Frauen EM 2020 in NOR/DK

  • Ich bin generell etwas irritiert über das Agieren der SRinnen bei diesem Turnier. Es gibt im Spiel de facto keine Verwarnungen mehr, sie steigen direkt mit 2 Minuten-Strafen ein und können dann nicht mehr zurück bzw. die Linie halten. Ist das so von der EHF gewollt?
    Das Zerren am Trikot wird total uneinheitlich bewertet,für harmlose Zupfer gibt es 2 Minuten, für den Reißtest über 1,5 Meter gar nichts. Der Unterschied zwischen Begleiten und Stoßen scheint auch aufgehoben. Dafür aber bei jedem Hinfallen direkt Zeitstrafe, also wenn das die neue Regelanwendung sein soll, dann ist wirklich der Willkür Tür und Tor geöffnet.

    Falls Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen. (George Orwell)

  • In meinen Augen war das Hauptproblem, dass die Gespanne zum Teil total unterschiedliche Linien gepfiffen haben. Die Rumäninnen gestern im zweiten Halbfinale haben mir sehr gut gefallen. Aber sie haben meist erst sehr spät gepfiffen und viel Härte durchgehen lassen. Das war ein Unterschied zu den meisten anderen Gespannen.


    Was mich sonst genervt hat: Mehrfach habe ich gesehen, dass den Außenspielerinnen wegen vermeidlicher Übertritte Tore weggepfiffen wurden. Im Rückraum hat man dagegen den Eindruck, dass einige Spielerinnen praktisch kaum mehr reguläre Tore erzielen, weil sie permanent erst nach 4 oder 5 Schritten Werfen (Oftedal, Reistad, ...). Da hat man schon den Eindruck, dass das bewusst ausgereizt wird, weil die Schiris das eh nicht pfeifen.

  • da wird beim scrollen die batterie leer.....


    aber trotzdem - immerhin jemand der daten durchgibt.....wobei mich das nicht wirklich weiterbringt,
    wenn man bei zeile 167 ist, hat man zeile 36 schon vergessen.... :D

  • Da hat sich sicher jemand sehr viel Mühe gemacht,aber Formatierung und Tabellen sind nicht seine Stärke.. :lol:

  • Tja, in einem unglaublichem Spiel erringt Kroatien die Bronzemedallie gegen Dänemark mit deutlichem Ergebnis (25:19 - lohnt sich nachträglich anzugucken)


    Wohl die größte Sensation in der Geschichte des internationalen Frauenhandballs, heute auch dank phantastischer Abwehrarbeit.


    Erstaunlich, was man mit mentaler Stärke alles anstellen kann...


    Großartig!!

  • Silber bei den Männern - Bronze bei den Damen.
    Das nenne ich eine Handballnation.
    Bin gespannt ob sie bei den Damen dieses Level halten werden können.

  • Du triffst es auf den Punkt. Ich glaube, die mentale Stärke war der Unterschied, der den Sieg gebracht hat.


    Glückwunsch an Kroatien. Ich bin gespannt, ob sie das halten können. Ich habe da meine Zweifel.

  • Norwegen wird sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen.
    Überraschend für mich die vielen Fehlwürfe aus der Distanz der Französinen.

  • Norwegen im Finale treffsicherer gewesen, Endstand 22:20 für die Skandinavierinnen.
    Das Niveau des Finales aber überschaubar, Norwegen mit vielen technischen Fehlern, die Französinnen mit vielen, oft überhasteten Fehlwürfen aus der Distanz.
    Beidseitig gute Leistungen der Torfrauen.

  • Glückwunsch nach NORWEGEN. TITEL MIT WEISSER WESTE geholt.

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören,
    ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es
    möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen. (Johann
    Wolfgang von Goethe)

  • Norwegen im Finale treffsicherer gewesen, Endstand 22:20 für die Skandinavierinnen.
    Das Niveau des Finales aber überschaubar, Norwegen mit vielen technischen Fehlern, die Französinnen mit vielen, oft überhasteten Fehlwürfen aus der Distanz.
    Beidseitig gute Leistungen der Torfrauen.

    Aber insgesamt haben die Norwegerinnen mit eben wenig technischen Fehlern über das gesamte Turnier agiert. Die haben gezeigt, was im Frauenhandball möglich ist. Ähnliche Leistungen sieht man ja auch regelmäßig in der CL von den Topteams.


    Was wird dort im Nachwuchs anders gemacht als in Deutschland? Weiß da evt. jemand etwas genaueres. Stellenwert und so ist sicherlich größer, aber ist da auch viel Geld im Spiel?

