DHB-Pokal (M) - 1/8 Finale: TBV Lemgo - Füchse Berlin

  • Ich denke, die Berliner könnten für ihr Image einiges tun, wenn heute der Trainer oder ein anderer der Verantwortlichen das gestern voller Emotionen Gesagte wieder ins richtige Licht rücken würde. Die sind da ja alle (hüstel) sonst nicht auf den Mund gefallen.... ;)

  • Es gab mal Zeiten, da hätte das gesagte in dieser Art und Weise auch von Kehrmann kommen können.
    Da hat er jedenfalls ordentlich an sich gearbeitet in den letzten Jahren. Nicht nur der sportliche Erfolg gibt ihm heute Recht.


    Sollte sich Sievert mal zum Beispiel nehmen, wenn er die nächsten Jahrzehnte nicht als der Trainer-Unsympath gelten will.


    Ach ja, Glückwunsch an Lemgo!

    Ich sehe das wie du, man sollte jungen Trainern auch eine gewisse (Reife-)Zeit zu gestehen. Kehrmann hast du schon angesprochen. Bei Benno Wiegert war es das gleiche und nun steht halt der "Auf die Fresse"-Jaron am Pranger. Die entscheidende Frage ist, ob er wie die beiden zuerst genannten, lernt wie er sich im Spiel und unmittelbar danach am besten reguliert. Kretzsche wird das intern sicherlich auch thematisieren.


    Bislang stehen die Füchse ja uneingeschränkt hinter ihm. Wohin Vertrauen führen kann, sieht man ja gerade beim SCM. Da stand der Trainer / Sportdirektor vor nicht all zu langer Zeit auch deutlich lauter in der Kritik.

  • Das Interview war echt strange und vermutlich hat sich da einiges angestaut in den letzten Tagen/Wochen. Das kann man ja von außen nur schlecht beurteilen.


    Beurteilen kann man aber die Situation auf Rechtsaußen. Wenn die Füchse da einen 7m haben wollen, dann dürfen sie sich nicht beschweren, wenn Bjarki im Gegenstoß auch einen bekommen hätte, als Wiede ihn ganz leicht (!) mit der Brust bedrängt hat. Für mich waren beide Situationen keine 7 m, wenn dann sogar noch eher Wiede/Bjarki, weil Wiede etwas (!) aktiver hingeht, Bjarki zieht ja gegen Lindberg komplett zurück (ok, der Schritt am Anfang, aber mmh). Beide Situationen nicht auf Strafwurf zu entscheiden, ist aber mMn völlig ok.


    Nicht ganz nachvollziehen kann ich die Personaldiskussion: Klar, Füchse waren nicht komplett, aber Lemgo hat doch auch fast mit der gleichen Aufstellung durchgespielt. Einzig am Kreis würde ich da einen Vorteil bei Lemgo sehen, was die Optionen angeht. Möglicherweise aber in der Tat für die Füchse eine Kraftfrage, da der eine oder andere noch nicht fit ist.

  • Erstmal herzlichen Glückwunsch an den TBV Lemgo. Was Kehrmann und sein Team an Spirit zeigen ist schon sagenhaft. Niemals aufgeben, ist für dieses Team keine leere Floskel. Das Final 4 war bei weitem keine Eintagsfliege. Also weiter so TBV und viel Glück im Pokal. Zu den Berlinern kann man sagen, dass sie auch gut gekämpft haben, sie hatten die Chance den Sack zuzumachen aber es letztlich nicht geschafft. Leider wird diese gute Leistung ein wenig beschädigt durch das sehr emotionale Interview mit dem Trainer. Wer in der Verantwortung steht, auch mit 27 Jahren, muss sich besser im Griff haben. Wäre er als Fan befragt worden, hätte ich noch irgendwie dieses Verhalten verstanden. Seine Aussage, dass der TBV das Spiel nicht verlegen wollte, empfinde ich als extrem unfair. Das der TBV innerhalb von einer Woche 4 Spiele absolvieren muss kam ihm überhaupt nicht in den Sinn. Die Schiris waren auch nicht parteiisch. Wie Urban79 in No.44 aufgeführt hat, war es kein 7 Meter. Bjarki geht einen Schritt zurück aber nicht zum Hans. Herr Siewert braucht eben noch eine Menge Gelassenheit. Wenn Fabi den letzten Wurf eingeschweißt hätte, wäre Siewerts Welt okay gewesen. Da hätte er sich sicherlich nicht so unsäglich beklagt. Da ich ihn aber für einen intelligenten Menschen halte, wird er sich wahrscheinlich heute, mit etwas Abstand, für seine Worte selbst in den A... beißen. Besser wäre ein Interview mit dem Kretzsche oder Hanning gewesen.

