DHB-Pokal steht vor Reform (2015/16)

  • Einen Tag nach der Auslosung verzichten bereits 6 von 16 Teams auf die Ausrichtung oder haben zumindest öffentlich bekundet dies zu prüfen.


    Echt ne super Idee diese Reform.

  • Nach dem Pokal-Auslosungs-Ticker könnte man auf handball-world.com bald einen Pokal-Austragungsverzichts-Ticker einrichten ...

    San Francisco 49ers - Rhein-Neckar Löwen - Adler Mannheim -BVB

  • Was hat dies denn mit der Reform zu tun?


    Wenn die Vereine meinen, dies nicht stemmen zu können ist es doch nicht der Reform geschuldet.


    Wenn es nur ein Spiel wäre, dann wäre es bei Heimrecht doch auch ein zusätzliches Spiel in der eigenen Halle.
    Und ein 2 Tag sollte da doch kein Problem sein, eher im Gegenteil 2 evtl Mehreinnahmen.


    Und beim Verzicht als Ausrichter müssen sie dann in eine andere Halle, d.h. Fahrt, kommt man ins Finale folgt eine Übernachtung.


    Also ich kann da die Vereine nicht verstehen, daß sie dann lieber auswärts ran müssen und wohl mehr Kosten haben wie in der eigenen Halle.


    Ich sehe es eher als Chance den Pokal von Anfang an attraktiver zu machen und denke schon das so ein Turnier über 2 Tage schon zieht.

  • Der Tve nutzt sein Heimrecht und ist Ausrichter des Turniers. Ich bin mal gespannt wie hoch die Zuschauerzahlen sein werden. Bei sommerlichen Temperaturen ohne Klimaanlage in der Halle,20€ Eintritt und noch Ferienzeit. Lassen wir uns mal überraschen.

  • Wie hält die zweite Liga eigentlich normalerweise den Spielbetrieb aufrecht wenn so viele Vereine ein solches zweitägiges Turnier nicht veranstalten können wo sie selbst als Gastgeber an 1-2 Spielen beteiligt sind?


    Oder sind da Richtlinien seitens HBL im Spiel von denen wir nichts wissen und die das ganze aufwendiger machen? Im Fernsehen wird ja wohl kaum etwas zu sehen sein.

  • Das frage ich mich ja auch.


    Was das Problem sein soll dieses Turnier auszurichten, so ein großer Aufwand ist es sicher nicht. Und aufs Heimrecht zu verzichten und Auswärts anzutreten ist vom Aufwand und auch finanziell sicher größer und höher.

  • In der lokalen Presse stand, das der Gastgebende Verein die Fahrtkosten aller 3 Gästeclubs zahlen muss. Ein Teil der Einnahmen geht an den DHB/HBL .Um welche Summen es sich dabei handelt weiß ich nicht.

  • Mein Problem ist, wo will man mit dem Pokalwettbewerb hin?


    Die ersten Runden sind doch eh nur schmückendes Beiwerk, bei dem drei, vier unterklassige Vereine froh sind, die TOP5 mal zu Besuch zu haben. Die restlichen Begegnungen interessieren - den Zuschauerzahlen nach zu urteilen - doch nicht wirklich. Was mach ich mit einem Pokalwettbewerb, in dem sich der Großteil der Mannschaften vor dem Heimrecht drückt, weil man ein solches Spiel entweder nicht vermarkten oder aufgrund mangelnder sportlicher Brisanz nicht an die Leute bringen kann?


    Wenn man ehrlich ist, geht es der HBL - und da sind wir wieder bei der künstlichen Eventisierung auf Teufel komm raus - doch einzig und alleine darum, ihr Final Four mit Glamour und den Zugpferden der Liga zu vermarkten. Alles andere ist doch nur lästiges Beiwerk...

  • Es hieß ja auch am Anfang, daß man die 4er-Turniere regional gestalten wollte, oder?


    Wenn ich mir die Turniergruppen so ansehe, gehört schon viel Phantasie dazu, z. B. Lemgo, Aue, Leutershausen und Zweibrücken als Regional-Duelle anzusehen. Das gleiche gilt auch für Lübbecke, Krefeld, Dresden und Rostock und viele andere Spielpaarungen in den jeweiligen Gruppen.

  • In der lokalen Presse stand, das der Gastgebende Verein die Fahrtkosten aller 3 Gästeclubs zahlen muss. Ein Teil der Einnahmen geht an den DHB/HBL .Um welche Summen es sich dabei handelt weiß ich nicht.



    Na wenn das tatsächlich stimmt, dann ist es finanziell wirklich nicht so einfach zu stemmen als Ausrichter und würde auch die etlichen Absagen erklären...

    Handball ist mehr als Rock`n´Roll...it`s HEAVY METAL :smokin:

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  • Die Aufteilung steht ja schon hier. Einnahmen nehmen10% an die HBL, Fahrtkosten, Schiri-, Sekretär- und Zeitnehmerkosten, VV-Gebühr abziehen, Rest vierteln. Dass der Gastgebende Verein die Fahrkosten zahlt ist also verkürzt wiedergegeben.