  • Körperkultur: Ohne die Details genau zu Kennen gibt es einige Punkte, die es vielleicht "einfacher machen" als z.B. in Deutschland. Norwegen als Land hat weniger Einwohner und seine "Struktur" ist weniger Komplex. Bundesrepublik mit Förderalismus ist halt immer etwas "umständlich" als ein Zentralstaat wie das Königreich Norwegen. Es gibt keine 2 Regional-, 22 Landes- und 2 Ligaverbände mit eigenen Interessen wie beim DHB. Insgesamt gibt die Gesellschaft mehr Geld für Freizeit/Sport aus, da es das klare Ziel gibt die Lebensqualität auch auf dem Land zu verbessern. Sport und gerade Breitensport wird auch insgesamt mehr wert geschätz als in Deutschland. Es ist nicht ungewöhnlich, dass kleinere Gemeinden neben einer Sporthalle auch noch ein Schwimmbad haben. Des weiteren ist Handball einfach eine der erfolgreichsten und beliebtesten Sportarten des Landes und hat weniger Konkurrenz, da die anderen Teamsportarten geschichtlich gesehen nicht so erfolgreich waren. Nicht uninteressant ist auch die Tatsache, dass häufig die Frauenteams erfolgreicher sind als die männliche Konkurrenz. Will jetzt nicht zuweit ausholen aber die Gleichstellung von Frauen und Zeit für/mit der Familie haben eine anderen Stellenwert.


    Dieser Wandel wäre aber ohne den Reichtum aus Öl/Fischfang etc nicht möglich gewesen. Es ist also auch eine Errungenschaft des Wohlstandes und dabei gibt es auch dort viele drängende Probleme ;) Das alleine erklärt natürlich nicht den Erfolg aber trägt dazu bei :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Fridulin ()

  • Aber insgesamt haben die Norwegerinnen mit eben wenig technischen Fehlern über das gesamte Turnier agiert. Die haben gezeigt, was im Frauenhandball möglich ist. Ähnliche Leistungen sieht man ja auch regelmäßig in der CL von den Topteams.


    Was wird dort im Nachwuchs anders gemacht als in Deutschland? Weiß da evt. jemand etwas genaueres. Stellenwert und so ist sicherlich größer, aber ist da auch viel Geld im Spiel?


    Aber insgesamt haben die Norwegerinnen mit eben wenig technischen Fehlern über das gesamte Turnier agiert. Die haben gezeigt, was im Frauenhandball möglich ist. Ähnliche Leistungen sieht man ja auch regelmäßig in der CL von den Topteams.


    Was wird dort im Nachwuchs anders gemacht als in Deutschland? Weiß da evt. jemand etwas genaueres. Stellenwert und so ist sicherlich größer, aber ist da auch viel Geld im Spiel?


    Aber insgesamt haben die Norwegerinnen mit eben wenig technischen Fehlern über das gesamte Turnier agiert. Die haben gezeigt, was im Frauenhandball möglich ist. Ähnliche Leistungen sieht man ja auch regelmäßig in der CL von den Topteams.


    Was wird dort im Nachwuchs anders gemacht als in Deutschland? Weiß da evt. jemand etwas genaueres. Stellenwert und so ist sicherlich größer, aber ist da auch viel Geld im Spiel?


    zu dem was Fridulin geschrieben hat kommt noch ein völlig anderes Ausbildungskonzept dazu. 6:0 Abwehr ab der BJ, 1er Ball auch noch in der BJ. Zentralisierung des Sportes und dadurch auch Frühtrainings vor der Schule möglich, Athletikkonzepte ab der CJ und noch einiges mehr

  • zu dem was Fridulin geschrieben hat kommt noch ein völlig anderes Ausbildungskonzept dazu. 6:0 Abwehr ab der BJ, 1er Ball auch noch in der BJ. Zentralisierung des Sportes und dadurch auch Frühtrainings vor der Schule möglich, Athletikkonzepte ab der CJ und noch einiges mehr


    Da sind wir aber schon bei den Feinheiten! ich würde mir erst einmal das anschauen:


    https://www.dhb.de/de/redaktio…er-vor-dem-spielergebnis/


    Wenn ich später eine vernünftige und spielfähige Spielerin ausbilden will, sollte die spätestens in der D-Jugend schon ein wenig wissen, worum es geht. Sämtliche jugendlichen Kaderspielerinnen, die ich kenne, haben als Mini E-Jugend, als E-Jugendliche D-Jugend und D-Jugendliche schon in der C-Jugend mitgespielt. Allerdings treffen gerade die technisch versierten Spielerinnen dann nicht selten auf brachiale Gewalt und Fouls, die bei der EM oder in der CL härter geahndet würden.


    Schaut man sich die Testmanuals des DHB an, wird immer noch stark auf Körperlichkeit und Größe geachtet. Mörk und Oftedal wären in D wahrscheinlich nicht als Rückraumspielerinnen gefördert worden, weil sie für das Schema zu klein gewesen wären.


    Hilfreich wäre es auch, wenn man Handball auch mehr als Mannschaftssport betrachtet. Bei uns in der Gegend, durfte man in den vergangenen Jahren ja den Länderpokal/Deutschland Cup vor Ort verfolgen. Es ist eklatant, wie da teilweise gespielt wird: Es gibt ein paar Spielerinnen, die alles dürfen, um sich zu präsentieren, der Rest läuft als Staffage mit. Bei den "Nachwuchsteams" der Bundesligisten in der Jugendbundesliga teilweise ähnliche Spielweise, das Spiel wird auf wenige Spielerinnen zugeschnitten, der Rest darf nur im Notfall werfen.

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