Übrigens,
wenn ich hier sehe bzw. lese, wie manche Kommentatoren ihre Schmutzkübel über andere Kommentatoren und Zuschauer ausgießen, erkenne ich in erster Linie, dass sie sich keinen Deut von denen unterscheiden, die sie so vehement attackieren...
Worum geht es eigentlich im Grundsatz?
Mit der aktuellen Karikatur eines Meisterschaftsmodus, der eigentlich auf die wesentlichen Entscheidungen bezogen ein astreiner Pokalmodus ist, ergeben sich einige spezielle Konstellationen:
Hätte der THC am Samstag gewonnen, wäre ihm Platz 2 oder 3 zum Abschluss der sogenannten Hauptrunde ("Jeder gegen Jeden") kaum noch zu nehmen gewesen.
Zur Erinnerung: Laut Reglement bedeutet das im Gegensatz zu Platz 4 für die kommende Saison automatisch die Teilnahme an der EHF EL.
Mit der Niederlage gegen Ludwigsburg droht für den THC je nach Ausgang des Schlüsselspiels auswärts bei der HSG Blomberg-Lippe durchaus dieser Platz 4 und damit ein vergleichsweise schweres Los für das Viertelfinale (!!! ) dieser Meisterschaft.
Ich bin mir angesichts der aktuellen Erfahrungen ziemlich sicher, dass es so kommen wird und ich bin mir auch schon ziemlich sicher zu wissen, wer dieser Gegner sein wird. Nicht zuletzt gehe ich darüber hinaus auch davon aus zu wissen, wer in diesem Duell als Sieger vom Spielfeld geht. Und für den Verlierer ist an dieser Stelle Ende Gelände ...
Für den THC bedeutet das, dass (vielleicht mit Ausnahme der Partie gegen Zwickau) ab sofort einschließlich der Partien in der EHF EL nur noch schwere K.O.-Spiele anstehen. Wenn man den Spannungsbogen in den Mittelpunkt der Betrachtungen stellt, eigentlich eine durchaus wünschenswerte Konstellation.
Eigentlich ...
Befremdlich ist aber, dass angesichts leidvoller Erfahrungen in so einer Konstellation die Gefahr besteht, dass (mal ganz vorsichtig formuliert!) unausgewogene Schiedsrichterleistungen schon in einer einzigen Partie zu leistungsverzerrenden Platzierungen einzelner Mannschaften in der Endabrechnung der Meisterschaft führen können. In einer reinen Pokalrunde wäre soetwas auch nicht schön, aber akzeptabel, weil jeder Teilnehmer von vornherein weiß, worauf er sich einlässt.
In einer Meisterschaft aber ist das vollkommen inakzeptabel, weil auf diese Art und Weise die latente Gefahr besteht, dass zumindest für einzelne Mannschaften in einem Spiel die Arbeit einer ganzen Saison den Bach 'runtergeht. Da das mit dem aktuellen Meisterschaftsmodus ja offensichtlich so gewollt oder zumindest in Kauf genommen wurde, bleibt für mich nur die Schlussfolgerung, dass Verantwortung wahrnehmen für einige wichtige Akteure in diesem Spiel nicht unbedingt zum geläufigen Repertoire gehört...
PS.
Ich habe hier in der Vergangenheit mehrfach und mit Nachdruck auf diese offensichtlichen Widersprüche und Konflikte und die daraus zwangsläufig erwachsenden z.T. sogar existenzbedrohenden Gefahren für den Frauenhandball insgesamt hingewiesen. Ich habe nicht vor, das bei jeder passenden Gelegenheit zu wiederholen, so notwendig das im Einzelfall auch sein mag.
Ich hoffe nur, dass die Verantwortlichen der HBF sowohl die jetzt schon vorliegenden als auch die noch zu erwartenden Erkenntnisse richtig lesen und die richtigen Schlussfolgerungen und damit zwangsläufig einige Reißleinen ziehen!
Ergänzung:
Nur Platz 1/2 ist sicher in der EL.
Hier ein Auszug dazu aus Handball.net:
Modus der Handball Bundesliga Frauen 2024/25
Zunächst wird in der Frauen-Bundesliga eine Hauptrunde bestehend aus Hin- und Rückspielen an 22 Spieltagen bis zum 05. April 2025 ausgetragen. Anschließend qualifizieren sich die acht bestplatzierten Teams für die Play-Offs. Dort wird im Modus Best-of-three in Viertelfinale, Halbfinale und Finale der deutsche Meister ermittelt. Auch die Plätze drei und fünf werden ausgespielt.
Die Mannschaften auf den Plätzen 9 bis 12 spielen in den Play-Downs ebenfalls im Modus Best-of-three in Halbfinale und Finale gegen den Abstieg. Die Verlierer der ersten Runde stehen sich in einer Finalserie gegenüber und spielen den einzigen Absteiger aus der ersten Bundesliga aus.
Qualifikation für internationale Wettbewerbe
Der Deutsche Meister qualifiziert sich am Saisonende für die EHF Champions League. Die beiden Bestplatzierten der Bundesliga-Hauptrunde sowie der Finalist der Play-Offs und der deutsche Pokalsieger sind für die Teilnahme an der EHF European League startberechtigt. Sollten sich die gesetzten Teams bereits über einen anderen Weg qualifiziert haben oder sollte die EHF noch eine weitere Mannschaft zulassen, geht dieser Platz an die nachfolgend bestplatzierte Mannschaft der Bundesliga-Play-Offs.
Der 65iger Horst hat in diesem Punkt Recht (danke für den Hinweis!), ich habe nicht genau gelesen ...
Also geht es an dieser Stelle im Wesentlichen um Platz 2 der "Hauptrunde", der nach dem Spielergebnis vom Samstag für den THC in weite Ferne gerückt ist. Das macht das ganze Drama aus meiner Sicht noch einen Zacken schärfer!