Die Recken - was haltet ihr von albernen Namen der HBL-Clubs?

  • Die könnte man HC Groß-Schlömingen oder SpVgg Kleckersdorf nennen. Man muß sie aber nicht HEROES Posemuckel, Hintertupfingen KNIGHTS oder Schlömingen HELLRIDERS nennen. Da liegt ja der Hase im Pfeffer. Man kann auf sich aufmerksam machen und man kann sich lächerlich machen. Das sind immer zwei verschiedene paar Schuhe. Immerhin nehmen die Burgdorfer hier das ganze mit (Galgen-)Humor.

  • Immerhin nehmen die Burgdorfer hier das ganze mit (Galgen-)Humor.

    Vielleicht haben sich manche auch schon Tipps aus MD geben lassen, wie man mit sowas umgeht..... :D

  • Zum ersten Mal bin ich froh, dass Benjamin Chatton rechtzeitig den HBW verlassen hat, bevor er hier die "Gallier von der Alb" zu offiziellen Mannschaftsnamen machen konnte. Als augenzwinkernder Nickname mag es gerade noch erträglich sein, aber schon den neuen Fanschal würde ich nie umlegen.
    Irgendwann wird's dümmlich!

    :schrei:H-B-W-----H-B-W-----H-B-W

  • In der 3. Liga Süd tummeln sich seit kurzem ja auch die Baggerseepiraten aus Nieder-Roden :pillepalle:


    Was kommt als nächstes? The World Famous ...


    Gummersbach Gummienten-Schubser
    Flensburg Foliengriller
    Leipzig Laternenparker


    :wall:

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Lustig der Name.Wenigstens aus der deutschen Sprache. TSV geht zum hallentauglichen anheizen der Fankehle aber besser als Recken, zumal das Ver-Recken nahe liegt.Könnte sein, daß das dem Namen schadet. Logo und Name vermitteln wenig Modernes, irgendwie auch ungelenk.
    Bossa-Nova Burgdorf oder BumBumBurgdorf ist doch irgendwie eleganter. Traktor Hanomag Burgdorf wäre auch nicht übel . Den Handballer im Logo finde ich besser.

  • Dieses amarican marketing hat mir einen vergnüglichen Abend bereitet. Man kann ja herrlich phantasieren:
    Elb-Trave-Ratten
    Flensburg Matjes
    Gummersbacher Kirchenmäuse
    Melsungen Infusions
    Geiers Essen

  • Vielleicht ist der neue Namen auch neuesten Erkenntnissen in Handballtraining, -taktik und -psychologie geschuldet. Weshalb sollte man dabei nicht auf Analogien zu industriellen Verfahren zurückgreifen. Ich zitiere mal Wikipedia:


    "Als Recken bezeichnet man die definierte Verformung von Materialien zur Erzielung anisotroper mechanischer Eigenschaften. Setzt man beispielsweise Kunststoffe beim Verformen unter Zugspannung, so richten sich die ungeordneten Polymere und die teilkristallinen Bereiche etwa parallel zur Zugrichtung aus. Durch diese Maßnahme werden die Berührungsflächen zwischen den Makromolekülen größer, der Abstand geringer. Demzufolge werden die Sekundärbindungen stärker. Der gereckte Kunststoff hat seine mechanische Festigkeit in Streckrichtung deutlich erhöht."


    Das klingt doch vielversprechend. Wenn das analog zu verstärkten Bindungskräften im Mannschaftsgefüge führt, dann hat die Liga kommende Saison einiges zu erwarten.

    :schrei:H-B-W-----H-B-W-----H-B-W

  • das werden wir dann nach dem ersten Heimspiel sehen. Sollte das verloren gehen, wird es Hohn und Spott hageln.
    Ich glaube btw. nicht, dass die Spieler dazu befragt worden sind oder ein Mitspracherecht hatten. Ich denke, dann wäre man "beim alten" geblieben.


    Ich habe nichts gegen kernige Markennamen einzuwenden, aber sie müssen passen. "Recken" entstammt zwar der Sage, ist aber eindeutig etwas militärisches. Und was das im Sport zu suchen hat, ist hoch erklärungsbedürftig...


    Und daß ein "Wappen" (was soll das eigentlich? Sind wir noch im Mittelalter?) Fans motiviert und Sponsoren anzieht, muß mir auch erst einmal jemand erklären.


    Ich gehe trotzdem zu den Spielen und hoffe inständig, der Hallensprecher macht diesen Unfug nicht mit...

