ja nicht der schnellste und ich bin auch nicht der stärkste, aber vielleicht bin ich ein schlauer Spieler. (JG24)

  • Zunächst mal eine Randinformation: Sky hat mehr als doppelt so viele Mitarbeiter bei einer Übertragung im Vergleich zu Sport1. Während Sport1 maximal einen Kommentator, einen Kommentator und Anett Sattler zu einer Übertragung schickt, hat Sky bei jedem Heimspiel der deutschen Teams einen Kommentator, einen Co-Kommentator, einen Moderator, einen Experten und einen, der der Interviews macht. Zudem sind die Vor- und Nachberichte länger, es gibt deutlich mehr Interviews und längere Gespräche, gerade nach den Spielen.

  • Die Dinge rund ums Spiel kenne ich wohl, aber ich meinte noch Dinge zusätzlich, wie hier angesprochen, sowas wie diese Fußballlaberrunde etc., unabhängig vom Spiel?

    Ich bin ja nicht der schnellste und ich bin auch nicht der stärkste, aber vielleicht bin ich ein schlauer Spieler. (JG24)

  • Fuer neue Zuschauer bei einer doch eher komplexen Sportart wie Handball was Taktik und Regelwerk angeht, wäre vielleicht ein Kommentator wie Rolf Kalb beim Snooker (kein Kneipensport) ganz hilfreich. Ohne Rolf Kalb hätte ich kein 2. Mal eine Snookeruebertragung angeschaut.

    Die Leute aus meinem Bekanntenkreis, die regelmässig Handball schauen, sind entweder Kieler :D oder hatten/haben was mit Handball zu tun (selbst gespielt, Eltern, Geschwister).

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Flink: Nein, gibt es nicht.

    kuestentanne: Es geht doch aber gar nicht darum neue Zuschauer zu gewinnen mit Erklärungen der komplexen Regeln. Das kannst Du bei den ÖR bringen, aber nicht, wenn Du ein Produkt im Stile von telekombasketball.de oder sowas in der Art auf die Freaks auslegst. Die steigen Dir dann völlig zurecht aufs Dach.

  • kuestentanne: Es geht doch aber gar nicht darum neue Zuschauer zu gewinnen mit Erklärungen der komplexen Regeln. Das kannst Du bei den ÖR bringen, aber nicht, wenn Du ein Produkt im Stile von telekombasketball.de oder sowas in der Art auf die Freaks auslegst. Die steigen Dir dann völlig zurecht aufs Dach.

    Was man gut am Beispiel der NFL bei P7MAXX sehen kann .

    Nichts desto trotz ist es aber möglich und eben auch Kommentatoren Kunst nicht nur "Uiuiuiuih" in Mirko zu brüllen sondern eben den Zuschauern durch seine begleitung einen Mehrwert zu bietet. Und gilt für Freaks und Neuling gleichermaßen.

    Ich finde es macht auch keinen Sinn jede kleine Idee losgelöst negativ zu kritisieren sondern muss das alles als einzelne Puzzelteile sehen. Nichts davon alleine wird dem Handball mehr zuschauer bringen.

  • Es ist aber auch die Frage ob die "Freaks" wirklich das ganze drum herum brauchen. Guckt ihr euch bei der Fußball WM die ganzen Vorberichte an? Ich will die Aufstellung und Infos wer verletzt ist (wenn ich das in der heutigen Zeit nicht eh schon durch andere Medien erfahre) und dann das Spiel. Die meisten Infos hat eh der Kommentator zu erzählen und auch die meiste Zeit dafür. Das ist beim Handball nicht großartig anders. Die Homestory bei Spieler xy ist ja nett, aber was hat sie mit der Qualität einer Sportübertragung zu tun? Das ist doch am Ende wirklich reines Boulevard. Daher ist für mich als Fan der Kommentar am wichtigsten. Ich bin da dann gar nicht so anspruchsvoll und kann mit Sport 1 sehr gut leben. Sky bietet hier einen höheren Level an, aber das sind keine Welten. Das ganze drum herum ist doch eher für das Mainstreampublikum. Zumindest sehe ich das so.

