1. Bundesliga Frauen Saison 2024/25

  • Was für ein Nonsens! Wer oder was entscheidet darüber, ob etwas sportlich von Wert ist? Meine Meinung: Erstens ist der Titel für den deutschen Frauenhandball wertvoll, denn in den letzten 20 Jahren gab es kaum internationale Titel. Und der EL-Sieg ist nun mal der höchste internationale Titel, der von einem deutschen Frauenhandballteam geholt werden kann - realistisch betrachtet. Zweitens kann man den Wert des Titels für den THC gar nicht hoch genug einschätzen. Der erste internationale Titel der Vereinsgeschichte! Wieviele deutsche Frauenmannschaften haben überhaupt jemals einen solchen Titel geholt? Er ist nicht nur gut für den Briefkopf, sondern auch für die Ansprache der Sponsoren. Und wer in die Augen des Mädels geschaut hat, auch in den Tagen nach dem Sieg (z.B. Fotos auf Facebook), der sieht, was ihnen dieser Tiel wert ist. Und schließlich: Für wen wird denn Handball gespielt? Wer die THC-Fans in Graz erlebt hat (den weitaus größten Block der teilnehmenden 4 Mannschaften), der konnte sehen, was ihnen dieser Titel bedeutet.


    Es ist einfach ekelhaft, wie einige User in diesem Forum die Erfolge von Frauenmannschaften ständig herabwürdigen. Was seid ihr nur für Menschen?


    Und in Ludwigsburg ist genau das passiert, was ich befürchtet habe; Die THC-Mädels waren mental überhaupt nicht auf der Platte. Sie hatten den Finalerfolg noch garnicht verdaut - in meinen Augen völlig normal.

    Das sind nachvollziehbare Argumente. Die aber nichts daran ändern, dass man mit dieser Truppe, die ja in Neckarsulm verlor, vor 2-3 Jahren (Bietigheim, Ikast) die EL niemals gewonnen hätte. Auch dieses Jahr hätte Ikast ohne die vielen Verletzten dominiert. Die Torfrau hielt nichts. Da fehlte bspw. Nygaard. LA traf 3/10. Da fehlt Mellegard. Das geht neben Scaglione, Jerabkova, Petersen, Iversen völlig unter.


    Deswegen ist es ein Titel für den Briefkopf. Ich vermute, dass es mittelfristig zu einer Reform der EL kommen muss.

  • Deswegen ist es ein Titel für den Briefkopf. Ich vermute, dass es mittelfristig zu einer Reform der EL kommen muss.

    Sind nicht alle Titel im Sport, bis hin zum Olympiasieg, schon am nächsten Tag ohne sportlichen Wert?

    Aus meiner Sicht führst du hier ein Scheingefecht, mir ist nur die Intension nicht klar.

  • Der THC hat sich verdient die EL gesichert, da man zum richtigen Zeitpunkt voll da war.

    Das man natürlich ohne Reichert in beiden Spielen untergegangen wäre, ist klar.


    Man sollte den Titel aber wirklich nicht größer machen als er ist.

    Wenn Länder wie Frankreich, Ungarn, Dänemark, Rumänien etc nicht teilweise 3 Mannschaften für die CL abstellen würden, so wären die deutschen Mannschaften sonst meilenweit von einem Final 4 weg.

    Dazu kommt, dass 2-3 weitere Truppen aus Russland wegfallen ....


    Die EL muss reformiert und attraktiver gestaltet werden.


    Auch der Zeitpunkt für das Final 4 ist schlecht gewählt. So ein Turnier muss nach der Liga stattfinden und nicht mitten im Endspurt.

  • Das gilt aber nicht nur für den THC, eine Unterschiedspielerin zu haben. Blomberg ohne Kühne? Oldenburg ohne Reinemann? Nur um 2 Beispiele zu nennen. Die einzige deutsche Mannschaft, die das in dieser Form nicht hat, ist Ludwigsburg, eben finanziell in ihrer eigenen Liga


    Ich finde auch, dass man über den Zeitplan nachdenken sollte. Nur wie willst du das machen? Nach der Saison findet nun einmal das CL-Final4 statt und ich glaube kaum, dass die EL mit ihrem Finale da in Konkurrenz zu treten möchte...und willst du dann den Zeitplan noch weiter nach hinten schieben? Nach der Saison das erste Wochenende EL Finale und dann, noch eine Woche später, das CL Finale? Ich weiß nicht, ob da die "Spannung" 2 Wochen hochgehalten werden kann.

    Nationalmannschaft kommt ja auch noch nach der Saison und irgendwann müssen die Spielerinnen auch mal Urlaub machen.

  • Gibt es in diesem Sommer nach der Saison nochmal eine Trainingswoche der deutschen Nationalmannschaft? Falls ja, dann habe ich da was verpasst.


