Müller macht die gleichen Fehler wie schon mehrfach in den letzten Jahren: Einige Spielerinnen bekommen kaum Pausen (Frey, Lott, Rode), was im Laufe der Saison wohl über die Knochen gehen wird. Andere schmoren auf der Bank wie Hilby (die heute gar nicht gespielt hat, obwohl Frey mächtige Hänger hatte) oder Lundgreen (die nach 2 Fehlwürfen gleich wieder von der Platte musste, obwohl die Bilanz von Rode mit 1/5 auch nicht gerade glorreich war) und können aufgrund der wenigen Einsatzzeiten überhaupt keine Bindung zu ihren Mitspielerinnen aufbauen. Außerdem beschränkt sich der THC damit in seinen Möglichkeiten selbst (z. B. sind Rode und Lundgreen völlig unterschiedliche Spielertypen.). Bleibt zu hoffen, dass sich das nicht irgendwann rächt.
Abgesehen davon war es heute mit der Konzentration bei vielen THC-Spielerinnen nicht weit her (Weihnachtsblues?).
Wachter ist in ihrer derzeitigen Form eine echte Kandidatin für die Nationalmannschannschaft.
Im Großen und Ganzen stimme ich zu. In der Vergangenheit hat sich oft herausghestellt, dass Spielerinnen aus der "zweiten" Reihe einspringen mussten-weil ihre Kolleginnen aus der "ersten" Reihe verletzt waren- und die "Ersatzspielerinnen" zeigten, dass sie auch gut Handball spielen konnten.
Ich muss oft an Ana Gros denken. Beim THC saß sie meistens auf der Bank. Gleich nach ihrem Wechsel nach Brest entpuppte sie sich plötzlich als Weltklasse-Spielerin. Vielleicht hat das auch mit Vertrauen der Traier zu Spielerinnen etwas zu tun. Vielleicht erkennen Trainer nicht immer alle Qualitäten einer Spielerin. Vielleicht müssen Spielerinnen einen gewissen Reifeprozess durchlaufen, bevor sie ihre besonderen Qualitäten zum Ausdruck bringen. Ich weiß nicht wie es im Falle Ana Gros war.
Aber das Thema haben wir hier schon lang und breit diskutiert. Markus Gaugisch handelte auch nicht anders als Herbert Müller. Wenn es um enge Spiele in der CL geht kann es passieren, dass die ein oder andere Spielerin wenig oder gar nicht spielt. Allerdings gleicht er das ganze dadurch aus, dass die Spielerinnen in der Bundesliga mehr zum Einsatz kommen. Gaugisch kann sich das leisten weil Bietigheim den anderen Mannschaften auch mit der "zweiten" Reihe überlegen ist und Spiele meistens locker gewinnen kann.
Ich habe auch den Eindruck, dass Gaugisch als Bundestrainer gemerkt hat, dass er seinen deutschen Spielerinnen von Bietigheim doch mehr Spielzeiten hätte geben sollen-auch in der CL-weil nur so können sie Erfahrungen sammeln und sich entwickeln, was letztendlich der Nationalmannschaft zugute kommt.
Andererseits möchte ein Trainer alle Spiele gewinnen. Dann vertraut er den Spielerinnen die sich im Training am besten zeigen. Der THC hat sich mit der SU Neckarsulm schwer getan. Das Spiel war nicht so klar und eindeutig wie letzendlich das Ergebnis es vortäuscht. Deswegen wollte Herbert Müller höchstwahrscheinlich kein Risiko eingehen und hat auf Halbrechts Annika Lott gebracht. Wenn der THC mit 10 Toren Unterschied geführt hätte wäre Hilby sicher auch zum Einsatz gekommen. Natürlich tut einem das Herz weh, wenn man sieht, dass Spielerinnen aus Skandinavien nach Deutschland kommen um Handball zu spielen , die ganze Woche trainieren und dann auf der Bank sitzen. Andererseits muss man auch den Trainer verstehen-er will Spiele gewinnen weil er selbst, Verein, Sponsoren, Fans, Verband usw von ihm das erwarten.