Causa A. Fuhr und alles drumherum

  • Natürlich schreibt er jetzt was anderes, weil es jetzt gut ankommt .

    Damals war ihm seine Art auch bekannt ( wie du eben gut zitiert hast ) aber als Bundestrainer wäre er kein Problem gewesen.


    Jetzt schreibt er so :


    "Ich habe oft genug live in der Halle in Auszeiten seine ekligen, mitunter geradezu vernichtenden Beschimpfungen erlebt und mich für ihn geschämt. Was hat ein Mensch für ein Frauenbild, der so mit seinen Spielerinnen umgeht?


    Also genau das , was er damals schon bezüglich Fuhrs Art gedacht hat .

    Damals Bundestrainer kein Problem , jetzt natürlich ! Und es geht nur um Fuhrs Art


    Ganz schwach Löwenherz , man sollte zu seinen Worten stehen !

  • Was soll das jetzt bringen? Ist unserer Meinung hier im Forum in irgendeiner Art und Weise relevant für Entscheidungen von Vereinen/Verbänden oder warum wird hier ein User von euch direkt angegangen? Zu dem Zeitpunkt war Fuhr ohne Zweifel ein erfolgreicher, sehr Emotionaler Trainer. Ich als Fan habe zwar immer gehört, dass Spielerin in Buxtehude ehr froh waren nicht mehr in Blomberg zu sein und die eine oder andere Spielerin richtig aufgeblüht ist. Das gab es aber durchaus auch beim BSV. Bundesligahandball ist sicherlich keine Kuschelzoo... Aber was ich heute über den Trainer Fuhr gelesen habe, war mir damals nicht klar - im Gegenteil habe ich auch gute und nette PKs mit Fuhr nach dem Spiel erlebt - inkl Applaus bei seinem Aussagen. Das mag bei Spielerin, Trainer, Verantwortlichen etc etwas anders gewesen sein aber als Fan war mir das nicht so klar. Daher war die Aussage, ihn als geeigneten Kandidaten für einen Generationswechsel genannt zu haben vollkommen in Ordnung. Frage mich echt was das hier irgendwie zum Thema beitragen soll außer einem Löschzug der Mods.... Das ist einer der Gründe warum ich keine Spielberichte mehr schreibe... einfach mal durchatmen alle...

    5 Mal editiert, zuletzt von Fridulin ()

  • @Stifler´sMom: Im Unterschied zu Usern, die hier nur stänkern wollen, habe ich kein Problem damit zuzugeben, mich damals mit meiner Einschätzung geirrt, zu einseitig seine unbestrittene fachliche Kompetenz und zu wenig seine auch damals schon - zumindest teilweise - bekannten Defizite in der Menschenführung (oder wie immer man das neutral bezeichnen will) im Auge gehabt zu haben. Seitdem sind 7 Jahre vergangen und man sollte auch mir eine Weiterentwicklung meiner Sichtweise zugestehen. Ich sehe heute vieles klarer und manches anders als damals - und stehe zu jedem Wort, das ich in diesem Thread zu dem Thema gesagt habe!

  • Trainer Steffen Birkner bleibt der HSG treu: "Auch ich habe mich verändert" | Nachrichten aus dem Sport - LZ.de


    da hinter der Paywall, zitiere ich mal aus den relevanten Antworten aus dem Interview

    ... Es geht um mich als Menschen, du hinterfragst dein Handeln, dein Tun und dich selbst. ... Ich habe nicht alles richtig gemacht, ich habe aber auch nicht alles falsch gemacht. ...

    ... und auch ich habe mich (seit 2018) verändert. Ich habe zum Beispiel gelernt, mehr loszulassen oder das eine

    oder andere Mal auf meine Mannschaft zu hören. Wir pflegen einen offenen und ehrlichen Umgang miteinander.

    I
    HSG Blomberg-LippeSteffen Birkner bleibt weiterhin Cheftrainer bei der HSG Blomberg-Lippe - HSG Blomberg-Lippe (hsg-blomberg-lippe.de)

    ... „Rund um die Personalplanung der kommenden Saison haben wir einige Gespräche geführt. Die Spielerinnen haben dabei natürlich auch die Trainerfrage gestellt und sich im Zuge dessen klar für Steffen ausgesprochen. ....