    Ich empfinde es in dieser Diskussion übrigens als äußerst herablassend, wenn man meint das die Fraktion die hier bestimmte "moderne" Ideen kritisiert, als grundsätzlich altmodisch/letztes Jahrhundert hinzustellen. Manches an "modernen" Sportübertragungen ist auch schlicht dummer Unsinn, vor allem wenn wir von einer reinen Publikumsperspektive ausgehen. Es wäre schön wenn man diese Ebene heraus lassen könnte. Man hat eine andere Meinung und die kann man ja darlegen.

  • Aber ist es nicht so, dass Sky dann einen Mehrwert bietet ?
    Ich finde schon. Die CL wird bei Sky deutlich professioneller dargestellt wie die Liga bei Sport1.
    Ob ich das drumherum alles brauche ist doch erstmal zweitrangig. Darüber entscheiden letztendlich dann die Quoten.

    Ich zum Beispiel finde die Berichte immer sehr gut und die laufen bei mir regelmäßig, auch wenn meine volle Aufmerksamkeit erst zu Spielbeginn eintritt

    "Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen,
    aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun." (Orson Welles)

  • Das Fokussieren auf die primäre vorhandene Zielgruppe ("Ältere") durch TV-Ausstrahlungen will ja auch niemand wegreden. Allerdings ist ein Ausruhen auf dem Status-Quo mMn fatal. Man verpasst einfach die Entwicklungen und wundert sich, warum keine jungen Leute sich für Handball interessieren (selbst aktiv sind oder in den Medien verfolgen). Die "Digital Natives" sind einfach daran gewöhnt direkt Kontakt zu Ihren Idolen zu haben (sei es per Facebook, Instagram, SnapChat oder was auch immer). Man kann sich auch gerne mal die E-Sports anschauen und wenn man vergleicht, was dort mittlerweile für Events und Preisgelder rausgehauen werden, dann kann man nur staunen (50 Mio. US $ Preisgelder bei Turnieren). Regelmäßig schafft man es dort auch mehrere Tausend Zuschauer bei Ticketpreisen ab 40€ in die Commerzbank Arena in Frankfurt zu bekommen. Und das bei einem digitalen Event.. Dort gibt es Livestreaming der Games schon lange (Twitch etc. sei Dank). Ich will hier nichts schlecht reden, sondern nur darauf hinweisen, dass wenn wir nichts versuchen, dann wird Handball weiter den Anschluss verpassen.

    Bzgl. der Qualität der Übertragungen: Bin ich voll dabei! Mittlerweile gibt es so viel tolle Technik um Spielsituationen zu analysieren oder Spieler im Fokus vorab mal vorzustellen. Man könnte auch die "Lieblingstaktiken" der jeweiligen Teams mal zeigen usw. Da wird gerade nichts rausgeholt. Dazu bedarf es auch nichtmal 2-3 mehr Kameras und einem versierten Regisseur mit Feingefühl. Auch könnten kurze "Regel-Inputs" (zu besonderen Situationen) den Zuschauer auch immer mal aufklären. Auch hier könnte ein Sender vorab Regel FAQs als Videozusammenfassung produzieren und diese auch einfach online abrufbar machen. Dann kann jeder selbst entscheiden ob er es vorher sehen möchte. Gerade wenn man es per Stream sendet (sollte parallel auch im TV laufen), könnten nebenbei Info-Kästchen sein mit Hintergrund Infos zu Regeln, Spieler etc.

