Hier könnt ihr schreiben, was ihr in dieser Saison besonders gut und besonders schlecht fandet.
Tops und Flops Saison 2022/2023
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Hier könnt ihr schreiben, was ihr in dieser Saison besonders gut und besonders schlecht fandet.
Top: SCM
Flop: Rheiner😉
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Top: Die Meisterschale ist wieder da, wo sie hingehört!
Flop: Mit Landin verlässt der wohl größte Star der letzten Jahre die Liga.
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Top: Heimstärke des TBV, Schlussspurt TBV, wieder vor der MT, Positive Überraschungen neben dem TBV: Gummersbach, Hannover, Hamburg
Flop: Abstiegskampf langweilig wie ewig nicht mehr, sowohl einzelne Spiele als auch Gesamtkonstellation in der HBL weiterhin sehr voraussehbar. Neben dem alten Klassiker Trainingsspiele werden auch Freundschaftsspiele immer mehr.
Viele Vereine, die keine Chance auf Europa haben aber auch überhaupt keine Gefahr abzusteigen. Negative Überraschungen: wie immer Melsungen und Erlangen, Göppingen, Wetzlar
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Top: der THW mit seiner Souveränität und insbesondere (wie eigentlich immer) Niklas Landin, der SCM und Bennet Wiegert (gegen alle Widerstände bestanden), die Löwen, die einige neue deutsche Handballhelden hervorgebracht haben (Knorr, Späth, Birlehm, Hinze), der VfL Gummersbach (als Aufsteiger überragend)
Flop: die Füchse (trotz Gidsel gefühlt keinen Schritt weitergekommen), die SG Flensburg-Hollywood (das Image kann man sich fast nicht stärker versauen), übermäßig viele Teams mit Ambitionen nach oben, die diese nie bestätigen konnten (HCE, Leipzig, FAG, Wetzlar und natürlich die MT) und keine Spannung mehr am letzten Spieltag.
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Tops:
- HSV, Gummersbach, Hannover
- Brodbeck/Reich und Schulze/Tönnies
- Sky-Konferenzen
Flops:
- Buzzer-Gate und der Umgang damit
- Zweierlei Maß bei roten Karten, Schritten und Bankverhalten
- Videobeweis-Farce im Pokalfinale
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Tops:
- HSV, Gummersbach, Hannover
- Brodbeck/Reich und Schulze/Tönnies
- Sky-Konferenzen
Flops:
- Buzzer-Gate und der Umgang damit
- Zweierlei Maß bei roten Karten und Schritten
- Videobeweis-Farce im Pokalfinale
Ein wahres Best-of deiner Kommentare der letzten Woche und Monate
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Top:
- THW Kiel Meister
- die zweite tolle Saison des SCM, die Sonntag hoffentlich mit dem CL-Titel belohnt wird
- David Späth
Flops:
- die vielen schweren und langwierigen Verletzungen (egal ob zum Saisonbeginn oder zum Saisonende)
- SG Flensburg und Darstellung in der Außenkommunikation
- Die sich oftmals im Kreis drehenden Schiedsrichterdiskussionen und das regelmäßige persönliche Angreifen in der Handballecke zwischen einigen Usern unabhängig vom Inhalt der Postings
- Abschied von Landin aus der HBL
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Top: Kiel Meister. Magdeburg trotz Verletzungen solider 2. und im Champions League Final 4. Rhein Neckar Löwen enorm gesteigert zur letzten Saison. Gummersbach mit erfrischenden Handball. Hamburg und Hannover!
Juri Knorr. Kai smits. Gisli kristiansson. David Späth. Hans Lindberg. Gidsel. Köster.
