Aber wie erfolgreich könnte eine Frauenhandballmannschaft des 1. FC Köln wirklich sein? Oder von Bayern München? Oder vom VfB Stuttgart?
Man kann es beim Fussball gut beobachten, einige Frauenvereine wurden in den letzten zwanzig Jahren in traditionelle Vereine eingegliedert, eines der letzten Beispiele ist der FFC Frankfurt der vor fünf Jahren in die Entracht gezogen wurde. Aktuell siehst du in der ersten Bundesliga der Frauen überwiegend die von den Männern bekannten Vereine. Hat es etwas geändert? Kaum.
Die Zuschauerzahlen haben nach Corona plötzlich explodiert, was eher was mit der EM 2022 getan hat, als mit den schon früher ausgeführten Eingliederungen. In den letzten vor-Corona-Jahren hatte die Frauenfussball-Bundesliga dreistellige Zuschauerschnitte und lag in einigen Jahren sogar unter Frauenhandball.
Was wirklich funktioniert (aber gerade das sieht man auch beim Dortmunder Frauenhandball!), ist 1 Spiel in einer Saison, mit viel Werbung, wie z.B. Köln - München im letzen März mit 35.000 Zuschauern in Müngersdorf. Komischerweise, da man nur 11 Heimspiele in einer Saison hat, hat dieses eine einzige Spiel den Durschnitt des FC um ca. 3.000 pro Spiel erhöht, was natürlich zu völlig märchenhaften Statistiken führt. Das eine Spiel hat sogar den Schnitt der ganzen Liga um ca. 250 nach oben gezogen!
Dass der gleiche Verein Zuschauer in die Handballhallen zieht, sieht man ein bisschen in Osteuropa (FTC in Budapest oder Rapid in Bukarest sind gute Beispiele), im Westen kenne ich kein einziges Beispiel (PSG bei den Männern, vielleicht). Und, ja, nur ein Katzensprung vom 1. FC Köln entfernt haben wir alle gesehen, was der Name Bayer Leverkusen in der Sporthalle bedeutet. Das Thema wurde in diesen Forum auch sehr umfangreich besprochen.
Währenddessen hat Metz in Frankreich in der Champions League regelmäßig 4-6.000 Zuschauer in einem 200.000-Ballungsraum, in einer Stadt die im Fussball keine nennenswerte Rolle spielt.