Handball bei DYN

  • Für 15+- Euronen würde ich zuschlagen. Ob ich dann jeden Tag Handball schaue, weiß ich noch nicht. Livespiele haben Priorität, Werbung nehme ich da schon in Kauf.

    Da bin ich auch dabei 😀

    Lächle und sei froh - und ich lächelte - und ich war froh - UND es kam SCHLIMMER

  • Nach der Idee von Christian Seifert benötigt es aber diese Präsenz um aus dem Nischendasein raus zu kommen.

    Das wird mit Hilfe eines Streamingdienstes auch nicht gelingen. Den werden die nutzen die ohnehin schon handballaffin sind. Andere wird man damit kaum erreichen.

  • Das wird mit Hilfe eines Streamingdienstes auch nicht gelingen. Den werden die nutzen die ohnehin schon handballaffin sind. Andere wird man damit kaum erreichen.

    Da bin ich nicht so sicher. Es ist ja auch geplant, präsenter in den anderen Medien zu werden. Also auch im Fernsehen, Zeitschriften, ...

    Das dann die Spiele nur im Streaming zu sehen ist, ist doch heute kein Problem mehr. Die Fernseher sind doch smart und mit einer eigenen App ist das fast so einfach, wie einen Sender auswählen.

    Ich glaube also, dass Streaming nicht der Grund sein wird, wenn es nicht klappt.

  • Das wird mit Hilfe eines Streamingdienstes auch nicht gelingen. Den werden die nutzen die ohnehin schon handballaffin sind. Andere wird man damit kaum erreichen.

    Mit dem klassischen linearen TV erreichst Du mittlerweile nur noch die älteren Generationen. Für die Zukunft führt kein Weg an Streamingdiensten und am besten On-demand-Plattformen vorbei. Ob DYN die richtige Plattform dafür sein wird, muss sich erst zeigen. Gerade bei der Kombination von Basketball und Handball sehe ich aber mögliche Schnittmengen in der Zuschauerschaft, da sich die Sportarten bzgl. Spielgeschwindigkeit, Physis/Athletik und Spannung ähneln und denke, dass sich Fans der einen Sportart auch leicht für die andere begeistern könnten. In meiner Basketball-Truppe haben viele die deutschen Spiele der Handball-WM live geschaut - obwohl sie sonst keinen Bezug zum Handball haben.


    In der SportBild ist diese eine Woche Übersicht zum TV-Verhalten der Deutschen abgedruckt:


    Durchschnittlicher täglicher TV-Konsum

    Unter 13 Jahre: 46 Minuten
    14-29 Jahre: 62 Minuten
    30-49 Jahre: 161 Minuten
    50-69 Jahre: 317 Minuten
    Über 70 Jahre: 371 Minuten


    Durchschnittsalter der TV-Zuschauer:

    ARD: 64 Jahre

    ZDF: 65 Jahre

    RTL: 55 Jahre

    SAT.1: 54 Jahre

    ProSieben: 44 Jahre


    Das Durchschnittalter der Deutschen beträgt übrigens 44,7 Jahre. Bemerkenswert ist, dass der durchschnittliche TV-Zuschauer 59 Jahre alt ist, aber bei der Erhebung 2017 lag der Durchschnitt noch bei 54 Jahren. Das würde bedeuten, dass die Zuschauerschaft einfach nur fünf Jahre älter geworden ist und kaum neue (junge) TV-Zuschauer hinzugekommen sind.


    Betrachtet man dann die einzelnen Sportarten bzw. Sportereignisse in Anbetracht des Zuschaueralters ergibt sich:


    Anteil der Zuschauer unter 49 Jahre:

    NFL: 68%
    Formel 1: 55% (bei Sky) / 24% (bei RTL)
    Darts-WM: 48%
    Fußball-Bundesliga: 41% (bei Sky)
    Basketball-EM: 40%
    Tennis Grand-Slam-Turniere: 30%
    Fußball-WM in Katar: 28%
    HBL: 27%
    Handball-WM: 25%
    Eishockey-WM: 22%
    Leichtathletik-EM: 21%
    Fußball-EM der Frauen: 20%

    Tour de France: 19%

    Wintersport: 13%


    Die NFL hat wenig überraschend die jüngste Zuschauerschaft. Verwundert bin ich bei der Formel 1 - aber vielleicht sind PS-starke Autos einfach immer ein Thema für jüngere Menschen. Der Handball täte jedenfalls gut daran Wege zu finden eine jüngere Zielgruppe zu erreichen und an den Sport zu binden und das lineare Fernsehen ist dafür nicht mehr der richtige Weg.

  • Die Frage bleibt, ob es clever ist, einen größeren Teil der Zielgruppe, die man seit vielen Jahren hat (die Älteren) auszuschließen.


    Ich befürchte, dass man durchs Streaming mehr Ältere verliert, als man Jüngere gewinnt.