Flop: Wetzlar (Management). Minden (Management). Erlangen. Melsungen (Mal wieder) evtl auch schon die nächste Saison. Flensburg (Management) aber auch ein wenig top : Einkäufe nächste Saison. Einige deutsche Nationalspieler: Häfner, usw
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Top:
Späth
Smits
Landin
Prokop
Sigurdsson, der jungen Spielern eine Chance gibt
August Pedersen
Eric Johansson
Viele Schiedsrichterleistungen
Lange Zeit enge Spitze
HSV
Flensburgs Fans
Flop:
Flensburgs Kampfgeist und Management
Wetzlars Unehrlichkeit
Mal wieder Melsungens Unlust
Entwicklung vieler deutscher Spieler
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Flops:
- Buzzer-Gate und der Umgang damit
- Zweierlei Maß bei roten Karten, Schritten und Bankverhalten
- Videobeweis-Farce im Pokalfinale
😄
Ehrman-Wolf in der Aufregung vergessen ?😉
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Top: Hannover, die meine (hier von Einigen belächelte) Einschätzung zu Saisonbeginn bestätigt haben und die Liga durch guten Handball und tolle Spielertypen bereichert haben.
Flop: Natürlich meine SG Hollywood, die auf der Sympathieskala in der Handballszene massiv abgerutscht ist.
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Top: Hannover, die meine (hier von Einigen belächelte) Einschätzung zu Saisonbeginn bestätigt haben und die Liga durch guten Handball und tolle Spielertypen bereichert haben.
Volle Zustimmung. Insbesondere freut es mich für CP, der seine lange berufliche Delle (3 Jahre beim DHB plus 1,5 jahre Urlaub), hinter sich lassen konnte und jetzt wieder voll in seinem Element ist.
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Ja, ich find auch, dass Prokop jetzt einen passenden Verein (von den Ambitionen etc. her) gefunden hat.
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Top:
- Hannover, Gummersbach, HSV
- Erfrischender Handball der Löwen
- Kiels Endspurt
- Magdeburgs Umgang mit den Verletzungen
Flop:
- Göppingen, Melsungen, Wetzlar
- „langweiliger“ Abstiegskampf
- viele schlimme Verletzungen
- Unruhen in Flensburg
- Abschied von Landin
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Vieles, was ich hier geschrieben hätte, ist schon geschrieben worden.
Was für meine Begriffe noch fehlt - und zwar als massiver Flop:
Der schnelle, moderne "Handball von Heute" kriegt immer größere Probleme mit der Schrittfehler-Regel. Das ist natürlich nicht nur ein Problem der HBL sondern des Spitzenhandballs allgemein. Aber da ich eben hauptsächlich die HBL schaue, stößt es mir da eben am dollsten auf. Das nervt mich so sehr, dass ich teilweise während der Spiele die Lust verliere.
Die Sportart verändert sich komplett, wenn der Angriffsspieler in 1vs1-Situationen regelmäßig bis zu 5 Schritte macht, 3 davon in der Vor-Kontakt-Phase zur idealen Positionierung der Hüfte bzw. des Körpers allgemein, um dann diesen irregulär erzielten Stellungsvorteil nur noch mit hoher Explosivkraft nach Hause fahren zu müssen.
Auch wenn es nicht fair ist, sich bezüglich dieses allgemeinen Problems an einzelnen Spielern festzubeißen - und auch, wenn die SCM-Fans hier vermutlich stark protestieren werden - für mich manifestiert sich dieser Missstand in der Spielweise von Gisli Kristjansson.
Er macht diese Saison 152 Tore in 31 Spielen. Wird als Weltklassespieler bezeichnet. Er spielt ohne Frage absolut beeindruckend und wird als einer der Großen der Spielmacherposition gesehen, teilweise sogar als (durch die Form und Verletzungen des letzteren bedingt) stärker denn Gottfridsson.
Da stellt sich mir aber wirklich die Frage: Wieviele von diesen 152 Toren hätte er gemacht, wenn die Schrittfehler-Regel konsequent angewendet worden wäre? Ist er nur Weltklasse, weil er mit beschriebener, irregulärer Vorteilsbeschaffung dann eben seine unheimliche Schnelligkeit und Athletik ausspielen kann - einer der großen Profiteure dieser Regel-Krise?