    »Wenn ich Ihnen die Frage gestellt hätte, und Sie wären ich, dann würden Sie auch die Frage nicht so beantworten, wie Ihre Frage tendenziell vermuten lässt, dass Sie gern hätten, dass ich sie beantworten würde.« - Jean-Claude Juncker

  • Tatsache ist doch, dass es bis auf wenige Ausnahmen (u.a. Nordhorn, Emsdetten...) für die Zweit- und Drittligisten nicht attraktiv ist, dieses Turnier zu spielen, geschweige denn auszurichten. Was interessiert`s die Menschen in Leutershausen, ob Lemgo kommt. Oder guckt euch Bittenfeld an. Frischgebackener Erstligist, sich einen Großstadtnamen verpasst, aber kein Austragungsinteresse.Die Erstligisten setzen sich im Normalfall immer durch, es gibt keine TV-Sendezeit, es ist Hochsommer. An zwei Tagen in die Halle zu gehen ist wenig attraktiv, vor allem mit dem Wissen, dass die heimische Truppe eigentlich chancenlos ist. Und das ist ja auch das Hauptproblem des deutschen Handballs: In der altbackenen Sportart mit überdurchschnittlich alten Zuschauern ist der Niveauunterschied zwischen erster und zweiter Liga riesig. Da kann die HBL noch so oft von stärkster Liga der Welt faseln oder sonst welche Modi erfinden.

  • bittenfeld überlegt auch, zu verzichten, friesenheim will auch nicht einspringen und Bohmann verteidigt Modus


    Kritik an Pokalreform, Löwen suchen Halle - Löwen Berichte - Rhein-Neckar Löwen - Sport - morgenweb


    Storm hat recht, wenn er sagt, dass man sich vor dem Beschluss zu dem neuen Modus hätte äussern sollen und nicht nach der Auslosung. Manchmal habe ich den Eindruck, die Vereine haben einen Zeithorizont bis zum nächsten Spiel.

  • aus dem Artikel:


    Zitat

    Liga-Boss Frank Bohmann verteidigt im Gespräch mit dieser Zeitung allerdings die Reform: "Wir sehen den neuen Modus nicht als gescheitert an. Nach der Auslosung haben wir so viel positive Resonanz in den Medien bekommen wie bei keiner anderen früheren Auslosung. An den meisten Standorten gibt es bereits eine große Ticket-Nachfrage.Die Turniere müssen mit der ersten Pokalrunde des bisherigen Modus verglichen werden...


    Ähh, an den "meisten Standorten gibts es bereits große Ticketnachfrage" - für wie dümmlich hält Bohmann eigentlich seine Kunden, dass er meint, Ihnen sowas erzählen zu können...??


    Das sind doch echt Sprüche, die von einer tiefen Verachtung des 'Kundenviehs' zeugen...


    Gibts eigentlich überhaupt schon nen Standort. wo Karten bereits zu erwerben sind?


    Ps. Der 20€ Mindesteteintrittspreis ist echt auf jeden Spieltag bezogen?? Kann man doch an vielen Gruppenstandorten nicht machen....

    Einmal editiert, zuletzt von Karl ()

  • Ich freue mich auf "mein" Turnier. Das liegt sicherlich an der freundlichen Auslosung. Allerdings hatten die Leipziger auch Lospech, nichts gegen den sympathischen TSV Altenholz, doch die "bösen" Dessauer aus Lostopf 4 wären für das Turnier viel geiler gewesen :cool: .


    Andererseits: Ich finde den Modus weniger doll, da der eigentliche Pokalcharakter "kleine gegen große Klubs" zugunsten des Money-Money-Machens verloren geht. Der SC DHfK Leipzig hatte die Ausrichtung des Turniers (als Inhalt des zweiten Lostopfes) eigentlich schon abgewinkt, doch zusammen mit Kooperationspartner SG LVB Leipzig ... es wäre ja komisch, wenn die beiden Vereine nach Altenholz (bei Kiel) reisen müssten.


    Wenn ich alleiniger Entscheider eines Turnieres wäre, dann würde ich alle drei Spiele an einem Samstag ansetzen: Erstes Halbfinale laut Auslosung 14 Uhr, zweites Halbfinale laut Auslosung 16 Uhr, Finale 20 Uhr, dazwischen einen großen Biergarten mit einer Band organisieren. Als Fantreff sozusagen. Klar, dass zwei Spiele für die Mannschaften happig sind, allerdings scheint diese Variante viel kostengünstiger.

  • Viele Vereine jammern, aber war denn die erste Pokalrunde im alten Modus wirklich attraktiver? Die Europapokalteilnehmer und somit großen Namen aus der ersten Liga waren überhaupt nicht dabei und die Chance als Drittligist ein Heimspiel gegen einen der wenigen verbleibenden namhfaten Erstligisten zu erhalten war überschaubar. Letzte Saison standen 19 Erstligisten, 10 Zweitligisten und 3 Drittligisten in der 2. Runde des DHB-Pokals und auch in der 2. Runde konnte keine unterklassige Mannschaft einen Erstligisten aus dem Pokal werfen. Die Chancen unterklassiger Vereine das Achtelfinale zu erreichen waren also genauso gering wie im neuen Modus, aber jetzt haben die Zweitligisten zumindest die Gewissheit in eigener Halle einen Erstligisten zu empfangen und bei einem Erfolg ins Achtelfinale des DHB-Pokals einzuziehen. Für die Drittligisten ist der neue Modus natürlich eine Verschlechterung, aber die Zweitligisten sind meiner Meinung nach die Profiteure der Reform.


    An den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat sich fast nichts geändert. 10% Abgabe an die HBL, Fahrtkosten für die Gäste in Höhe von 1€ pro Kilometer, Aufteilung des Umsatzes zu gleichen Teilen, etc. waren seit Jahren schon so geregelt. Der Ausrichter muss nun zwar drei Mannschaften die Fahrtkosten erstatten, aber mit den höheren Eintrittspreisen für drei Spiele sollte dies zu kompensieren sein. Viele unterklassige Vereine zahlen weit höhere Beträge um zur Saisoneröffnung einen Erstligisten zu sich in die Halle einzuladen. Nun bekommen die Zweitligisten ein attraktives Handballturnier zum Saisonauftakt geboten und anstatt dies als Chance zu betrachten, wird sich quer durch die Republik zuerst beklagt.

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