  • Bin auch immer sehr dafür, dass Handball mehr wahrgenommen wird.

    Aber nicht, damit mehr Geld reinkommt, sondern vor allem, damit mehr ( oder wenigstens nicht noch weniger) junge Leute diesen Sport betreiben.


    Habe gerade kein Zahlen zur Hand. Gehe aber davon aus, dass außer Fußball alle Teamsportarten in Deutschland Nachwuchsprobleme haben.


    Es ist meist angesagter und ja auch ach so viel unverbindlicher, im Gym seinen Körper zu formen als zu von außen festgelegten Zeiten zu erscheinen und dann vielleicht noch nicht mal zu spielen.


    Außerdem haben vieleKinder mit Migrationsgeschichte von zu Hause oder leider auch durch die Schule keinerlei Handballbezug. Wollte der DHB da nicht schon vor Jahren etwas unternehmen????


    Sicher, American Football wird aggressiv vermarktet und gewinnt Zuschauerabteile. Doch das erhöht eher den Chipskonsum als dass nun mehr Jugendteams entstünden.


    Ich fürchte, solange die USA nicht vom Handball überzeugt werden, wird auch bei Jugendlichen in Dtld Handball weiter an Beliebtheit verlieren.


    Streaming hin, Streaming her.☹️

  • Die Frage bleibt, ob es clever ist, einen größeren Teil der Zielgruppe, die man seit vielen Jahren hat (die Älteren) auszuschließen.


    Ich befürchte, dass man durchs Streaming mehr Ältere verliert, als man Jüngere gewinnt.

    Durch die geplante Sublizensierung an die Öffentlich-Rechtlichen mit >10 Livespielen pro Saison und das geplante Free-TV-Spiel pro Spieltag bei Bild.tv (die in vielen Kabelnetzen integriert sind) wird doch auch die ältere Zielgruppe bedient - sogar mehr als aktuell.

  • Es ist meist angesagter und ja auch ach so viel unverbindlicher, im Gym seinen Körper zu formen als zu von außen festgelegten Zeiten zu erscheinen und dann vielleicht noch nicht mal zu spielen.


    Das ist nicht nur der Grund , warum viele gar nicht erst anfangen sondern auch der Grund , warum viele frühzeitig aufhören !


    Und nicht nur die , die eh weniger spielen.


    Viele sind nicht mehr bereit , entweder den Samstag oder den Sonntag " zu opfern " ...

  • Verwundert bin ich bei der Formel 1 - aber vielleicht sind PS-starke Autos einfach immer ein Thema für jüngere Menschen.

    Die F1 hat in den letzten 3-5 Jahren ziemlich Zuwachs in der jüngeren Zielgruppe durch Netflix und den enormen Ausbau der Social Media Aktivitäten gewonnen. Weltweit, aber auch in Deutschland.


    Stelle ich mir für den Handball auch ganz spannend vor.

    Gab ja immer mal ein paar rudimentäre Ansätze mit Kabinenansprache, Schiedsrichter-Spieler-Kommunikation etc. und auch den Reportagen-Serien über Füchse oder RNL.

    Wenn man da noch mehr und noch tiefer und breiter reingehen würde, dann könnte da noch ordentlich Potential zu Tage gefördert werden. Kostet natürlich, klar.


    Gerade auch im Bereich Fair-Play und Miteinander hat unsere Sportart medial so viel zu bieten um auch ausserhalb von uns Freaks gesellschaftlich noch mehr zu punkten.

    Wie der Hexer mal sinngemäß sagte was ihn am modernen Handball am meisten begeistern würde: man spielt zu Beginn dem Verteidiger den Ball zu, klatscht sich ab, weiß dass man sich jetzt 60 Minuten auf die Fresse haut und danach ist wieder alles gut weil jeder vor dem anderen einen wahnsinnigen Respekt hat.

  • Die Kinder haben a) durch Ganztagsschule/-betreuung kaum noch Zeit für Training und b) durch Medien unterschiedlichster Art ein für sie viel interessanteres Alternativangebot. Das gab es früher alles nicht. Ich war in der Grundschule regelmäßig um 12 zu Hause, hatte 3 Kanäle am TV und war froh, wenn Nachmittags endlich Training war... Heute kommen die Kinder um 16 Uhr aus der Schule, müssen noch Hausaufgaben machen und/oder lernen und dann wollen Handy, Tablet, PC, Konsolen bespielt werden. Kein Wunder, dass es auf den Dörfern, die früher in jeder Altersklasse teilweise mehrere Mannschaften gestellt haben, nur noch Spielgemeinschaften aus teilweise sogar aus unterschiedlichen Landkreisen kommenden Dörfern gibt - wenn überhaupt und Tendenz immer schlimmer werdend...

  • Sicher, American Football wird aggressiv vermarktet und gewinnt Zuschauerabteile. Doch das erhöht eher den Chipskonsum als dass nun mehr Jugendteams entstünden.