    Wenn man sich mal bei Youtube die Handball-Videos ansieht, dann merkt man schon, dass unser Sport eben noch nicht den Sprung gemacht hat (hinsichtlich Qualität der Videos). Über Zusammenschnitte kommt man selten hinaus, diese meist auch eher schlecht als recht (nicht, dass ich es besser könnte). Auch Marketing-technisch/ Vermarktung sind die Vereine bislang kaum über ein reines Verteilen von News über Social Media aufgefallen. Gerade die Kombination von Werbung über solche Kanäle als Sponsoring-Argument könnte für "fehlende" TV-Präsenz mehr als ausgleichend wirken. Vorausgesetzt man hat eine entsprechende Reichweite. Und das Argument von Spielern/ Verantwortlichen "es interessiert doch keinen, was ich so treibe" ist glaube ich falsch. Die Leute wollen mehr Infos/ Identifikationspotential, insbesondere wenn immer davon gesprochen wird, dass uns solche Personen fehlen. Gerade solche Kanäle sind doch predestiniert um vermeintliche Bindungen zu erzeugen. Wie gut das geht, zeigen doch die ganzen "Youtuber" mit simplem Content-Marketing das regelmäßig in Personen-Kult ausufert. Gerade junge Leute brauchen Vorbilder und sie suchen sie dort wo sie am ehesten greifbar sind. Und das geht wohl leichter, wenn ich denjenigen alle 2-3 Tage in nem Video auf Youtube sehe und ich mich damit identfizieren kann, was er so von sich gibt & was er macht.

    Das hab ich mir jetzt mal kurz von der Seele geschrieben. Ich finde da wäre noch so viel ungenutztes Potential!

  • Es ist aber auch die Frage ob die "Freaks" wirklich das ganze drum herum brauchen. Guckt ihr euch bei der Fußball WM die ganzen Vorberichte an? Ich will die Aufstellung und Infos wer verletzt ist (wenn ich das in der heutigen Zeit nicht eh schon durch andere Medien erfahre) und dann das Spiel. Die meisten Infos hat eh der Kommentator zu erzählen und auch die meiste Zeit dafür. Das ist beim Handball nicht großartig anders. Die Homestory bei Spieler xy ist ja nett, aber was hat sie mit der Qualität einer Sportübertragung zu tun? Das ist doch am Ende wirklich reines Boulevard. Daher ist für mich als Fan der Kommentar am wichtigsten. Ich bin da dann gar nicht so anspruchsvoll und kann mit Sport 1 sehr gut leben. Sky bietet hier einen höheren Level an, aber das sind keine Welten. Das ganze drum herum ist doch eher für das Mainstreampublikum. Zumindest sehe ich das so.

    Ich empfinde es in dieser Diskussion übrigens als äußerst herablassend, wenn man meint das die Fraktion die hier bestimmte "moderne" Ideen kritisiert, als grundsätzlich altmodisch/letztes Jahrhundert hinzustellen. Manches an "modernen" Sportübertragungen ist auch schlicht dummer Unsinn, vor allem wenn wir von einer reinen Publikumsperspektive ausgehen. Es wäre schön wenn man diese Ebene heraus lassen könnte. Man hat eine andere Meinung und die kann man ja darlegen.

    Kann man so unterschreiben. Ich kenne im meinem Bekanntenkreis von denen die sich Handball ansehen (davon haben 99% mit Handball irgendwie zu tun) übrigens auch keinen den die Vorberichte interssieren. Das ist bei anderen Sportübertragungen genau so. Meistens weiß man ja wann der Anwurf ist und schaltet erst dann in das entsprechende Programm. Informationen wie Aufstellung, Verletzungen etc... weiß man meistens ja auch schon oft in der heutigen Internetzeit und wenn nicht bekommt man es ja auch im Laufe der Übertragung mit.

  • Sehe ich genauso....mich "nerven" diese elendig langen Vor-und Nachberichte, die bei einer Fussball WM manchmal länger als das eigentliche Spiel sind eher und ich ignoriere sie geflissentlich...ich brauch kein dauerndes Dummgebabbele von Müller -Tiefenstein oder Herrn K

  • Man muss in der Diskussion jetzt aber auch unterscheiden zwischen anlassungebundenen Handballlaberrunden (um die ging es gestern hier primär) und einer umfassenden Spielbegleitung....