  • Auch wenn es hereticus wahrscheinlich nicht gerne hört: Es ist auf jeden Fall so, dass man mit diesen meist amerikanisch klingenden Sprechnamen die Sponsorenattraktivität erhöht. Es gibt durchaus potente Sponsoren, denen man mit traditionellen Vereinsnamen und Handballsport nichts abgewinnen kann. Wenn man denen dann ein ganzheitlichen Marketing-Konzept mit "coolem" Sprechnamen präsentiert, sieht die Sache gleich ganz anders aus. Und wenn man mit diesen zugegeben meist blöde klingenden Namen nur einen Großsponsor zusätzlich an Board holt, hat sich die ganze Sache schon gelohnt. Ob diese Entwicklung langfristig so Bestand hat ist eine andere Frage, im Moment ist es aber definitiv so.

  • Wenn man denen dann ein ganzheitlichen Marketing-Konzept mit "coolem" Sprechnamen präsentiert, sieht die Sache gleich ganz anders aus.

    Und das hat mit "Die Recken" und mittelalterlichen Phantasieschilden inwieweit zu tun?...... ;)

    • Offizieller Beitrag

    Auch wenn es hereticus wahrscheinlich nicht gerne hört: Es ist auf jeden Fall so, dass man mit diesen meist amerikanisch klingenden Sprechnamen die Sponsorenattraktivität erhöht. Es gibt durchaus potente Sponsoren, denen man mit traditionellen Vereinsnamen und Handballsport nichts abgewinnen kann. Wenn man denen dann ein ganzheitlichen Marketing-Konzept mit "coolem" Sprechnamen präsentiert, sieht die Sache gleich ganz anders aus. Und wenn man mit diesen zugegeben meist blöde klingenden Namen nur einen Großsponsor zusätzlich an Board holt, hat sich die ganze Sache schon gelohnt. Ob diese Entwicklung langfristig so Bestand hat ist eine andere Frage, im Moment ist es aber definitiv so.


    Du stellst das jetzt so als gegeben dar - ich habe da wie auch Hereticus starke Zweifel. Nenne doch mal tatsächliche Beispiele und nicht von Thesen von Marketing-Beratern die für diesen Quatsch dann auch noch Geld verlangen

  • Und das hat mit "Die Recken" und mittelalterlichen Phantasieschilden inwieweit zu tun?...... ;)


    Das hat insofern damit zu tun, als das man sich überlegt hat mit welchem CI man in Niedersachsen - sturmfest und erdverwachsen - nun einmal punkten kann. Außerdem hat nicht schon alleine der Stadtname "Burgdorf" so eine mittelalterliche Assoziation? ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Ich glaube das ist auch eine Generationenfrage. Mancher (Spät-)Endzwanziger, der frisch aus dem BWL-Studium gefallen und entsprechend auf "modernes", d.i. vor allem "offensives", gerne leicht pathetisches* - aber dadurch eben fast ausschließlich auf junge Kunschaft (s. auch: "Werberelevante Zielgruppe") - zugeschnittenes Marketing konditioniert ist, mag die Erfolgschancen für seinen Verein in erster Linie in der "Coolness" einer Kampagne vermuten. Bei Burgdorf mag so etwas sogar einen relativen Gewinn an "Neukunden" ergeben - um im korrekten Sprachgebrauch zu bleiben - weil bisher nicht besonders viel an Publikum und Handballtradition vorhanden ist. Aber wie man zum Beispiel glauben konnte, jemandem der zwanzig, dreißig Jahre lang zum SCM gegangen war, damals die "Gladiators"-Geschichte verkaufen zu können, ist mir bis heute ein Rätsel. Und wieso die Jugend, die noch nicht dreißig Jahre lang in der Halle war, mehr auf Witznamen und "coole" neue Logos stehen soll, die in fünf Jahren wieder out sind (s. auch: -> VfL Gummersbach ) als auf das traditionelle Erscheinungsbild, konnte mit bis heute auch noch keiner erklären.


    Vielleicht sitzt manchmal ein weiterer BWL-/VWL-Fuchs in ähnlichem Alter als Marketingleiter eines Konzerns am anderen Ende, den so etwas dann vielleicht anspricht. Dann hat Benson zwar kurzfristig recht und ein Verein einen neuen Sponsor, den er aber - nachdem der Verein seinem selbstgegebenen pseudo-coolen Image als regelmäßiger 14. der Bundesligatabelle natürlich nicht gerecht geworden sein wird - nach ein, zwei Jahren wieder los ist, weil der nette junge Marketingleiter inzwischen schon lange Senior Vice President Business Relations Southeast-Asia ist und dessen Nachnachfolger im Konzern die inzwischen wieder auf Normalmaß zurückgefahrene Präsentation des aus seiner Sicht langweiligen und erfolgfreien Vereins nicht mehr cool genug für sein auf eine junge Zielgruppe fixiertes Unternehmen findet. Und dieser immer wieder auftretende Konflikt liegt daran, daß die Zielgruppen hipper, junger Companies nun einmal nicht deckungsgleich mit der Zielgruppe eines Handball-Bundesligisten ist.