  • Ich halte ihn ehrlich gesagt nicht für sehr reflektiert und aktuell gefallen sich die Füchse ja in ihrer Opferrolle. Das klingt bei Kretzsche in den sozialen Medien ähnlich nur weiß der sich gewählter auszudrücken. Die Füchse schauen halt nicht über den Tellerrand auf die Situation anderer Vereine sondern fühlen sich immer gleich benachteiligt und müssen das lautstark nach außen tragen, die Kanäle dafür sowie die Aufmerksamkeit haben sie ja (leider). :wall:
    Ich denke das liegt primär an der Selbstwahrnehmung als Hauptstadtclub und dem dicken Ego von Bob.

  • Glückwunsch an Lemgo zum Einzug in die nächste Runde und danke an beide Teams für ein packendes Pokalspiel.


    Die Kritik von Siewert an den Schiedsrichtern war unsachlich, völlig überzogen und gehört sanktioniert. Man hätte an Berliner Stelle den "Kieler Weg" gehen sollen und sich dem Interview gar nicht oder erst später stellen sollen. Alternativ hätte sich vielleicht eher Kretsche zum Spiel äußern sollen.


    Mir fällt aber besonders in dieser Saison auf, wie dünnhäutig die Trainer in schwierigen Situationen reagieren. Von Jicha ist man es gewohnt. Für Machulla musste man sich als Flensburger auch schon fremdschämen. Der gute Benno hält sich derzeit auffällig zurück, aber nur weil er Erfolg hat. Ich bin gespannt, wie er sich verhalten wird, wenn die ein oder andere knifflige Entscheidung gegen Magdeburg gefällt wird und das Spiel verloren wird.

  • Glückwunsch an Lemgo!


    Zum Interview: Ich stimme euch zu. Hätte er so nicht machen dürfen, Schiedsrichter haben das Spiel nicht entschieden und die Aktion mit Lindberg war auch kein klarer 7-Meter.


    Ich möchte aber auf eine Sache hinweisen: In dieser Pokalrunde waren/sind 16 Mannschaften.
    Von den 16 Mannschaft hat EINE dasselbe Schiedsrichtergespann wie in der letzten Runde - und das ist ausgerechnet der Verein, der in der letzten Runde das engste Spiel hatte - wohl mit Ärger danach - und der in letzter Zeit Streit mit der HBL hatte.


    Könnt ihr verstehen, dass das blöd aussieht und die Füchse sich schon vor dem Spiel provoziert fühlten?

    • Offizieller Beitrag

    Dem Image der Füchse IN (!) Berlin wird das ganze Theater nicht geschadet haben und darauf kommt es letztlich beim Hauptstadtverein an.


    Dort vor der eigenen Haustür wird hängen bleiben, dass man mit allen Mitteln gegen bürokratischen Windmühlen gekampft und letztlich (im Pokal) doch verloren hat. "Showtime" in den dortigen Medien ist dort eine tragende Säule des Gesamtkonzepts - anders als in der "Provinz", wo vergleichbares eher als ablenkend oder auch überflüssig wahrgenommen werden würde.


    Nach wie vor haben wir eine coronabedingte Ausnahmesituation, für die niemand etwas kann. Der Spielplan der ersten Liga war ohnehin schon eng genug gestrickt; irgendwann wird es schwer, coronabdeingte Verlegungen unterzubringen.


    Es gibt eine klare Regel, unter welchen Umständen krankheits- oder coronabedingt Spiele verlegt werden können, § 2 (8) DFO HBL. Diese Voraussetzungen haben die Füchse nicht erfüllt. Wenn die HBL jetzt eine Ausnahme gemacht hätte (trotz der Einwilligung des HSV), wären die Grenzen verschwommen. Sieben Spieler betroffen (Corona) verlegen. OK. Dann kommt der nächste Verein bei sechs Spielern. Und dann? Auch verlegen oder nicht verlegen? Aber wie kann dann schlüssig argumentiert werden? - Warum sollte sich die HBL auf dieses Glatteis bewegen? - In der zweiten Liga gibt es weder einen TV-Vertrag noch einen solch engen Spielplan, von daher ist dort mehr Spielraum für sportliche Betrachtungen ähnlicher Situationen.