    Ich denke nicht, dass gegen Letzere irgendjemand prinzipielle Einwände hätte, sowas ist natürlich zu begrüßen- man kann ja abschalten ;)

    Man kann sich aber über die Ausgestaltung unterhalten. wenn man da Handballer in Anzüge zwängt (wie bei SKY/Final Four), Senderlogos und Corporate Identity allgegenwärtig ist - dann ist das ein ästhetisches Problem - meiner Meinung nach passt sowas nicht zum Handball...

    Sky lebt auch davon, ein Elitebewusstsein bei den zahlenden Zuschauern zu vermitteln - man hat halt das 'bessere' Fernsehen und stellt z.B. heraus, in der Lage zu sein, dafür zu zahlen, 'qualitätsbewusst', 'technikaffin' und modern zu sein (ist übrigens vll. auch nicht ganz zufällig, wer sich hier im Forum eines Sky-Abos rühmt ;) )

    Das Unbehagen bei mir gegenüber dem Vor-und Nachberichten ist also nicht deren Existenz, sondern halt, WIE das bei Sky zelebriert wird...(das da durchaus sinnvolle und interessante Elemente dabei sind, will ich gar nicht bestreiten - aber allein diese Anzüge...).

    Handball ist nicht Premium, Handball ist Bauernhof! (Wolteringbeispiel) 2007 hat man ja gesehen, dass son (ungeplantes) 'Image' von Natürlichkeit und Bodenständigkeit, Aufmerksamkeit und Sympathie generiert...

    Also, irgendwie ist Handball schon was Besonderes und man kann Verwertungs-/Kommerzialisierungsmuster aus anderen Sportarten nicht einfach überstülpen...

    @sozial media: Das ist auch so ein Thema: bevor das die Marketingspezis instrumentalisierten, waren damit durch User generierte Inhalte gemeint! Wo gibts die denn im Handball? Wo gibts die tollen Blogs, die interessanten Analysen von ganz normalen Menschen/Zuschauern?? Und wo das Publikum dafür? Und das ist international so....(ich weiß, das man handball-world partiell so sehen konnte und das es die Sachen von Hereticus gibt - aber sonst?)

    Das sieht im Basketball und Eishockey sicherlich ganz anders aus....(auch in Deutschland...)....Handball ist halt 'anders'

    Bei social media ist es in Deutschland/Europa im Internet zudem ja so, dass fast alle Angebote von den Veranstaltern selbst kommen - über die EHF-(zumindest) Frauen-Cl informiert man sich auf der EHF-Seite (Spielberichte usw.)....aber da gibts Grenzen, weil Veranstalter/Vereine natürlich manche Aspekte gern ausblenden (bei der EHF wird man z.B. kaum Näheres finden über aktuelle finanzielle Probleme von Teilnehmern ihrer Wettbewerbe). ist ja schon schön, dass viele Bundesligisten jetzt eigene Spielberichte usw. online stellen....aber wenn das jetzt quasi die einzige Berichterstattung ist....

  • Was es auf jeden Fall braucht ist mehr Videomaterial. Es muss ja nicht jeder Verein gleich ein Livestreaming auf die Beine stellen, aber es wäre sehr gut wenn man zumindest genug Spielmaterial produzieren würde, um hinterher ein 1,2,3-Minutenvideo auf Youtube und Co stellen zu können. Das vermittelt jetzt nicht unbedingt ein besseres Bild eines Spiel als ein gut geschriebener Spielbericht, aber das ist das Medium was der Mainstreamsportfan gewohnt es wenn es um "Highlights" geht. Generell würde es dadurch auch dem Sport helfen, wenn man jeweils viel mehr Material hätte was man über Mannschaften und Spieler finden könnte. Einige Vereine machen das schon, aber längst nicht alle, geschweige denn das es da einen allgemeinen Qualitätsstandard der Liga gäbe (ala mindestens 720p oder sowas).

    Was Twitter angeht, finde ich schon das da einige Vereine was ganz gutes hinstellen. Teilweise ist das livetweeting dann schon mal nützlicher als der DKB-Ticker wenn der mal wieder zickt.