    Zum Thema: Man muss sich überlegen, ob der Spielort auch günstig gewählt ist. Graz ist äußerst kompliziert zu erreichen. Dazu hat der Handball vor Ort quasi keine. Bedeutung. Und bei den Männern wird das Final Four in Deutschland gespielt, mit drei deutschen Teams. Vielleicht wäre es eine Idee keine Final Fours mehr zu haben und das Finale im Rahmen der Final Fours der CL auszutragen. Entweder am Freitagabend oder als Ersatz für das Spiel um Platz 3.


    Herbert Müller hatte dem Team übrigens bis Donnerstag freigegeben. Und ich bin mir auch sicher, dass er die Niederlage sozusagen in Kauf genommen hat. Die Deutlichkeit ist erschreckend, aber das ist nicht das Thema. Ein Sieg am Mittwoch und dann hängt es eben an einem dritten Spiel. Es war natürlich für Ludwigsburg auch dankbar, dass man mehr Pause hatte. Dazu kommt die Breite des Kaders. Sie werden auch das Finale recht locker gewinnen, sollte nicht ein Wunder geschehen.

  • Das sind nachvollziehbare Argumente. Die aber nichts daran ändern, dass man mit dieser Truppe, die ja in Neckarsulm verlor, vor 2-3 Jahren (Bietigheim, Ikast) die EL niemals gewonnen hätte. Auch dieses Jahr hätte Ikast ohne die vielen Verletzten dominiert. Die Torfrau hielt nichts. Da fehlte bspw. Nygaard. LA traf 3/10. Da fehlt Mellegard. Das geht neben Scaglione, Jerabkova, Petersen, Iversen völlig unter.

    Wenn Dir die Stunde schlägt, steht allein die Frage: Kannst Du sie nutzen oder nicht? Hinterher interessiert niemanden mehr, wer für Dich und wer für den Gegner auf der Platte stand und wer nicht - und schon gar nicht, wer vor Jahren das Finale gewonnen hätte - außer horst65 65. Alles geschenkt!

  • Wenn Dir die Stunde schlägt, steht allein die Frage: Kannst Du sie nutzen oder nicht? Hinterher interessiert niemanden mehr, wer für Dich und wer für den Gegner auf der Platte stand und wer nicht - und schon gar nicht, wer vor Jahren das Finale gewonnen hätte - außer horst65 65. Alles geschenkt!

    Sehr gutes Statement.


    Bzgl. "Herabwürdigen":

    Wer in jede Einschätzung mit der Prämisse "Wo finde ich das negative? - Wie kann ich relativieren?" hineingeht, wird nie zu einer einigermaßen wohlmeinenden Einstufung kommen. Da helfen auch alle nachgeschobene "Argumente" nix.

  • Ich hab die letzten Jahre immer das Frauen EL Final 4 gesehen - und fand das Niveau erschreckend schwach.

    Das hat mit Spitzendball im Frauenbereich überhaupt gar nix zu tun.

  • Ich hab die letzten Jahre immer das Frauen EL Final 4 gesehen - und fand das Niveau erschreckend schwach.

    Das hat mit Spitzendball im Frauenbereich überhaupt gar nix zu tun.

    Man muss aber auch sagen, dass wir auch sehr viel Männerhandball konsumieren und evtl eine zu hohe Erwartungshaltung haben.


    Das sind schon teilweise 2 "verschiedene" Sportarten, die man zu sehen bekommt.


    Was mich immer besonders aufregt sind die vielen vielen einfachen TF und das viele viele Spielerinnen technisch gesehen einfach schlecht ausgebildet und völlig limitiert sind.


    Dabei stehen auch die Damen täglich in der Halle.


    Es ist einfach ein Unterschied, ob man nur Damenhandball konsumiert oder überwiegend Männerhandball gepaart mit einigen Spielen im Damenhandball.


    Das ist beim Tennis auch so.

    John McEnroe sagte mal, dass Serena Wiliams bei den Männern nicht unter den ersten 800 der Welt stehen würde.

    Und das ist auch wahr.


    Auch beim Frauentennis muss man als Zuschauer Männertennis ( überwiegend ) einfach Abstriche machen.


    Das erklärt evtl, wieso z.b. Ich manchmal das Niveau erschreckend finde.

  • Ich lege nicht den Maßstab von Männerhandball bei Frauen an.


    Aber wenn die guten Spiele bei Frauen-WM/EM/Olympia so meilenweit besser sind als das Niveau eines internationalen F4-Turnieres, frag ich mich schon, ob man Letzteres braucht.