  • Machtmissbrauch im Tennis: Schleppende Aufarbeitung sorgt für Unmut | sportschau.de


    Es ist nicht eins-zu-eins vergleichbar, aber es gibt sicherlich Parallelen in den Fallen Hordorff/Fuhr und dem Handling durch die betroffenen Verbände. Interessant, dass man im Tennis mit sechs Monaten Ermittlungszeit plant, im Handball soll es ja erstaunlicherweise deren 18 dauern. Ok, es gibt im Handball mutmaßlich mehr "Fälle", dafür ist die Untersuchungskommission auch doppelt so groß.


    Weil ich weiß, wie Sportverbände und deren Spitzenfunktionäre ticken, wenn sie unter Druck geraten, bin ich nicht sonderlich vertrauensvoll in deren Krisenbewältigung. Auch bei der jetzt laufenden Untersuchung durch eine sog. unabhängige Kommission vermisse ich eine gewisse Form von Transparenz: Das haben wir bislang gemacht, mit so vielen Menschen haben wir gesprochen, so viele Gespräche stehen noch aus, es gibt neue Erkenntnisse (oder nicht) usw.. All das kann man diskret verpacken, ohne dass Rückschlüsse auf einzelne Personen möglich sind. Stattdessen nehme ich nur Schweigen im Walde wahr, mutmaßlich um den vaterländischen Blick auf die EM und Olympia nicht zu stören. Oder hat jemand mal was Offizielles gelesen oder gehört? Dann leiste ich gerne Abbitte!


    Hoffentlich lese ich eines Tages diesen Satz aus dem Sportschau-Text nicht mit den Wörtern Fuhr und Handball statt Hordorff und Tenns: "Aus vielen Gesprächen entsteht der Eindruck, dass der Deutsche Tennis Bund es mit der Aufarbeitung des Falles Hordorff nie ernst gemeint hat. Häufig fällt das Wort Lippenbekenntnis".


  • Du wirst diesen Satz so oder so ähnlich lesen. Auf jeden Fall in Bezug auf nie ernst gemeint.

    Solange Leute beim DHB in Machtpositionen sitzen , die im Grund ja involviert waren/sind , wird der Deckel drauf gehalten.

    Wie bei den Krähen und den Augen aushacken.

  • Der Sportschau Artikel hat eine zentrale Aussage für mich:

    Zitat

    Aufarbeitung physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt im Sport ist Neuland. Drei solcher Kommissionen sind aktuell bei der Arbeit, im Schwimmen, Handball und im Turnen in Weimar. Alle Kommissionen folgen den Standards der Aufarbeitungskommission der Bundesregierung oder der Deutschen Sportjugend. Sie sind interdisziplinär besetzt und beteiligen Betroffene. Alle sprechen von einer sehr großen Herausforderung, kommen langsamer voran als eigentlich gedacht und haben Probleme zu bewältigen. Aber das wurde kommuniziert. Im Tennis dagegen gibt es keinerlei Informationen.

    Es zeigt sich, dass es nicht nur ein Thema im Handball ist. Wir erleben gerade etwas Neues und als Gesellschaft ist das ein ganz schweres Thema und bricht mit alten Paradigmen. Der Fall im Tennis ist halt noch anders weil der Beschuldigte verstorben ist und vorher als Vizepräsident selbst Einfluss genommen hat (Wenn ich die Doku zum Fall noch richtig im Kopf habe). Im Handball reden wir über einen Trainer (Fuhr) und eine Teilschuld als Mitwisser/Verantwortliche. Also ein andere Situation und leider auch nochmal Komplexer weil die Verantwortung verteilt ist und die Schuldfrage nicht an einer Personal alleine festgemacht werden kann.

  • Es zeigt sich, dass es nicht nur ein Thema im Handball ist. Wir erleben gerade etwas Neues und als Gesellschaft ist das ein ganz schweres Thema und bricht mit alten Paradigmen.