  • Das Fokussieren auf die primäre vorhandene Zielgruppe ("Ältere") durch TV-Ausstrahlungen will ja auch niemand wegreden. Allerdings ist ein Ausruhen auf dem Status-Quo mMn fatal. Man verpasst einfach die Entwicklungen und wundert sich, warum keine jungen Leute sich für Handball interessieren (selbst aktiv sind oder in den Medien verfolgen). Die "Digital Natives" sind einfach daran gewöhnt direkt Kontakt zu Ihren Idolen zu haben (sei es per Facebook, Instagram, SnapChat oder was auch immer). Man kann sich auch gerne mal die E-Sports anschauen und wenn man vergleicht, was dort mittlerweile für Events und Preisgelder rausgehauen werden, dann kann man nur staunen (50 Mio. US $ Preisgelder bei Turnieren). Regelmäßig schafft man es dort auch mehrere Tausend Zuschauer bei Ticketpreisen ab 40€ in die Commerzbank Arena in Frankfurt zu bekommen. Und das bei einem digitalen Event.. Dort gibt es Livestreaming der Games schon lange (Twitch etc. sei Dank). Ich will hier nichts schlecht reden, sondern nur darauf hinweisen, dass wenn wir nichts versuchen, dann wird Handball weiter den Anschluss verpassen.

    Bzgl. der Qualität der Übertragungen: Bin ich voll dabei! Mittlerweile gibt es so viel tolle Technik um Spielsituationen zu analysieren oder Spieler im Fokus vorab mal vorzustellen. Man könnte auch die "Lieblingstaktiken" der jeweiligen Teams mal zeigen usw. Da wird gerade nichts rausgeholt. Dazu bedarf es auch nichtmal 2-3 mehr Kameras und einem versierten Regisseur mit Feingefühl. Auch könnten kurze "Regel-Inputs" (zu besonderen Situationen) den Zuschauer auch immer mal aufklären. Auch hier könnte ein Sender vorab Regel FAQs als Videozusammenfassung produzieren und diese auch einfach online abrufbar machen. Dann kann jeder selbst entscheiden ob er es vorher sehen möchte. Gerade wenn man es per Stream sendet (sollte parallel auch im TV laufen), könnten nebenbei Info-Kästchen sein mit Hintergrund Infos zu Regeln, Spieler etc.

    Wenn man sich mal bei Youtube die Handball-Videos ansieht, dann merkt man schon, dass unser Sport eben noch nicht den Sprung gemacht hat (hinsichtlich Qualität der Videos). Über Zusammenschnitte kommt man selten hinaus, diese meist auch eher schlecht als recht (nicht, dass ich es besser könnte). Auch Marketing-technisch/ Vermarktung sind die Vereine bislang kaum über ein reines Verteilen von News über Social Media aufgefallen. Gerade die Kombination von Werbung über solche Kanäle als Sponsoring-Argument könnte für "fehlende" TV-Präsenz mehr als ausgleichend wirken. Vorausgesetzt man hat eine entsprechende Reichweite. Und das Argument von Spielern/ Verantwortlichen "es interessiert doch keinen, was ich so treibe" ist glaube ich falsch. Die Leute wollen mehr Infos/ Identifikationspotential, insbesondere wenn immer davon gesprochen wird, dass uns solche Personen fehlen. Gerade solche Kanäle sind doch predestiniert um vermeintliche Bindungen zu erzeugen. Wie gut das geht, zeigen doch die ganzen "Youtuber" mit simplem Content-Marketing das regelmäßig in Personen-Kult ausufert. Gerade junge Leute brauchen Vorbilder und sie suchen sie dort wo sie am ehesten greifbar sind. Und das geht wohl leichter, wenn ich denjenigen alle 2-3 Tage in nem Video auf Youtube sehe und ich mich damit identfizieren kann, was er so von sich gibt & was er macht.

