Olympische Spiele 2024 (Männer)

Zitat von Larsjens

Dazu fehlen auch in weiten Teilen des Landes die Voraussetzungen in Sachen Halleninfrastruktur.

habe ich auch so kennengelernt. Man stelle sich vor, auf einer Fläche so groß wie das Saarland nur eine einzige Halle mit Handballlinien...

Der DHB sieht die Lage positiv, u.a. sind die Mitgliederzahlen um 4% gestiegen 😉

Handball in Deutschland: DHB-Vorstand Mark Schober zur Lage

Das vom DHB ausgerufene Jahrzehnt des Handball in Deutschland ist zur Hälfte absolviert. Im Gespräch mit Julia Nikoleit zog Mark Schober eine erste…

www.handball-world.news

Ich bin einfach zu faul um nach zu lesen, wer dieses Fass aufgemacht hat, dass der Handball so schlecht dastehen soll.

Unsere Nationalmannschaft war schon lange nicht mehr so jung und erfolgreich bei internationalen Ereignissen auch immer unter den letzten Vier.

Unsere Jugend auf alle Fälle männlich spielt auch bei jeder EM und WM eine tragende Rolle.

Und was für unseren Sport am wichtigesten ist, durch eine erfolgreiche Nationalmannschaft werden auch die Jugendabteilungen der Vereine sehr stark frequentiert.

Der Verein in der Südpfalz in dem mein Enkel spielt und mein Stammverein in der Vorderpfalz stellen in jeder Jugendklasse ob weiblich oder männlich teils 2 oder 3 Mannschaften und in der Aktivität ob Männer oder Frauen 3 oder 4 Mannschaften. Für mich ist es einfach eine Freude, wenn ich meinen Enkel vom Training abhole und sehe das Gewusel in der Halle und genau hier ist das einzige Problem, die Hallenverfügbarkeit. Das mit dem Gewusel hätte ich mir in meiner Jugend und als Funktionär auch gewünscht!

Deshalb die Frage, warum teilweise diese Untergangsstimmung???

Noch nie war unser Handballsport (Nationalmannschaft)im frei empfangbaren Fernsehen so präsent und nun sieht man ja in unserem Nachbarland , dass plötzlich der ORF die Spiele der NATI

im Abendprogramm bringt. Was wollen wir eigentlich mehr????

Da hat sich doch auch jemand über die langen Wintersportübertragungen geärgert und ich habe gelese, dass der ZDF Sportchef auch für die sogenannten Sommersportarten angeboten hat den gleichen Raum zu bieten, hier aber die Verbände fast alle abgelehnt haben. Auf der einen Seite auch verständlich, da wir ja alle wissen, wer die Anfangszeiten der jeweiligen Wettbewerbe dann bestimmen würde. Aber meckern muß man dann nicht, wenn man nicht einmal darüber nachdenkt.

Also wenn ich jetzt Forenbulle wäre, würde ich fragen, was haben die ganzen Aktivitäten hier mit Olympia´24 zu tun

Aber weil ich halt ein toleranter, bunter, offener und natürlich demokratischer Zeitgenosse bin, stört es mich nicht. Aber irgendwie hat´s doch in den Finger gejuckt, weil so Erinnerungen an OT-Beiträge (meistens von Börde-Heinis) in anderen Threads aufkamen, die eben dann genau diese Reaktion bewirkten

Alles Trolle hier. Olympia und 2024 ist Geschichte.

Kretzsche hat das Fass aufgemacht, als die Saudis keinen Bock mehr hatten, das Wüstenturnier zu bezahlen. Und jetzt nochmal wegen wackeliger Zukunft als olympische Sportart.

So viele Fäßchen, die Kretzsche schon angezapft hat. Er sollte über ein zweites Standbein als Schankwirt nachdenken.

Mir leuchtet nicht ein, warum Handball jetzt flächendeckend auf dem Globus populär sein müsste, um seinen olympischen Status zu rechtfertigen. Da gibt es genug Sportarten, die auf unterschiedlichen Flecken des Planeten ganz unterschiedliche Aufmerksamkeit haben. 2028 wird Lacrosse wieder olympisch sein. Moderner Fünfkampf ist auch nicht überall populär, wie auch Rugby. Cricket? Flag Football? Selbst bei nicht ungewöhnlich anmutenden Sportarten wie Fechten, Klettern oder Kanu wäre ich mir da nicht sicher.

Dennoch wäre es meiner Meinung nach durchaus überlegenswert, die Hallenballsportarten in den Winter zu verlegen, das würde das Programm etwas entzerren, und da die Winterspiele auch nicht mehr in den klassischen Wintersportorten, sondern in großen Städten ausgetragen werden, wäre das logistisch vermutlich auch möglich.