    Das hier ist der entscheidende Punkt in der gesamten Debatte, sportartübergreifend. Die Auseinandersetzung mit solchen problematischen Dynamiken im Sport ist pfuschneu und alle Akteure werden sich daran messen lassen müssen, ob sie in der Lage sind, die Entwicklung mitzugehen. Oder ob sie in einer Art reflexionsunfähigen Verweigerungsposition den Zeitgeist abblocken, wie man (ich) bisher bei Fuhrs Reaktionen den Eindruck hatte.


    Es ist letztlich das gleiche wie mit jeder "fortschrittlichen" Veränderung gesellschaftlicher Zustände. Bei der Einführung des Frauenwahlrechts wurde damals auch unsäglich gezetert a l a "Dieser neumodische Firlefanz ist doch alles Schwachsinn..." genauso werden Leute heutzutage den gleichen Satz schmettern, wenn es um zunehmende Sensibilität für geschlechterspezifische, hierarchische Beziehungsgefüge und deren potenziellen Missbrauch im Sport geht. Aber es ist wichtig, dass das Thema ein Thema wird, was früher noch okay war ist es eben heute nicht mehr. Und wer dieses Voranschreiten der Zeit ignoriert, deklariert sich selbst als unfähig, mit der Moderne Schritt zuhalten. Denn: Wie schon das Frauenwahlrecht die Qualität der Demokratie verstärkt hat, verstärkt das Ausmerzen von schädlichen Umgangsformen im Sport die Qualität des Spiels - wenn sich alle Akteure (in dem Fall Akteurinnen) ausschließlich auf den Sport konzentrieren können und nicht irgendwelchen unmenschlichen Druck oder trainerinduzierte Paranoia als "Nebenkriegsschauplatz" bedienen müssen. Diesen Mehrwert des Fortschritts muss man sehen. Und wenn man den nicht sehen kann, hat man letztlich auf einer Trainerbank auch nix mehr verloren. Das ist dann eine langfristige Qualitätssteigerung durch Auslese auf Kosten der kurzfristigen Qualität, weil sich einige taugliche Akteure (Fuhr) selbst absägen.


    Aber die neue Generation wird wachsen.

  • Andi.Waffen57 : Die neue Generation wird nicht nur wachsen , sondern sie wird auch Erwachsen werden...

    Leider gibt es diese Vorfälle ja fast in jedem Bereich unserer Gesellschaft und eben im Sport auch...

  • Insgesamt klingt das ja erst einmal für den Außenstehenden durchdacht und professionell. Nur einen Punkt kann ich kritisieren, dass für die Trainer, die gerade der wichtigste Baustein in einem solchen Konzept sind, nur eine e-Learning Schulung stattfand. Das ist ja gerade der kritische Bereich, von welchem Gewalt im Sport am häufigsten ausgeht. Von E-Learning Programmen halte ich sehr wenig. Insgesamt kommt es nun darauf an, wie das Konzept - mehr ist es noch nicht - nun umgesetzt, mitgetragen und gelebt wird.

  • Ähm ... wie weit sind wir denn beim so wichtigen und drängenden Thema "Fuhr", geehrte Experten vom DHB?

    Ich möchte natürlich nicht unnötig Hektik verbreiten ...!

    Wenn man eine andere Meinung hat, dann ist man nicht "der Feind" sondern einfach nur jemand mit einer anderen Meinung! Geistig grosse Menschen verstehen und respektieren das. Kleine leider nie!

  • Gut Ding will Weeeeeiiiiiiiilllleeeeeeeee haben ...

    Wenn man eine andere Meinung hat, dann ist man nicht "der Feind" sondern einfach nur jemand mit einer anderen Meinung! Geistig grosse Menschen verstehen und respektieren das. Kleine leider nie!

  • Zur Zeit müssen sie doch Germany repräsentieren. Das kostet Zeit und Energie. Da kommt man vor lauter Händeschütteln nicht mehr zu anderen Sachen.

    Danach ist Erholung angesagt. Danach ist ….. ach was weiß ich. Irgendwas. Und irgendwann machen sie den Olaf und können sich nicht erinnern. Das Leben kann so einfach sein wenn es nicht manchmal traurig ist .

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