Hanning plant "Team Deutschland" in der Bundesliga

  • Der Vorteil ist, dass Potsdam das "mit sich machen lässt". Es wäre gewissermaßen die Aufgabe der letzten Anteile einer Vereinsidentität jenseits von "Wir sind Hannings Projektlabor". Nun gut. Es gibt weitaus unattraktiveres, als Hannings Projektlabor zu sein.


    Also gerade weil der Verein das wohl mitmachen würde, ist die Idee gut. Wenn man schon die Ressourcen hat (In der Fußball-Bundesliga würde so etwas wohl nicht funktionieren), warum nicht versuchen sie zu nutzen?


    Wichtig wäre aber, dass sich dann die Symbiosestruktur zwischen Potsdam und den Füchsen auflöst. Denn wenn alle HBL-Teams ihre besten U21-Spieler nach Potsdam fürs "Team Deutschland" geben, die Füchse aber weiterhin den alleinigen Zweitspielrechts-Zugriff auf Potsdam hätten, dann wäre das brutale Wettbewerbsverzerrung zugunsten der Füchse im Pelz des Zuarbeitens zur Nationalmannschaft ^^


    Und wenn sich die Symbiosestruktur Füchse-Potsdam auflösen (müssen) würde, dann würde Hanning seinen eigenen Club um dieses so elementare Instrument nachhaltigen Vereinswachstums bringen. Man müsste ein neues Potsdam aufbauen. Also ein Nachteil für die Füchse zugunsten des DHBs?


    Da stellt sich mir dann ganz am Ende doch die Frage: Für wessen Benefit arbeitet Hanning in dieser Sache? Für den der Füchse? Für den des DHBs? Oder doch für seinen Legendenstatus als "Baumeister der deutschen Handballrenaissance"?

  • Wichtig wäre aber, dass sich dann die Symbiosestruktur zwischen Potsdam und den Füchsen auflöst. Denn wenn alle HBL-Teams ihre besten U21-Spieler nach Potsdam fürs "Team Deutschland" geben, die Füchse aber weiterhin den alleinigen Zweitspielrechts-Zugriff auf Potsdam hätten, dann wäre das brutale Wettbewerbsverzerrung zugunsten der Füchse im Pelz des Zuarbeitens zur Nationalmannschaft


    Wäre das nicht sowieso zwangsläufig, wenn Potsdam in die erste Liga aufsteigt? Dann kann es doch kein Zeitspielrecht in der gleichen Klasse geben?


    Welche Vereinsidentität hat Potsdam denn derzeit jenseits des Ausbildungsvereins für die Füchse?

  • Könntet ihr die Beiträge aus "Neuausrichtung Nationalmannschaft Männer" zu diesem Thema hier rüberziehen. Danke

  • Wäre das nicht sowieso zwangsläufig, wenn Potsdam in die erste Liga aufsteigt? Dann kann es doch kein Zeitspielrecht in der gleichen Klasse geben?

    Stimmt! Aber ich vermute mal, dass die Füchse immernoch ein inoffizielles "Erstzugriffsrecht" auf die besten Spieler aus Potsdam hätten. Allein schon wegen der räumlichen Nähe.

    Welche Vereinsidentität hat Potsdam denn derzeit jenseits des Ausbildungsvereins für die Füchse?

    Keine besonders große. Aber vielleicht noch irgendwo einen Rest? Dazu bin ich zu weit vom Verein und seinem Umfeld weg. Ich habe ja nur gesagt, dass im Falle des Team Deutschlands dann auch der allerletzte Funke erloschen wäre.

  • Was wenn der Verein den Spieler gar nicht abstellen möchte?

    Was wenn der Spieler den Verein gar nicht verlassen möchte?

    Wie sind die Einsatzzeiten der Spieler geregelt?

    Was wenn der Verein absteigt? Projektende?

    Läuft der Verein außer Konkurrenz? Zwei Spiele für alle zusätzlich.

    Tritt der Verein als VfL Potsdam an? Oder als DHB-Akademie?

    Übernimmt er nur die Lizenz von Potsdam, die dann in der Versenkung verschwinden?

    Wie werden die freien Kaderplätze bei den Stammvereinen dann besetzt? Durch Ausländer?

  • Stimmt! Aber ich vermute mal, dass die Füchse immernoch ein inoffizielles "Erstzugriffsrecht" auf die besten Spieler aus Potsdam hätten. Allein schon wegen der räumlichen Nähe...

    Im Artikel steht doch, dass die Spieler für 1 Jahr ausgeliehen werden sollen. Dass das ganze nur klappen kann, wenn Spieler und Verein zustimmen, ist doch klar.

  • Vereine wie z B. Hannover, Gummersbach und in der kommenden Saison auch Wetzlar zeigen doch, wie man jungen Spielern ausreichend Spielanteile geben kann. Es sollte allerdings diese unsägliche Verleihpraxis modifiziert werden, wo junge Talente langfristig an die "großen Clubs" vertraglich gebunden werden um sie dann auszuleihen. Hiermit werden diese Spieler dem freien Markt und dem längerfristigen Verbleib in einem der kleineren Vereine entzogen! Der VFL Potsdam ist ein zum größten Teil durch die Füchse finanziertes Gebilde, dessen bundesligatauglichen Akteure schon längst mir Kusshand von Mittelfeldmannbschaften der HBL unter Vertrag genommen wären und dort auch ausreichende Spielanteile hätten, wenn Bob da nicht seine Hand darauf hielt. Das von ihm vorgeschlagene Modell läuft wohl eher darauf hinaus, dass alle jungen Talente quasi für ihn auf seinem Laufsteg für 1 Saison vorspielen und er sich dann die besten für "seine" Füchse raus picken kann. Unser Spitzenhandball kann seine Popularität langfristig aber nur erhalten, wenn er auch in der Breite bestehen bleibt und hier wäre das Hanning-Modell nach meiner Meinung eher kontraproduktiv.