    Das hab ich mir jetzt mal kurz von der Seele geschrieben. Ich finde da wäre noch so viel ungenutztes Potential!


    Ich finde da sind richtig tolle Ideen dabei.

    Ich schaue mir durchaus Vorberichte an und finde sie zum Teil auch interessant. Sicher nicht alle, aber ich sauge nicht nur den Sport an sich, sondern auch das drumherum gern auf. Gerade solche Dinge wie eine Taktikcorner (kurze Ausschnitte die man so deuten konnte gab es bei Sky schon, da wurden die Spielzüge seziert und durch den Experten erklärt) wären super spannend. Genauso Regelerklärungen (vllt durch einen Schiedsrichter als Experten).

    Ansonsten ist es richtig, dass man das Stammpublikum, dass bein Handball nun einmal älter ist, nicht verprellen darf. Allerdings sind die Älteren der Zukunft, die jungen von heute. Wenn man die nicht mitnimmt, wird der Handball weiter schrumpfen. Ich denke da muss man auch den Mut haben neue Wege zu gehen. Wer sagt, dass das nicht paralell zu alten "Übertragungswegen" möglich ist. Natürlich kostet das Geld. Aber auch wenn der Handball vllt ein bisschen ein Dorfsport ist, kann man ihn "hip" verkaufen. Einige Vereine haben das vllt zum Teil auch erkannt und kommunizieren per Twitter und Facebook relativ offensiv mit den Fans. Alles aber ausbaufähig.

  • Ich denke in der Rahmenberichterstattung schlummert wirklich noch Potential. Anders als beim Fußball ist man beim Handball ja nicht über jede Trennung, jeden Autokauf und das Lieblingsrestaurant der Top-Stars informiert. Die eine oder andere Home Story (vielleicht im Stile von "Inside the Game" bei der EHF) könnte also interessant sein. Wer sie nicht sehen will, kann ja solange weg schalten oder den Ton ausmachen. Schiedsrichter für die Regeln fände ich gut, vielleicht könnte man sogar Manfred Prause gewinnen (weiß nicht, wie sich das mit seiner Tätigkeit bei der IHF beißen würde).

    Bei den Kommentatoren ist sicher noch Potential nach oben. Tom O'Brannaighan wäre für mich ein gutes Vorbild, wie man begeistert Handball kommentiert, allerdings liefert der relativ wenige Hintergrundinfos. Das wäre definitiv ausbaufähig. Mir fallen einige Szenen aus der Vergangenheit ein (ohne sie jetzt genau benennen zu können), wo Kommentatoren sich wunderten, den Spieler X nicht auf dem Spielfeld zu sehen. Dabei war Spieler X seit längerem schwerer verletzt. Spieler Y wurde ebenfalls vermisst, obwohl der den Verein schon vor der Saison verlassen hatte. Wenn die Kommentatoren tagesaktuell die internationalen Handball-Medien oder - Foren verfolgen würden, könnten aktuelle Wechselgerüchte auch interessant diskutiert werden. Nichts gegen Kretzsches "Ich könnte mir vorstellen, dass...", aber das ist halt eher unterhaltsam als informativ. Das wäre für mich persönlich ein Mehrwert, neben meiner eigenen Meinung und der Meinung von Foren auch noch Expertenmeinungen zu gewissen Transfers zu kriegen. Habe manchmal das Gefühl, dass die Kommentatoren (überspitzt gesagt) nur Spieler kennen, die in der Bundesliga sind oder waren. Oder meinetwegen auch Welthandballer, Torschützenkönige und MVPs von Turnieren, sofern die nicht in der Bundesliga sind. Im Fußball erscheint mir die Basis da solider zu sein, was sicher auch daran liegt, dass im Fußball andere Ligen ganz anders im Fokus sind. Die Handball-Ligen in Frankreich, Spanien, Dänemark, Ungarn und meinetwegen noch die SEHA....verfolgt doch niemand. Insofern könnte man auch für nicht ganz so interessierte Zuschauer einen Mehrwert schaffen, finde ich.