Das soll nicht ketzerisch klingen, versteht mich nicht falsch. Und natürlich kann man ihm da nicht die "Schuld" für geben. Wenn der Schiri nicht pfeift, würde ich es auch immer wieder machen - führt ja schließlich zum (Tor-)Erfolg. Und ich will auch Kristjanssons Talent nicht schmälern. Der ist unheimlich athletisch und hat zudem ein sehr gutes Gefühl für den Spielrhythmus.
Aber, und das ist so ein bisschen mein Fazit, wenn heute Spieler als Weltklasse bezeichnet werden, sie aber eigentlich (in meinen Augen) nur maßgeblich davon profitieren, dass die gesamte Sportart da ein gewaltiges Problem mit der Konsequenz der Regelverfolgung hat, dann fragt sich insbesondere der langjährige Handballfan, ob das noch die Sportart ist, die man früher so geliebt hat. Den ganzen Kram mit 7. Feldspieler hin oder her.
Es ist ein bisschen so, als würde im Fußball die Abseitsregel nur in 2/10 Fällen ernst genommen: Die Stürmer wissen das irgendwann, stellen sich drauf ein und erzielen unheimlich viele Abseitstore, weil sie einfach direkt vorne am Strafraum warten - völlig egal wo die Abwehrkette steht. Klar schießt man so viele Tore und es sieht sicher auch spektakulär aus, wenn die langen Bälle alle punktgenau beim wartenden Stürmer landen. Aber wäre das Weltklasse? Und wäre das dann "wirklich Fußball"?
Dieses Schritte-Problem hat sich diese Saison in der HBL für meine Begriffe nochmal verstärkt. Und es ist, das ist wichtig zu betonen, natürlich nicht nur Kristjansson, der das Problemkind ist. Aber bei ihm fällt es eben besonders auf, insbesondere in Verknüpfung damit, wie sehr er in den Himmel gehoben wird.
Die Verbände werden schnell Lösungen finden müssen. Sehr schnell. Sonst läuft man Gefahr, dass sich insbesondere nach wichtigen Spielen immer die gleichen Diskussionen einstellen werden. Siehe z.B. auch die entscheidenden dänischen Meisterschafts-Momente dieser Saison.
Da schädigt sich der Handball ungemein selbst.
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In der Tat, du beschreibst das Problem perfekt. Die Abstandsverhältnisse zwischen Abwehrspieler und Angreifer werden durch ein zu großzügiges Auslegen der Schritteregel sehr zugunsten des Angreifers verschoben. Besonders eklatant nach dem Anprellen, dort gibt es regeltechnisch ja noch mehr Hürden.
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Tops:
- Hannover (Bravo an Prokop und Michalczik)
- Gummersbach
- die Moral von Minden und ehrlich gesagt auch von Hamm (Ich finde Hamm hat einen richtig guten Kader, dem noch ein kleines Stück Konsequenz beim Spiel fehlt, dann haben sie das Zeug für die 1. Liga)
- Benno Wiegert. Mein Respekt vor ihm und seiner Arbeit und seiner Ausstrahlung ist nochmal gewachsen (authentische Interviews, Empathie für seine Spieler, toll).
- Sky-Konferenzen
Flops:
- die Entlassung von Ben Matschke!
- Gidsel (kein Flop im eigentlichen Sinne, aber sein Spielweise nervt mich. Ohne Außen, zu egoistisch)
- Erlangen (keine Ahnung, was sie da anbieten, aber sie geben dafür viel Geld aus)
kurz noch zu den Schritten: Die Schritte-Problematik wird man nicht so einfach lösen können, denn auf Verdacht zu pfeifen ist ja keine Lösung, sondern ein Kompromiss, und wenn man doch mal mitgezählt hat, dann muss man konsequent sein. Diese Konsequenz wird nicht gelingen, und dann wird es zum Ratespiel. Auch für den Spieler, der sich ja den Bewegungsablauf angeeignet hat. Sehr schwierig. Man kann höchstens auf den Nullschritt (Daniel Narcisse ist da ja quasi der Erfinder) oder auf das Absprungbein achten. Rechtshänder müssten ja mit rechts abspringen, wenn sie gegen die Hand gehen und nicht prellen. Aber ich bin mir sicher, dass die Schieris dahingehend geschult wurden und werden. Die Einschätzung auf dem Feld stelle ich mir wahnsinnig schwierig vor.