    Es werden gerade mit der Einführung einer B-Jugendbundesliga ohnehin Wege geebnet, die sich nur noch die großen Vereine leisten können. Jetzt auch noch so quasi eine Lex Berlin/Hanning zu schaffen, würde die Gesamtspielstärke der Bundesliga schwächen und zu einem "Metropolklamauk" verkommen lassen!

    2 Mal editiert, zuletzt von BUMM ()

  • Die erste Frage ist doch, wie soll der Verein finanziert werden. Angefangen bei einem sehr guten Trainer. Wenn der DHB sich "Einmischen" würde, würden die anderen Vereine zu recht auf die Barikaden gehen.

  • Warum so negativ, die Idee ist hochinteressant. Lasst doch den Bob mal mit den Jungs vom DHB reden und die Idee vertiefen. Sicherlich gibt es die ein oder andere kritische Frage. Warten wir die Details der Idee mal ab.

    Man trifft sich immer 2 mal im Leben (in der Saison).

  • Zitat

    Das von ihm vorgeschlagene Modell läuft wohl eher darauf hinaus, dass alle jungen Talente quasi für ihn auf seinem Laufsteg für 1 Saison vorspielen.

    Dieses Schaulaufen findet doch schon seit Jahren in Berlin mit Rookie-Cup, Endrunden der DM, sonstige Turnieren etc. statt. Jetzt wird das Ganze nur in engere Grenzen gefasst. Es könnte in meinen Augen ein Vorteil für zukünftige Nationalmannschaftskader sein, wäre aber auf Dauer der Tod in der Breite des Handballs, nicht nur im Jugendbereich. Da könnte dann wirklich wieder eine Einkaufsflut aus anderen Ländern zum tragen kommen oder sogar notwendig sein - und dies würde sich auch auf untere Klassen, als 3. Liga, Oberligen (demnächst Regionalligen genannt) auswirken.

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010 (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

  • Wie sehen denn deine möglichen Antworten aus, damit du eine Chance der Umsetzung siehst?

  • Anstatt sich drüber zu unterhalten wie man solch eine Idee mittel- und langfristig auf stabile und wettbewerbskonforme Säulen stellen kann, stehen hier fast ausschliesslich die Gründe warum es nicht klappen kann/ darf/ soll im Vordergrund. Sehr schade. Anstatt die Schwarmintelligenz positiv zu nutzen steht hier direkt die Destruktivität im Mittelpunkt. Wirklich schade.

    Wenn man eine andere Meinung hat, dann ist man nicht "der Feind" sondern einfach nur jemand mit einer anderen Meinung! Geistig grosse Menschen verstehen und respektieren das. Kleine leider nie!

  • Er kann das ja gerne machen, aber eben ohne Ausnahmeregelung. Habe hier im Forum was von außer Konkurrenz gelesen, das wäre Blödsinn, die Jungs brauchen Wettkampf. Und wenn sie absteigen, steigen sie eben ab, das ist Sport, dann haben sie sich eben ein Jahr toll entwickelt. Ich fände es spannend und würde es mit Interesse beobachten.

  • im Artikel steht doch, dass Hanning keine Sonderrechte wie zB Nichtabstieg für das Team will.

    Dann wird ja noch erwähnt, dass es so ein Team im Volleyball schon gibt. Ich kenn mich da, muss ich zu meiner Schande gestehen, überhaupt nicht aus. Aber ein Blick dorthin könnte vielleicht helfen, um Chancen und Probleme aufzuzeigen.

  • Ich finde die Idee auch spannend und sehe das Problem vieler nicht.


    Ich habe Hanning so verstanden, dass man junge deutsche DHB-Auswahlspieler zum verein holt und diese dort entwickelt. Dass Supertalente wie Knorr oder Lichtlein dann ggf. trotzdem bei höherklassigen Vereinen unterkommen steht ja nicht zur Debatte.


    Aber Spieler wie Elias Newel, Heitkamp usw. Zusammenzuziehen damit sie sich in der ersten Liga beweisen können finde ich schon interessant!


    Die Frage dich sich mir stellt bezieht sich tatsächlich auf die Nachhaltigkeit. Was passiert nach dem Abstieg und wie stellt sich dann dort die Mannschaft auf?

  • Die Identität des VfL Potsdam ist dann aber natürlich weg. Was passiert mit der Sportschule? Dort werden junge Handballer "hingelockt", aber welche Perspektive haben sie dann? Aus Sicht von Bob Hanning macht das alles Sinn und ich finde es wirklich herausragend, was er für den (Jugend-)Handball tut. Aus Sicht des VfL Potsdam ist es sowas wie die Aufgabe der eigenen Geschichte, die ja doch durchaus vorhanden ist. Allerdings ist die Perspektive des VfL ohne Hanning und die Füchse natürlich auch eher mau.

  • Ein Sommerloch im Winter.

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