Schiedsrichterleistungen bei der WM

  • Ja, war der Wunsch der IHF, genauer des Schiedsrichter-Chefs. Sie wollten experimentieren, ob es eine gute Idee ist, die Schiedsrichter aus unterschiedliche Nationen als Gespann pfeifen zu lassen.
    IHF setzt erstmals bei Männer-WM gemischte Gespanne ein: "Sehr positiv reagiert" (handball-world.news)


    Danke für die Info!
    Halte ich zwar für etwas bedenklich (ein jahrelanges Einspielen bzw Einpfeifen aufeinander kann man eigentlich nicht so ohne weiteres ersetzen), aber wenn sie es so haben wollen ...

  • Vielleicht sollte man auch mal mit „regelkundigen Sportfreunden“ experimentieren, am besten gleich in Zusammenarbeit mit kroatischen Videoanalysten …

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  • Vielleicht sollte man auch mal mit „regelkundigen Sportfreunden“ experimentieren, am besten gleich in Zusammenarbeit mit kroatischen Videoanlysten …



    Die dänischen Schiedsrichter haben wenigstens ihren Hauptfehler zugegeben. Das finde ich gut. Im Gegensatz der Diskussion hier im Forum. Da habe ich manchmal das Gefühl, das eine Fehlentscheidung für Deutschland keine Fehlentscheidung sein kann.

    Das wichtigste in meinem Leben: Jesus Christus und meine Familie. Kroatien unser Herzensland. Hobby: THW Kiel. Weitere Hobbys: Geocaching, Wandern.

  • Die dänischen Schiedsrichter haben wenigstens ihren Hauptfehler zugegeben. Das finde ich gut. Im Gegensatz der Diskussion hier im Forum. Da habe ich manchmal das Gefühl, das eine Fehlentscheidung für Deutschland keine Fehlentscheidung sein kann.

    Das nehme ich etwas anders wahr. Die glückliche Entscheidung zugunsten Deutschlands an sich wird eingeräumt (von den meisten jedenfalls, Ausnahmen gibts sicher...). Nur das Wohl und Wehe eines ganzen Spiels von einer einzelnen Entscheidung abhängig zu machen, wie das teilweise gemacht wurde, wird angezweifelt. Zumal der Ballbesitz an sich noch lange kein sicheres Tor ist.

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Interssant wird jetzt sein, wie sich die Regelauslegungen der WM auf die Bundesliga auswirkt. Denn dort müsste jetzt ein Umsetzen erfolgen, d.h. dort wo bisher noch laufengelassen wurde, müsste jetzt gepfiffen werden. Andernfalls wird die Nationalmannschaft in den kommenden Jahren Probleme mit den vielen Zeitstrafen bekommen, wie sie es jetzt im HF bekommen hat. Die Linie ist im Grunde deutlich, wer nicht schnell genug vor dem Gegner steht bzw. nochmal rangeht, wenn der Gegner durch ist, wird bestraft. Das wird künftig im Training des Abwehrverhaltens konsequenter trainiert werden müssen.

    Falls Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen. (George Orwell)

  • dagegen ist ja auch nichts einzuwenden...


    aber es konnte ja nun auch jeder deutlich sehen, dass dies teilweise sehr unterschiedlich gehandhabt wurde-
    eklatante schwächen in der beurteilung stürmerfoul etc. vorlagen und für mich sehr gravierend oftmals
    deutliche schrittfehler übersehen wurden...


    die spieler werden immer damit leben können wenn kleinlich oder grosszügig gepfiffen wird-
    allerdings dann auf beiden seiten gleich


    oftmals auch die bestrafung nach gegebenem 7m unterschiedlich war, sprich 2m dazu oder nicht bei gleichem
    verstoss und dies noch sehr unterschiedlich am anfang und am ende des spiels


    für mich ginge es eigentlich immer zuerst darum die sachen zu festigen-
    und nicht durch übereifer oder aktionismus noch mehr unklarheit zu schaffen...

  • Natürlich kann man nicht, bloß weil ein WM-Turnier vorbei ist, jetzt plötzlich national nach einer anderen (eben dieser) Linie pfeifen.


    Allerdings zeigt das strengere Ahnden von Schieben, Stoßen und Halten in der Luft m.M.n. eine gute Richtung auf. Solche Fouls bergen nunmal ein hohes Verletzungsrisiko.


    Die (gefühlte) Abschaffung der Gelben Karte ist natürlich Käse, genauso wie gegebene Tore nach mehr als 4 (!) Schritten …


    EDIT:
    Von TCLIP: „sehr gravierend oftmals deutliche schrittfehler übersehen wurden...“


    Teilweise kann ich gar nicht glauben, daß die Schrittfehler übersehen wurden. Klar, ein (1 !) Schritt ist schnell zu viel, aber Tore nach 5 oder 6 Schritten?

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  • Schlechte Leistungen wird es genauso wie bei Spielern immer geben. Wichtig ist aber, dass die Auslegungen und Regeln so präzise formuliert und mit Video-Beispielen erläutert werden, dass es alle Spieler und Schiedsrichter auch nachvollziehen können. Es darf keine drei verschiedenen "Linien" geben, und noch viel weniger zwei verschiedene Linien in einem Spiel, für jede Mannschaft eine. Das Spiel um den 3. Platz hatte auch wieder eigene "Regeln", aber die waren zumindest weitgehend gleich, keine Mannschaft wurde benachteiligt. Das war im Halbfinale anders.