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Vieles, was ich hier geschrieben hätte, ist schon geschrieben worden.
Was für meine Begriffe noch fehlt - und zwar als massiver Flop:
Der schnelle, moderne "Handball von Heute" kriegt immer größere Probleme mit der Schrittfehler-Regel. Das ist natürlich nicht nur ein Problem der HBL sondern des Spitzenhandballs allgemein. Aber da ich eben hauptsächlich die HBL schaue, stößt es mir da eben am dollsten auf. Das nervt mich so sehr, dass ich teilweise während der Spiele die Lust verliere.
Die Sportart verändert sich komplett, wenn der Angriffsspieler in 1vs1-Situationen regelmäßig bis zu 5 Schritte macht, 3 davon in der Vor-Kontakt-Phase zur idealen Positionierung der Hüfte bzw. des Körpers allgemein, um dann diesen irregulär erzielten Stellungsvorteil nur noch mit hoher Explosivkraft nach Hause fahren zu müssen.
Auch wenn es nicht fair ist, sich bezüglich dieses allgemeinen Problems an einzelnen Spielern festzubeißen - und auch, wenn die SCM-Fans hier vermutlich stark protestieren werden - für mich manifestiert sich dieser Missstand in der Spielweise von Gisli Kristjansson.
Er macht diese Saison 152 Tore in 31 Spielen. Wird als Weltklassespieler bezeichnet. Er spielt ohne Frage absolut beeindruckend und wird als einer der Großen der Spielmacherposition gesehen, teilweise sogar als (durch die Form und Verletzungen des letzteren bedingt) stärker denn Gottfridsson.
Da stellt sich mir aber wirklich die Frage: Wieviele von diesen 152 Toren hätte er gemacht, wenn die Schrittfehler-Regel konsequent angewendet worden wäre? Ist er nur Weltklasse, weil er mit beschriebener, irregulärer Vorteilsbeschaffung dann eben seine unheimliche Schnelligkeit und Athletik ausspielen kann - einer der großen Profiteure dieser Regel-Krise?
Das soll nicht ketzerisch klingen, versteht mich nicht falsch. Und natürlich kann man ihm da nicht die "Schuld" für geben. Wenn der Schiri nicht pfeift, würde ich es auch immer wieder machen - führt ja schließlich zum (Tor-)Erfolg. Und ich will auch Kristjanssons Talent nicht schmälern. Der ist unheimlich athletisch und hat zudem ein sehr gutes Gefühl für den Spielrhythmus.
Aber, und das ist so ein bisschen mein Fazit, wenn heute Spieler als Weltklasse bezeichnet werden, sie aber eigentlich (in meinen Augen) nur maßgeblich davon profitieren, dass die gesamte Sportart da ein gewaltiges Problem mit der Konsequenz der Regelverfolgung hat, dann fragt sich insbesondere der langjährige Handballfan, ob das noch die Sportart ist, die man früher so geliebt hat. Den ganzen Kram mit 7. Feldspieler hin oder her.
Es ist ein bisschen so, als würde im Fußball die Abseitsregel nur in 2/10 Fällen ernst genommen: Die Stürmer wissen das irgendwann, stellen sich drauf ein und erzielen unheimlich viele Abseitstore, weil sie einfach direkt vorne am Strafraum warten - völlig egal wo die Abwehrkette steht. Klar schießt man so viele Tore und es sieht sicher auch spektakulär aus, wenn die langen Bälle alle punktgenau beim wartenden Stürmer landen. Aber wäre das Weltklasse? Und wäre das dann "wirklich Fußball"?