Will man die Sportart global populärer machen, sollte man wohl eher die Pflänzchen Nordafrika, Südamerika, Naher Osten, Japan/Südkorea gießen als nach den USA zu schielen. Kein Mensch braucht Handball in den USA. Und ehrlich gesagt bin ich ganz froh, in Europa das Zentrum des Handballs zu haben, nur so haben wir die Weltspitze in der Bundesliga - da will ich mit dem Basketball gar nicht tauschen (der auch schon vor 35 Jahren auf bundesdeutschen Schulhöfen cooler war als Handball - da hat sich an der Situation eigentlich nichts geändert).

Zitat von obotrit

So viele Fäßchen, die Kretzsche schon angezapft hat. Er sollte über ein zweites Standbein als Schankwirt nachdenken.

Auffällig ist aber, daß noch kein Fäßchen mit dem Füchse-Logo darauf angezapft worden ist.

Aber daß mich das stört habe ich ja schon mehrfach erläutert.

Zitat von Arcosh

Ein "Nachteil" des Handballs (bzw. der Mannschaftssportarten bei den Olympischen Spielen im Allgemeinen) ist die hohe Anzahl an SportlerInnen, die das olympische Dorf für die komplette Dauer der Spiele belegen. Bei den Männern und Frauen je 12 Mannschaften mit jeweils 14 Aktiven und zusätzlich den Offiziellen. Das sind allein für die beiden olympischen Handballturniere 336 Athleten für nur zwei Medaillenentscheidungen. Das extreme Gegenbeispiel: Michael Phelps allein hat in Peking acht Goldmedaillen gewonnen und war nur die Hälfte der olympischen Spiele vor Ort.

Die 28 deutschen HandballerInnen in Paris haben 6,5% des DOSB-Kaders der Olympischen Spiele 2024 ausgemacht, d.h. jeder 15. deutsche Olympionike war Handballer. Das bedeutet einen enormen Aufwand bzgl. Sportstätten, Unterkünften, Logistik, etc. und dem muss ein "Mehrwert" gegenüberstehen. Die Kajak-AthletInnen haben in Paris beispielsweise mit neuen Formaten wie Kajak-Cross und einem Mixed-Team-Event versucht ihre Sportart telegener und attraktiver für jüngere Zuschauer zu machen. Das IOC erprobt beispielweise mit Breaking (nur 33 SportlerInnen und zwei Tage für zwei Medaillenentscheidungen) wie "junge" Sportarten das olympische Angebot erweitern können. Da die Gesamtzahl der AthletInnen seit 1996 ziemlich konstant zwischen 10.000 und 11.000 gehalten wird, bedeutet jede neu aufgenommene Sportart, dass andere Sportarten um ihren Verbleib bangen müssen.

Das ist aber wieder eine andere Diskussion, die nichts mit der Popularität der Sportart zu tun hat. Und deine Argumente sprechen aus meiner Sicht für eine Verlegung in den Winter.

Grundsätzlich sieht es bei anderen Ballsportarten aber ähnlich aus. Wasserball zum Beispiel. Wo außer in Ungarn ist das richtig populär? Bekannt ist es in Nordamerika sicherlich, erfolgreich betrieben wird es auch, aber populär? Und außer in Amerika und Europa wird es doch wohl kaum betrieben. Ich kenne allerdings die Diskussion um das olympische Programm insgesamt nicht gut genug, um einschätzen zu können, welche Sportarten zur Disposition stehen.

Zitat von nicnamejue

habe ich auch so kennengelernt. Man stelle sich vor, auf einer Fläche so groß wie das Saarland nur eine einzige Halle mit Handballlinien...

Das kommt alles noch on top.

Den Briten fehlt der Handball einfach nicht.

Das hat da keiner auf der Agenda.

Ich habe nicht schlecht gestaunt als ich kürzlich einen Briten im Skilanglauf mit vorne gesehen habe.

2018 war ich in London zum NBA-Spiel und die Riesenhalle war voll. Aber auch Basketball oder Volleyball haben es da schwer und die wären sicher noch vor dem Handball dran.

Eishockey auch noch.

Also die Athletenzahl halte ich für stark vorgeschoben. Man hat ja auch kein Problem zusätzlich sowas wie 3x3 Basketball einzuführen, was zwar kleiner Mannschaften sind, aber eben oben drauf kommt.

Die Funktionäre werden aber eben nicht ohne Grund von selbst immer wieder darauf zu sprechen kommen. Vom IOC wird ihnen sicherlich irgendwas gespiegelt werden. Handball wird bisher durch seine relative Tradition (immerhin durchgängig seit 72) und die traditionelle europäische Dominanz in Sportverbänden geschützt. Ob das reicht oder ob man in Zukunft was verändern muss, weiß ich nicht.