  • Ich verstehe den Vergleich mit dem Männerhandball nicht, also warum man ihn machen muss. Es reicht doch fünf Jahre zurückzugehen und sich anzuschauen, was damals im Frauenhandball los war. Die Pandemie hat dem Frauenhandball viel mehr an Substanz gekostet als dem Männerhandball, dazu kommt der Ausschluss der russischen Teams. Die Vereinsteams aus Russland hatten enorme Qualität, regelmäßig war eine davon im Final Four der Champions League. Dadurch ist das generell Niveau schlechter geworden. Nach der Pandemie hat sich zudem der Fokus für viele nochmals verändert. Das Leben abseits der Halle wird immer wichtiger, gleichzeitig schwindet dadurch der Ehrgeiz. Wo kann man denn als Handballspielerin noch richtig Geld verdienen? Russland fällt weg, Buducnost muss immer gucken, Krim wohl jetzt auch, die Vipers sind von der Bildfläche verschwunden. Was ist die Folge daraus? Schwächere sportliche Qualizät als in der Vergangenheit. Innerhalb eines Jahres sind nun die Karrieren von absoluten Ikonen wie Oftedal, Neagu und Radicevic zu Ende gagangen und auch Spielerinnen eine Kategorie darunter haben genug gesehen (Darleux, um nur eine davon zu nennen). Wer soll die denn ersetzen? Eine Reistad alleine reicht da nicht. Die Entwicklung des Frauenhandballs sehe ich mit Sorge.

  • Man kann nicht immer alles auf Geld etc schieben.


    Gerade bei Olympia sieht man viele Weltklasseleistungen, bei denen man oftmals weiß, dass sie sogar noch draufzahlen müssen oder inkl Sporthilfe so gerade über die Runden komme.


    Es hat auch viel mit der persönlichen Einstellung und und und zu tun.

    Mit anderen Worten, es liegt auch ( natürlich nicht nur ) an den Damen selber.

  • gewöhn dich schon mal an die allg. Abwärtsspirale, schau dir mal die wirtschaftliche Lage an in Europa. Da ist es bald ein Luxusproblem, dass der Frauenhandball in der obersten Etage nicht mehr auf allerhöchstem Niveau stattfinden wird. Da könnt ihr dann soviel jammern wie ihr wollt.

  • Man kann nicht immer alles auf Geld etc schieben.

    Nicht alles, aber viel.

    Angenommen, eine künftige Akademikerin verzögert aufgrund ihrer Handballkarriere ihre studentische Ausbildung um 3 Jahre, dann wird sie am Ende ihres Arbeitslebens rund eine halbe Millionen Euro weniger verdient haben. Ich verstehe jede, die da ins Grübeln gerät.

  • Nicht alles, aber viel.

    Angenommen, eine künftige Akademikerin verzögert aufgrund ihrer Handballkarriere ihre studentische Ausbildung um 3 Jahre, dann wird sie am Ende ihres Arbeitslebens rund eine halbe Millionen Euro weniger verdient haben. Ich verstehe jede, die da ins Grübeln gerät.

    Dann war Winterbergs Weltreise ganz schön teuer. :lol:

  • Nicht alles, aber viel.

    Angenommen, eine künftige Akademikerin verzögert aufgrund ihrer Handballkarriere ihre studentische Ausbildung um 3 Jahre, dann wird sie am Ende ihres Arbeitslebens rund eine halbe Millionen Euro weniger verdient haben. Ich verstehe jede, die da ins Grübeln gerät.

    Wer rechnet denn ernsthaft so? bei über 35 Jahren Arbeitsleben? Ich kenne niemanden im privaten Umfeld und wenn, würde der/die wohl schiefe Blicke ernten. Heutzutage gehören zur Lebensplanung doch eher eingeschobenen Sabbaticals.

  • ...

    Zum Thema: Man muss sich überlegen, ob der Spielort auch günstig gewählt ist. Graz ist äußerst kompliziert zu erreichen. Dazu hat der Handball vor Ort quasi keine. Bedeutung. Und bei den Männern wird das Final Four in Deutschland gespielt, mit drei deutschen Teams. Vielleicht wäre es eine Idee keine Final Fours mehr zu haben und das Finale im Rahmen der Final Fours der CL auszutragen. Entweder am Freitagabend oder als Ersatz für das Spiel um Platz 3.

    ...

    Kurzer Exkurs ... Bei der EM-Quali AUT/SUI, war der Raiffeisen Sportpark in Graz mit 3.000 Zuschauern ausverkauft. Interesse scheint es in der Region also schon zu geben. Hängt anscheinend stark davon ab, wer dort Handball spielt.

  • Wer rechnet denn ernsthaft so? bei über 35 Jahren Arbeitsleben? Ich kenne niemanden im privaten Umfeld und wenn, würde der/die wohl schiefe Blicke ernten. Heutzutage gehören zur Lebensplanung doch eher eingeschobenen Sabbaticals.

    Wer nicht so rechnet, macht eben einen Fehler, der 500.000 abzüglich das Handballgehalt kostet. Die Entscheidung kann ja gern pro Handball fallen, sollte aber informiert geschehen. Wer nicht nachdenkt, ist selber Schuld.