Dieses Schritte-Problem hat sich diese Saison in der HBL für meine Begriffe nochmal verstärkt. Und es ist, das ist wichtig zu betonen, natürlich nicht nur Kristjansson, der das Problemkind ist. Aber bei ihm fällt es eben besonders auf, insbesondere in Verknüpfung damit, wie sehr er in den Himmel gehoben wird.
Die Verbände werden schnell Lösungen finden müssen. Sehr schnell. Sonst läuft man Gefahr, dass sich insbesondere nach wichtigen Spielen immer die gleichen Diskussionen einstellen werden. Siehe z.B. auch die entscheidenden dänischen Meisterschafts-Momente dieser Saison.
Da schädigt sich der Handball ungemein selbst.
Sehr, sehr guter Beitrag und fasst das zusammen, was in dieser Saison nach verschiedenen Spielen, ich glaube in maximalem Ausmaß 🤦♂️🤣, diskutiert worden ist.
Zu dem Thema mit dem vermeintlichen "Nullschritt", den es nach dem eigenen Anprellen ja nicht gibt (was Narcisse ja immer so gemacht hat Urban79 😉), kommt noch die Tatsache, das oftmals über den Kontakt des Abwehrspielers argumentiert wird. Zum einen erlaubt es die Regel, den Gegenspieler anzunehmen und zu begleiten, weshalb der Körperkontakt also nicht zwingend immer ein FW ist und zum anderen gibt es keine Regel, die mehr Schritte unter Kontakt erlaubt.
Das Problem ist allerdings, dass es den Spielern in anderen Ligen und vor allem in den internationalen Wettbewerben zugestanden wird. Sollte man es in den Ligen der HBL, meines Erachtens wäre das richtig, aber regelkonform umsetzen, wären die deutschen Mannschaften in den internationalen Wettbewerben chancenlos, da sie komplett andere Abläufe und Abstände im Training automatisieren würden. Wäre irgendwie, wie ohne Harz zu spielen 😉.
Leider hat es sich in diese Richtung entwickelt, das Rad wird nicht mehr zurückzudrehen sein und es wird weiterhin argumentiert, dass man Schritte nicht zählen kann, sondern nur versuchen kann die Abläufe zu erkennen. Ich bin aber schon der Meinung, dass man erkennen kann, ob jemand mit links oder rechts anfängt und abspringt. Und je nach Anfang und Ende muss es eine gerade oder ungerade Anzahl von Schritten sein 😉.
Sorry für bisschen OT, aber ist irgendwie auch wirklich ein anderes bisschen FLOP der Saison 😊.
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Vieles, was ich hier geschrieben hätte, ist schon geschrieben worden.
Was für meine Begriffe noch fehlt - und zwar als massiver Flop:
Der schnelle, moderne "Handball von Heute" kriegt immer größere Probleme mit der Schrittfehler-Regel. Das ist natürlich nicht nur ein Problem der HBL sondern des Spitzenhandballs allgemein. Aber da ich eben hauptsächlich die HBL schaue, stößt es mir da eben am dollsten auf. Das nervt mich so sehr, dass ich teilweise während der Spiele die Lust verliere.
Die Sportart verändert sich komplett, wenn der Angriffsspieler in 1vs1-Situationen regelmäßig bis zu 5 Schritte macht, 3 davon in der Vor-Kontakt-Phase zur idealen Positionierung der Hüfte bzw. des Körpers allgemein, um dann diesen irregulär erzielten Stellungsvorteil nur noch mit hoher Explosivkraft nach Hause fahren zu müssen.
Auch wenn es nicht fair ist, sich bezüglich dieses allgemeinen Problems an einzelnen Spielern festzubeißen - und auch, wenn die SCM-Fans hier vermutlich stark protestieren werden - für mich manifestiert sich dieser Missstand in der Spielweise von Gisli Kristjansson.
Er macht diese Saison 152 Tore in 31 Spielen. Wird als Weltklassespieler bezeichnet. Er spielt ohne Frage absolut beeindruckend und wird als einer der Großen der Spielmacherposition gesehen, teilweise sogar als (durch die Form und Verletzungen des letzteren bedingt) stärker denn Gottfridsson.