    Insofern kann ich die Entscheidung der HBL verstehen. Sportlich hätten wir alle gerne eine andere Lösung gesehen, aber Regularien sind Regularien. Falls die Hürde für krankheitsbedingte Verlegungen zu hoch ist, hätte das vor Inkrafttreten der Regelung diskutiert werden können, um sie ggf. vor Serienstart abzushwächen.


    Zu Jaron Siewerts Statement nach dem Spiel:


    Emotionen, Enttäuschung, Entscheidung der SR und Alter mal außen vorgelassen:
    Folgte man seiner Argumentation, würde es reichen, sich einmal kritisch über ein Gespann zu äußern, damit es (zumindest in wichtigen Spielen) beim eigenen Verein nicht mehr angesetzt wird. Das halte ich für absurd!

  • Nicht ganz nachvollziehen kann ich die Personaldiskussion: Klar, Füchse waren nicht komplett, aber Lemgo hat doch auch fast mit der gleichen Aufstellung durchgespielt. Einzig am Kreis würde ich da einen Vorteil bei Lemgo sehen, was die Optionen angeht. Möglicherweise aber in der Tat für die Füchse eine Kraftfrage, da der eine oder andere noch nicht fit ist.


    Dass ein Großteil der Spieler seit über einer Woche gar nicht trainiert hat - und wenn, dann in einer Kleinstgruppe - und andere frisch aus der Quarantäne kamen, gehört hier leider auch zur Wahrheit. Am Schluss hat einfach die Kraft gefehlt.


    Siewerts Interview war in der Tat ziemlich zum Fremdschämen. Aber gut, ist abgehakt. Er sollte sich dafür entschuldigen und es gut sein lassen - und es in Zukunft besser machen. Es lag nicht an den Schieris. Einziger Punkt wäre, dass ich das Gefühl hatte, dass bei jedem Füchse-Angriff die Hand sehr schnell gehoben wurde. Gefühlt schneller als bei Lemgo. Aber wie gesagt: Rein subjektiv.

    Einmal editiert, zuletzt von Felix12349 ()

  • Was mich beim Schauen des Interviews sehr gestört hat: Er rühmt sich zweimal, dass er sich noch nie über Schiedsrichter geäußert hat, es wäre nicht sein Stil. Und dann kommt er mit der Geschichte, es wäre unfair, ausgerechnet die Schiedsrichter anzusetzen, über die er sich kritisch geäußert hat. Jepp.


    So eine mangelnde Selbstreflektion ist nicht altersbedingt. Zum Rest dieses desaströsen Auftritts wurde genug geschrieben. SV Hollywood. Manchmal durchaus amüsant und abwechslungsreich, seit einiger Zeit zum Wegsehen. Schade, dass Gidsel zu so einem Zirkus wechselt, habe ich gestern spontan gedacht.


    Dieses Gebahren darf bitte keine Schule machen. Das ist nicht, was den Handball ausmacht und sollte in der uns "Bauern" fremden Weltstadt Berlin bleiben.

    23:17 Uhr, ich sollte längst schlafen.

    Gehirn: „Ladies and Gentlemen!“

    Ich: „GEHIRN, BITTE. NEIN!“

    Gehirn: „This is Mambo Number 5!“

  • Sportlich hätten wir alle gerne eine andere Lösung gesehen, aber Regularien sind Regularien.


    Das ist einerseits richtig, zeigt andererseits aber das Problem und die Scheinheiligkeit der HBL auf: Würden die Füchse nicht die beste Nachwuchsarbeit machen und (anders als so ziemlich alle anderen Clubs) Nachwuchsspieler mit einem Profivertrag ausstatten, wären sie klar im Vorteil gewesen.
    Auch (oder gerade) in herausfordernden Zeiten darf man aus der Geschäftsstelle der selbsternannten "stärksten Liga der Welt" mMn mehr erwarten als Paragraphenreiterei - nämlich Einzelfallentscheidungen, die der sportlichen Realität gerecht werden und dadurch für bestmögliche Chancengleichheit sorgen.

  • Ich habe dazu mal eine Frage: Seit wann haben denn so viele Jungspieler einen Profivertrag? Allzu Viele schaffen es davon ja nicht auf die Platte in BuLi oder EL. Es gab hier ja mal die These, dass das in der Lockdown-Zeit benutzt wurde, um die "Jungs" trainieren lassen zu können. Würde ich durchaus besstimmten Leuten zutrauen.


    Oder gibt es seit Jahren schon eine zweistellige Zahl an Profis, die nur im absoluten Notfall im Kader stehen?

    23:17 Uhr, ich sollte längst schlafen.