  • Meine Meinung zu den SR-Leisungen bzw. Anweisungen ab 1:29:


    Lothar, nachdem ich mir das Machwerk angesehen und -gehört habe, bin ich mir noch nicht ganz schlüssig, ob das Ergebnis des Gesehenen zum Lachen, zum Heulen oder doch eher zum Bemitleiden ist. Speziell was die Regelkunde oder deine DHB-Jubelarie angeht.


    Zu der Interpretation der dir nicht geläufigen, aber vorher explizit für diese WM ausgearbeiteten und allen Mannschaften rechtzeitig mitgeteilten Regularien, gibt es publiziertes Beispielmaterial. Wenn du, die intelligenten User hier, "das Handballfachpublikum", die Mainstreampresse und/oder -eventis dies nicht wissen, ist das nicht ein IHF-Problem der angeblich fünf, sechs Opas mit langen Bärten, sondern eines der genannten Klientel. Aber zum Lernen ist es nie zu spät, da es Anschauungsmaterial gab und gibt.


    Zu den Verwarnungen solltest du auch noch mal generell in dich gehen und dir die Regeln, zur Not mehrmals hintereinander durchlesen, bevor du behauptest, dass "im Normalfall erst grundsätzlich die Gelben Karten abzuarbeiten sind und nur in Ausnahmefällen" das anders ist. Am besten du verinnerlichst mal speziell 8:4, dann siehst auch du die geahndeten Ausnahmefälle und in Verbindung mit den verlinkten Rules passt es dann schon. Als DHB-Fan sollte man sich generell und auch im Speziellen nicht über die Schiedsrichterleistungen echauffieren.


    Fürs böse Gucken gab's bei dieser WM auch keine Zeitstrafe, höchsten im besagten Koreaspiel eine Rote Karte für den deutschen Gegner, die durch einen wie vom Blitz getroffenen deutschen Spieler "verursacht" wurde.


    Ich kann ja verstehen, dass dein und euer DHB durch eine stringentere Regelauslegung auf Grund der besonders kontaktlosen Spielweise der Wiencek, Pekeler & Co nicht gerade bevorteilt würden, aber dann solche nicht den Tatsachen und Regeln entsprechende "Meinungen" unbedingt verkünden zu müssen, lässt einiges erahnen. Die oben schon genannten fünf, sechs Opas mit langen Bärten lassen hier auch grüßen, obwohl die verantwortlichen angeblichen Bartträger Gallego, Späthe und Bertelsen dem Anschein nach noch keine Opas sind und zwei davon keine Bärte zu tragen scheinen. Ob sie schon in Teheran waren, weiß ich aber nicht.


    Also … ob das Video als Anschauungsmaterial für einen Experten für Handballrecht taugt? Hmm. Ich zumindest hätte da Zweifel. Experte für Handballregeln würde ich mich schon mal nicht nennen. Mal so rein subjektiv gesehen.


    Ich lasse mal jetzt "sehr guter Beitrag" oder "dem stimme ich zu 100% zu" weg. Das bleibt der Gefolgschaft überlassen.

  • ich empfehle dir immer noch dr. bartoschek....


    ob dir dann in diesem thema deine gefolgschaft weiter huldigt in einzelnen lesenswerten wörtern oder sätzen
    halte ich diesmal für sehr enge- dazu ist dann dein beitrag tatsächlich noch eine stufe zu hoch eher an deinem
    sprichwörtlichen einsatzort als wc ente.....

  • Zitat

    Wenn du fertig bist mit deiner Stammelei sagst'e einfach Bescheid.

    Oh... ich habe ein Deppen-Apostroph gefunden!


    Gesendet von meinem SM-G950F mit Tapatalk

  • Das Problem ist doch, dass es ein Regelwerk gibt und eine gelebte Praxis. Beide sind nicht deckungsgleich. Das geht bei Schritten los, abgestanden von den Außen, Kontakt der Außen beim Sprung, Stoßen in der Luft, Abwehr im Kreis...etc. Wenn man da die Regeln stren nach Wortlaut auslegt, wäre ich gespannt wieviele reguläre Tore beispielsweise ein Abalo macht. Das wird nur einfach nicht streng ausgelegt, weder in der BuLi, noch im Pokal noch in den europäischen Wettbewerben. Dieses Verhalten ist der "Konsument" gewohnt.
    Nun ist ja nichts dagegen einzuwenden, wenn man sich plötzlich darauf besinnt, regelkonform pfeifen zu wollen - dazu sind die Regeln ja de facto da. Schwierig finde ich, wenn man sich nur einzelne Themen rauspickt und den Rest weiter wie bisher macht - warum genau diese und warum die anderen nicht? Genauso die Frage, warum so drastisch. Für den Kenner und Insider ist das auch noch OK, weil der in der Regel weiß, dass man nur drei Schritte machen darf und nicht im Kreis zu stehen hat. Wenn die Millionen Fernsehzuschauer, die sonst wenig mit Handball zu tun haben und eigentlich nur ein spannendes Spiel sehen wollen, sich mit einer ungewohnten Regelinterpretation auseinander setzen müssen, ist das schwierig für die Akzeptanz.
    Ich denke man wäre gut beraten, diese Anpassungen oder Rückbesinnungen auf das Regelwerk moderat und über über einen längeren Zeitraum zu steuern und nicht zu den Großereignissen mit einem anderen Maßstab anzutreten. Und noch ein Aspekt: Wenn es denn so gewollt ist, müsste der Maßstab auch in den nationalen Ligen und den internationalen Wettbewerben durchgehalten werden. Das wird spannend zu beobachten. Andernfalls erhält man zwangsläufig Wettbewerbe nach klasischen Regeln und Freestyle. Das kann wohl nicht im Sinne des Sports sein.

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