Da stellt sich mir aber wirklich die Frage: Wieviele von diesen 152 Toren hätte er gemacht, wenn die Schrittfehler-Regel konsequent angewendet worden wäre? Ist er nur Weltklasse, weil er mit beschriebener, irregulärer Vorteilsbeschaffung dann eben seine unheimliche Schnelligkeit und Athletik ausspielen kann - einer der großen Profiteure dieser Regel-Krise?
Das soll nicht ketzerisch klingen, versteht mich nicht falsch. Und natürlich kann man ihm da nicht die "Schuld" für geben. Wenn der Schiri nicht pfeift, würde ich es auch immer wieder machen - führt ja schließlich zum (Tor-)Erfolg. Und ich will auch Kristjanssons Talent nicht schmälern. Der ist unheimlich athletisch und hat zudem ein sehr gutes Gefühl für den Spielrhythmus.
Aber, und das ist so ein bisschen mein Fazit, wenn heute Spieler als Weltklasse bezeichnet werden, sie aber eigentlich (in meinen Augen) nur maßgeblich davon profitieren, dass die gesamte Sportart da ein gewaltiges Problem mit der Konsequenz der Regelverfolgung hat, dann fragt sich insbesondere der langjährige Handballfan, ob das noch die Sportart ist, die man früher so geliebt hat. Den ganzen Kram mit 7. Feldspieler hin oder her.
Es ist ein bisschen so, als würde im Fußball die Abseitsregel nur in 2/10 Fällen ernst genommen: Die Stürmer wissen das irgendwann, stellen sich drauf ein und erzielen unheimlich viele Abseitstore, weil sie einfach direkt vorne am Strafraum warten - völlig egal wo die Abwehrkette steht. Klar schießt man so viele Tore und es sieht sicher auch spektakulär aus, wenn die langen Bälle alle punktgenau beim wartenden Stürmer landen. Aber wäre das Weltklasse? Und wäre das dann "wirklich Fußball"?
Dieses Schritte-Problem hat sich diese Saison in der HBL für meine Begriffe nochmal verstärkt. Und es ist, das ist wichtig zu betonen, natürlich nicht nur Kristjansson, der das Problemkind ist. Aber bei ihm fällt es eben besonders auf, insbesondere in Verknüpfung damit, wie sehr er in den Himmel gehoben wird.
Die Verbände werden schnell Lösungen finden müssen. Sehr schnell. Sonst läuft man Gefahr, dass sich insbesondere nach wichtigen Spielen immer die gleichen Diskussionen einstellen werden. Siehe z.B. auch die entscheidenden dänischen Meisterschafts-Momente dieser Saison.
Da schädigt sich der Handball ungemein selbst.
Endlich wieder ne Schritte-Diskussion, hurra.
National wie international wird dem zunehmend deutlich weniger Beachtung geschenkt. Bitte mal bei den internationalen Begegnungen auf Vereins- wie Nationalmannschaftsebene darauf achten, was die Schieris da pfeifen und vor allem, was nicht.
Warum in der Beschreibung ausgerechnet und immer wieder und gebetsmühlenartig unser Gisli genannt wird, keine Ahnung. Das ist ein Spielertyp einer neuen Generation, die ganz anders Handball spielt als noch vor 20 Jahren, vor allem im Rückraum. Aber er ist doch beileibe nicht der Einzige. Smits, Magnusson, auch Weber beim SCM, Gidsel in Berlin, Pytlick (demnächst) in Flensburg, Claar, Steins...
Passend dazu bitte auch gleich noch die Diskussion der Abwehrarbeit diskutieren. Natürlich haben die Jungs die Köpfe unten und natürlich sieht das für den Abwehrspieler meistens doof aus, wenn er dann, meist aus ner größeren Höhe und etwas zu spät kommend, zupackt. Der letzte Sprinter, der mit geradem Oberkörper gerannt ist und dabei noch irre schnell war, war Michael Johnson. Der hat nur leider (oder gottseidank?) keinen Handball gespielt.
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