    Ich will mich gar nicht groß lustig machen, und im Grunde ist mir auch egal, was die TSV Burgdorf treibt. Ich habe weder besondere Sympathien noch Antipathien für oder gegen diesen Verein. Ich glaube schlicht und einfach nicht, daß so etwas wie "Die Recken" auf Dauer funktioniert. Kampagnen wie diese (auch "SCM Gladiators" und all die anderen Namens- Logo- und Ortswechsel, die sich nach zwei, drei Jahren in aller Stille totgelaufen haben), die alleine auf das Erzielen kurzfristiger Effekte im Marketingbereich konzipiert und schon konzeptionell nicht auf Dauer* angelegt sind, widersprechen einfach meinem grundsätzlichen Denken über das Erscheinungsbild eines Sportvereins und seiner Profimannschaften.


    Das ständige Wechseln von Erscheinungsbild und Bezeichnungen ist kein Zeichen von "Hipness" oder Flexibilität, sondern von Unsicherheit und mithin ein Hinweis darauf, daß etwas in der Außendarstellung nicht funktioniert, denn ansonsten wäre das nicht nötig (und das "Recken"-Logo ist das zweite neue Logo in drei Jahren für die TSV Burgdorf Handballabteilung). Die erfolgreichsten und bekanntesten Vereinsmarken im deutschen Sport sind seit Jahrzehnten unverändert oder nach zwischenzeitlichen Abweichungen zumeist schon nach kurzer Zeit wieder zu ihrer "klassischen" Form zurückgeändert worden (wobei ich nun seit sechzehn Jahren darauf warte, daß dieses Zebra endlich wieder aus dem Logo "meines" MSV verschwindet). Es ist kein Zufall, daß sich zum Beispiel das Logo des Hamburger Sport Vereins in seiner Grunderscheinung seit über 100 Jahren nicht verändert hat. Auch Schalke, Gladbach, der Club, Fortuna Düsseldorf usw. haben mindestens seit dem letzten Krieg ihr Logo in der Grundgestaltung (bis auf ein paar stilistische Anpassungen hier und da) nicht mehr angetastet (OK, Gladbach war mal grün-weiß und Nürnberg hat die Farben invertiert, die Grundgestaltung ist aber geblieben). Das hat seine Gründe. Wiedererkennungswert und Identifikation entstehen eben nur langfristig.


    Ich sehe einen Vereinsnamen und ein Vereinswappen als etwas Gesetztes und also prinzipiell dauerhaft Unveränderliches an. Man ändert nur aus der Not heraus und nach Möglichkeit nicht öfter als alle paar Jahrzehnte etwas daran. Bei einer Fusion oder wenn irgendetwas anderes eintritt, das so einen Schritt unvermeidlich macht, muß man manchmal etwas daran ändern. Aber man führt nicht alle zwei, drei Jahre auf Krampf ein neues Logo und eine andere Bezeichnung ein, nur weil man sich ein paar Mark extra davon verspricht.


    * wobei das Adjektiv "pathetic" im amerikanischen Englisch einen Subkontext "lächerlich" bzw. "aberwitzig" hat, den "pathetisch" im Deutschen nicht hat - was wiederum ganz gut auf unser Thema passt.
    ** "auf Dauer" meint nicht die nächsten drei, vier Jahre, sondern prinzipiell langfristig

  • Ich möchte noch mal auf den Namen Recken kommen so als Norddeutscher
    Wenn bei uns einer sagt "Die alten Recken"ist das etwas positives im Sinne von "Wir Alten" oder auch "sehr Erdgebundenes" also mit hin für reifere Leute die wissen was sie machen....würde passen zu einer etwas älteren Geschäftsführung die einen entsprechenden Auftrag an eine Werbeagentur für das reifere Handballpublikum gibt... :P

    • Offizieller Beitrag

    Definition Recken (Wikipedia):

    Zitat

    Als Recken bezeichnet man die definierte Verformung von Materialien zur Erzielung anisotroper mechanischer Eigenschaften. Setzt man beispielsweise Kunststoffe beim Verformen unter Zugspannung, so richten sich die ungeordneten Polymere und die teilkristallinen Bereiche etwa parallel zur Zugrichtung aus. Durch diese Maßnahme werden die Berührungsflächen zwischen den Makromolekülen größer, der Abstand geringer. Demzufolge werden die Sekundärbindungen stärker. [...] ... weiter ...

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