Mir persönlich ist das aber auch fast egal. Es würde den anderen Turnieren im Handball kaum einen Abbruch tun, wenn Handball nicht mehr olympisch wäre und Handball ist nicht im gleichen Maße auf Sportförderung angewiesen wie kleinere Sportarten. Nur ist für mich schon offensichtlich, dass es eben schon eher ein auf eine Weltregion begrenzter Sport ist. Selbst Feld-Hockey zum Beispiel ist da schon wesentlich globaler von der Leistungsdichte.

Zitat von hlp

Das kommt alles noch on top.

Den Briten fehlt der Handball einfach nicht.

Das hat da keiner auf der Agenda.

Ich habe nicht schlecht gestaunt als ich kürzlich einen Briten im Skilanglauf mit vorne gesehen habe.

2018 war ich in London zum NBA-Spiel und die Riesenhalle war voll. Aber auch Basketball oder Volleyball haben es da schwer und die wären sicher noch vor dem Handball dran.

Eishockey auch noch.

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Ich sehe GB als auch Sonderfall in Europa an: Da ticken die Uhren in vielen Bereichen einfach anders: Das fängt beim Linksverkehr an, setzt sich beim Brexit fort und spiegelt sich auch in den Sportarten wieder. Hat vermutlich auch viel mit der Insellage zu tun.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es sich auf den Sport in den USA auswirken würde, wenn der Handballsport in GB an Popularität zunehmen würde, wie hier jemand neulich gepostet hat.

Vielmehr nehme ich es auch so wahr, dass das zarte Pflänzchen Handball in GB von den dorthin immigrierten Festlandeuropäern am Leben erhalten wird.

Zitat von Paul Jonas

Mir persönlich ist das aber auch fast egal. Es würde den anderen Turnieren im Handball kaum einen Abbruch tun, wenn Handball nicht mehr olympisch wäre und Handball ist nicht im gleichen Maße auf Sportförderung angewiesen wie kleinere Sportarten. Nur ist für mich schon offensichtlich, dass es eben schon eher ein auf eine Weltregion begrenzter Sport ist. Selbst Feld-Hockey zum Beispiel ist da schon wesentlich globaler von der Leistungsdichte.

Als Handballfan sehe ich das ähnlich. Man hat mit WM und EM jedes Jahr schon ein großes Turnier.

Allerdings halte ich Olympia für die mediale Präsenz und die Wahrnehmung durch die Sport, aber eben nicht speziell Handball interessierten Zuschauer für wichtig.

Ich kann mir z.B. vorstellen, dass durch den Erfolg bei Olympia, der/die eine oder andere jetzt bei der WM zusätzlich mal beim Handball vorbei schaut als wenn es bei Olympia nicht so gelaufen wäre.

...und wenn man den Sportlern glauben darf, ist Olympia scheinbar das Größte was man als Sportler erleben kann.

Die würden wohl eher auf eine WM/EM verzichten.

Zitat von Akim

...und wenn man den Sportlern glauben darf, ist Olympia scheinbar das Größte was man als Sportler erleben kann.

Die würden wohl eher auf eine WM/EM verzichten.

So sieht es aus !

Zitat von Arcosh

Dafür war 2024 in Paris z.B: Baseball (Männer) und Softball (Frauen) nicht mehr im olympischen Programm.

Fällt sowas aber nicht sowieso unter diese einmaligen Sachen? Breakdance wird nicht mehr weiter drin sein und Lacrosse danach auch nicht.

Beim Handball kommen mehrere Faktoren zusammen, und erst diese Kombination ist in meinen Augen das Problem. Hohe Anzahl von Athleten, ein etwas angestaubtes und in großen Märkten außerhalb Europas nicht besonders gutes Image (alle vier Jahre, wenn die Amis Handball entdecken, kommen die Kommentare „wenn wir unsere Basketballer und Baseballer schicken gewinnen wir da auch noch Gold“, obwohl ihre eigene Nationalmannschaft, die zum Großteil auch faktisch nicht aus US-Amerikanern besteht, international nicht konkurrenzfähig ist) und die Tatsache, dass alle Medaillen an einen Kontinent gehen und sich eigentlich auch nur dieser Kontinent (+ Äypten) dafür interessiert. Das ist das, was mit Popularität gemeint ist und das hat man so extrem in anderen, fest vertretenen Sommer-Sportarten meines Erachtens eben nicht (Leichtathletik mal als eine Sportart gezählt, dass da über die Langdistanzen quasi alles nach Afrika geht ist mir bewusst).

Zitat von Paul Jonas

Fällt sowas aber nicht sowieso unter diese einmaligen Sachen? Breakdance wird nicht mehr weiter drin sein und Lacrosse danach auch nicht.

Baseball war bis 2008, dann nicht mehr, dann auf Wunsch von Japan wieder, in Paris wieder nicht und in LA jetzt wieder.