das Spielwochenende scheint ja total unwichtig gewesen zu sein-jedenfalls hat sich niemand über Ergebnisse oder Schiedsrichter aufgeregt
Das ist doch ein gutes Zeichen. Möglicherweise hat die Meckerei aus verschiedenen Richtungen ja doch geholfen. Mir ist auch aufgefallen, dass die Schiedsrichter in den letzten Wochen sehr unauffällig agiert haben (Blomberg vs. Bietigheim klammere ich mal aus, das muss ich mir mal in Ruhe anschauen) und das ist schon bemerkenswert. Die Schiedsrichterleistungen waren soweit ich das gesehen habe meist recht ausgewogen, genauso soll es ja sein und möglichst auch bleiben. Gerade am vergangenen Wochenende habe ich bei den von mir verfolgten Spielen in EHF EL W sowie HBF 1 und HBF2 keine Schiedsrichter gesehen, die mit Fehlentscheidungen den Spielverlauf und damit das Spielergebnis gravierend beeinflusst haben. Das war sehr wohltuend, auch wenn das nur eine Momentaufnahme ist und natürlich habe ich nur einen Bruchteil der Spiele verfolgt und deshalb hat meine Bewertung nicht den Anspruch, das komplette Geschehen abzubilden.
Die Gesamtsituation im Frauenhandball bereitet mir nach wie vor große Sorge. Ein Problem von vielen, die ich in erster Linie in der Verantwortung der Verbände (hier mangelhafte Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit) sehe:
Trotz großer regionaler Resonanz, die sich zumindest mancherorts in steigenden Zuschauerzahlen (Zwickau bei Heimspiel in fremder Halle 1200 Zuschauer!) und lautstarker Unterstützung durchaus auch niederschlägt, ist die mediale Präsenz beängstigend bescheiden. Das fängt in der EHF EL W an (Es ist in meinen Augen ein ungeheuerlicher Eklat, dass die EHF die Fernsehrechte an einen unter russischem Einfluss stehenden Fernsehsender vergibt!) und geht in den Bundesligen weiter. Bestes Beispiel heute Morgen im MoMa. Die DEL bekommt einen ausführlichen Bericht mit bewegten Bildern von drei Spielen mit solchen Krachern wie Straubing gegen Wolfsburg, das Abschneiden der HBF mit zwei Vertretern im Final4 ist nicht mal eine Erwähnung in Form einer Meldung wert, obwohl gerade Dortmund mit einer unerwarteten und außergewöhnlichen Leistung eine entsprechende Würdigung im medialen ÖR-Tempel verdient hätte.
Auch wenn das weißgott nicht die einzige Ursache darstellt braucht sich dann aber auch niemand zu wundern, wenn die Zahl der jungen Menschen, die sich für den Handballsport interessieren, immer weiter abnimmt. Dass damit zwangsläufig auch die Zahl der bundesligatauglichen Talente in beängstigend niedrige Dimensionen abrutscht ist ja mittlerweile sogar hier im Forum angekommen. Wenn jetzt noch an den richtigen Stellen die Erkenntnis Raum gewinnt, dass die Ursache in erster Linie in mangelhafter, eigentlich ja gegen Null gehender Unterstützung des Nachwuchs- und Breitensports liegt, kann ich mir meine Psalme zukünftig sparen. Wer es immer noch nicht glaubt, sollte mal nach Frankreich, Ungarn, Rumänien oder auch nach Skandinavien schauen …