    Ich fürchte, solange die USA nicht vom Handball überzeugt werden, wird auch bei Jugendlichen in Dtld Handball weiter an Beliebtheit verlieren.

    American Football verzeichnet nicht nur vor dem Fernseher, sondern auch bei den Mitgliederzahlen im American Football Verband Deutschland (AFVD) ein stetiges Wachstum.



    Der erste sprunghafte Anstieg von knapp 22.000 Mitglieder auf über 31.000 Mitglieder entstand durch die Aufnahme von Cheerleading, Flag Football u.ä. unter das Dach des AFVD. Danach gab es aber von Jahr zu Jahr weiterhin deutliche Zuwächse - und das in Zeiten, wo der DOSB und viele seiner Verbände rückläufige Mitglieder- und Vereinszahlen beklagen.


    Das Wachstum beim American Football lässt sich sicherlich nicht allein auf die TV-Präsenz zurückführen (ran Football in der heutigen Form überträgt erst seit 2015 die NFL im Free-TV) und der AFVD hat u.a. mit Investitionen in die Trainerausbildung und Projekten zur Steigerung der Präsenz des American Footballs in Schulen - sei es in Rahmen des Schulsports oder als Schul-AG - viel bewegt. Aber unterm Strich weisen die Jahresberichte des DOSB von 2016 (davor habe ich keine brauchbaren Zahlen gefunden) bis 2022 für American Football einen Zuwachs um 17.983 Mitglieder und 50 Vereine/Abteilungen aus, während beim Handball in demselben Zeitraum 37.200 Mitglieder und 272 Vereine/Abteilungen verloren gegangen sind. Der Handball ist in Deutschland zwar ca. um den Faktor 10 größer als American Football, aber es ist nicht verkehrt zu analysieren, wodurch andere Verbände bei der Jugend punkten und sie zur aktiven Teilnahme bewegen können.



    Ich persönliche glaube nicht, dass der Stellenwert des Handballs in den USA Voraussetzung dafür ist, dass die Beleibtheit des Handballs auch in Deutschland wieder zunimmt. Aber das "Produkt" Handball muss zeitgemäß präsentiert werden und dazu gehören u.a. professionell und modern produzierte Highlight-Videos, Talk-Formate mit den Spielern, Top10-Videos, usw. mit denen die diversen sozialen Plattformen bespielt werden. Ich denke da ist der Handball zu konservativ in seiner Struktur, aber auch in seinem Image und der Außenwirkung. Ich persönlich erwarte von Herrn Seifert und dem Springer Konzern leider eher diese konservative Darstellungsform als neue innovative Formate. Es ist ja okay, dass die HBL nüchterne 5-Minuten-Spielzusammenfassung für den einen Teil der Zielgruppe zusammenschneidet, aber wieso nicht auch frechere, modernere Varianten für Twitch & Co? Die EHF scheint mir da wesentlich experimentierfreudiger zu sein als die HBL. In Deutschland gingen in den letzten Jahren die meisten Innovationen in der medialen Darstellung des Handballs von Privatpersonen oder Ex-Spielern mittels Blogs, Podcasts, Talks, Print-Magazine u.ä. aus - aber nicht vom Verband.

  • Ich verstehe den ständigen Vergleich mit dem American Football nicht. Eine Sportart, für die sich vor ein paar Jahren hierzulande quasi keine Sau interessiert hat - und die von niemandem aktiv ausgeübt worden ist, kann höchstens stagnieren oder zulegen, aber nicht verlieren. Weil einfach nichts zum Verlieren da ist.

  • Schon in meiner Uni-Zeit haben sich deutlich mehr Kommilitonen für die NFL interessiert als für die HBL. Das hat in den letzten Jahren noch deutlich zugenommen.


    Deutscher Vereinssport (mit Ausnahme von Fußball) interessiert die junge Zielgruppe nicht. Das Problem hat nicht nur der Handball.


    Geht doch mal in die Hallen zu Jugendspielen oder Spielen mit jungen Erwachsenen. Da reden mehr über Darts als über die HBL.

  • Verstehe ich auch nicht. Gerade heute hätte man doch prima wenigstens eines senden können. Gerade die durchaus spannenden Entscheidungen um den F4 Einzug interessieren doch mehr als irgendein Ligaspiel. Und das Spiel Flensburg-Wetzlar bot ja durchaus Brisanz.

    Man hätte sogar einen Handball-Tag machen können, wie am letzten HBL Spieltag vor der Winterpause. Vier Spiele hintereinander weg.

  • Naja, dass Flensburg gegen Wetzlar erst in der Verlängerung entschieden wird, konnte man so ja nun wirklich nicht erwarten.

  • Konnte man nicht ?

    Bei Flensburg fehlt der mit Abstand beste Mann, über ihn läuft der komplette Angriff .

    Nachm Spiel kann das ja jeder behaupten. Sag doch lieber mal, was du morgen erwartest.

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