    Gehirn: „Ladies and Gentlemen!“

    Ich: „GEHIRN, BITTE. NEIN!“

    Gehirn: „This is Mambo Number 5!“

    • Offizieller Beitrag


    Das ist einerseits richtig, zeigt andererseits aber das Problem und die Scheinheiligkeit der HBL auf: Würden die Füchse nicht die beste Nachwuchsarbeit machen und (anders als so ziemlich alle anderen Clubs) Nachwuchsspieler mit einem Profivertrag ausstatten, wären sie klar im Vorteil gewesen.
    Auch (oder gerade) in herausfordernden Zeiten darf man aus der Geschäftsstelle der selbsternannten "stärksten Liga der Welt" mMn mehr erwarten als Paragraphenreiterei - nämlich Einzelfallentscheidungen, die der sportlichen Realität gerecht werden und dadurch die Chancengleichheit sorgen.


    Spekulation:
    Es wäre wunschgemäß verlegt worden. Dann kurz vor Saisonende - Spiel Füchse gegen XY. Es geht um das Erreichen der CL. XY hat sechs Coronafälle und ein paar Verletzte. Verlegung?
    Wenn ja, warum? Wenn nein, warum? - Chancengleichheit?


    Ich habe schon oft erleben müssen, dass einzelne Bestimmungen in den Regularien erst infrage gestellt werden, sobald man selbst davon betroffen ist und nicht vor deren Verabschiedung. Zuweilen werden die Vorlagen zur Mitgliederversammlung der HBL von den Vereinen gar nicht oder nur oberflächlich gelesen. Ich weiß nicht, wie es hier war. Spielt auch keine Rolle.


    Der entsprechende Paragraph hätte vor Saisonbeginn dskutiert werden können (denkbar Ausnahmen für Vertragsspieler unter 21), auch wenn er vom Präsidium der HBL (und nicht von den Mitgliedern, wie oft zu lesen war) beschlossen worden ist. Ich bin gespannt, ob zu 22/23 eine Anpassung erfolgt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe dazu mal eine Frage: Seit wann haben denn so viele Jungspieler einen Profivertrag? Allzu Viele schaffen es davon ja nicht auf die Platte in BuLi oder EL. Es gab hier ja mal die These, dass das in der Lockdown-Zeit benutzt wurde, um die "Jungs" trainieren lassen zu können. Würde ich durchaus besstimmten Leuten zutrauen.


    Oder gibt es seit Jahren schon eine zweistellige Zahl an Profis, die nur im absoluten Notfall im Kader stehen?


    Ein Spieler mit verbandsrechtlicher vertraglicher Bindung ("Vertragsspieler" im Sinne der SpO) muss nicht zwangsläufig "Profi" im allgemeinen Verständnis sein.


    Die veetragliche Bindung besagt lediglich, dass der Spieler nicht ohne Einverständnis des Vereins vor Ablauf der angezeigten zeitlichen Bindung an den Verein, diesen verlassen darf.
    Voraussetzungen für Vertragsspieler: Über 18, vierte Liga aufwärts, Abschluss eines (weiteren) Vertrags, zw. Verein und Spieler, der gegenseitige Rechte und Pflichten regelt, verbandsrechtliche Vertragsanzeige an den Verband, die das Enddatum 30. Juni eines bestimmten Kalenderjahres als Enddatum enthalten muss.


    Damit gelten die Wechselregelungen für Vertragsspieler, also Wegfall der Wartefrist, Wechselfrist etc.


    Einem Vertragsspieler ist arbeitsrechtlich der gesetzliche Mindestlohn geschuldet, das ist aber die arbeitsrechtliche Komponente, nicht die verbandsrechtliche.


    In der Praxis kommt es oft vor, dass Vertragsspieler hauptberuflich z.B. als Student, tätig sind. Bei Vereinen der 3. und 4. Liga, teilweise auch in der 2. Liga, arbeiten sie überwiegend in einem normalen Job, von dem sie leben.

  • Ich habe dazu mal eine Frage: Seit wann haben denn so viele Jungspieler einen Profivertrag? Allzu Viele schaffen es davon ja nicht auf die Platte in BuLi oder EL. Es gab hier ja mal die These, dass das in der Lockdown-Zeit benutzt wurde, um die "Jungs" trainieren lassen zu können. Würde ich durchaus besstimmten Leuten zutrauen.


    Oder gibt es seit Jahren schon eine zweistellige Zahl an Profis, die nur im absoluten Notfall im Kader stehen?

    Genau dafür hat Hanning sich vor Kurzem in einem Podcast gefeiert. Großzügig Profiverträge verteilt, damit ausführliches Training möglich war.

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